Musik | Nummer 300 - Juni 1999

Anastácia – Uma Brasileira em Berlim

Heidi Michel

Anastácia begann ihr Musikstudium 1985 an der Landesuniversität von Ceará in Fortaleza. Mit dem Gitaristen Eugênio, ihrem Mann ging sie Ende der 80er Jahre nach Berlin. Mit ihm als ständigem Begleiter bei Kompositionen, Arrangements und Auftritten verbreiteten sie die Musik aus dem Nordosten Brasiliens: Samba, Baião, Forró und Maracatu. Von 1991 bis 1996 setzte sie in Berlin ihre musikalische Ausbildung an der renommierten „Hanns-Eisler-Musikschule“ fort, mit der Ambition neue Impulse aus Populärmusik und Jazz aufzugreifen.
In der brasilianischen Musica popular erscheint somit Lumerê, Lumerá als faszinierende Verknüpfung unterschiedlicher musikalischer Welten aus den traditionellen Wurzeln Brasiliens mit den zeitgenössischen Stilrichtungen. Anastácia selbst beschreibt die musikalische Grundidee ihres Titelsongs Lumerê, Lumerá so: „Dies ist ein besonderer Ausdruck, der die Geburt symbolisiert oder ein neues Geschehen. Es geht um die Schöpfung einer Geschichte. Ein Thema, das auch universellen Anspruch erhebt, denn die Kompositionen spiegeln die Verhältnisse wider, unter denen Brasilien entstanden ist, seine kulturellen Mischungen, aus denen Samba, Maracatu und Baiâo hervorgegangen sind, allesamt musikalische Rhythmen aus dem Nordosten des Landes. Es steckt aber auch der Wiederbeginn Berlins drin, als Stätte einer neuen künstlerischen Avantgarde.“
In Anlehnung an die Aussage des brasilianischen Schriftstellers, Poeten, Musikwissenschaftlers und Kulturdenkers Mario de Andrade (1882-1945), brasilianische Musik sei jede musikalische Schöpfung, mit oder ohne ethnischem Charakter, zeigt sich Anastácias Musik sowohl regional und global gleichzeitig, ohne Einbußen oder Verlust von Identität.

Ein Regenbogen am Himmel über Berlin

Mit ihrem Debütalbum „Lumerê, Lumerá“ schlägt Anastácia eine kreative Brücke zwischen ihrer Heimat Brasilien und Berlin. Ein musikalischer Regenbogen, der die traditionellen Rhythmen ihres Heimatlandes mit modernen niveauvoll arrangierten Impulsen der Populärmusik und des Jazz verbindet, spannt sich über den Himmel von Berlin.
Das ist sie – Anastácia, eine Brasilianerin in Berlin.
Wer Lust verspürt, Anastácias musikalische Klangwelt zu erfahren, der hat die Möglichkeit dazu am 19. Juni im Quasimodo in Berlin.

Aktuelle CD: Anastácia
Lumerê, Lumerá –
Uma Brasileira em Berlim, 1999
Piranha Musik, CD-Pir1363

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