Nummer 421/422 - Juli/August 2009 | Paraguay

Der zwiespältige Boom

Wie eine Bohne ein ganzes Land verändert. Eine Reportage über den Sojaanbau in Paraguay

Der Anbau von Soja hat in Paraguay oft verheerende Folgen für die Bevölkerung. Doch die Wirtschaft des Landes hängt am Tropf der Agrarexporte. Ein Streifzug durch die Anbaugebiete zeugt von GewinnerInnen und VerliererInnen des Sojabooms.

Timo Berger

Ein Haufen gelber Körner rieselt durch zwei Hände. Rodney Villalba begutachtet vor einem Getreidesilo eine Stichprobe des heute angelieferten Sojas. Ein paar der Bohnen sind schwarz, andere vertrocknet. Das Soja habe dieses Jahr eine mindere Qualität, sagt Villaba, und die Ernte falle geringer aus – eine Folge der Dürre, die Paraguay den Sommer auf der Südhalbkugel über fest im Griff hält.
Wir sind in Puerto Antequera am Getreidehafen der Grupo Severo Villalba: 300 Kilometer, 4 Stunden Autofahrt über die neue asphaltierte Überlandstraße, nördlich der paraguayischen Hauptstadt Asunción. Eine trockene Hitze liegt in der Luft. Eigentlich wäre jetzt, Ende April, die Zeit, in der es in dem südamerikanischen Binnenland am meisten regnet. Rodney Villalba schätzt, dass in Antequera dieses Jahr 15 Prozent weniger Soja verschifft werde. Vergangenes Jahr wurden 60.000 Tonnen, 40 Prozent der Gesamtproduktion des Departamentos San Pedro, in die flachen Frachtschiffe verladen, die das Getreide den Río Paraguay hinunter zu argentinischen Häfen transportieren, von wo aus es hauptsächlich nach Europa exportiert wird.
Rodney ist der Sohn von Severo Villalba, einem paraguayischen Unternehmer, der seit Jahren in das boomende Sojageschäft investiert. Der Hafen in Antequera wurde 2006 eingeweiht. Eine „100 Prozent paraguayische Investition“, versichert er. Wenn es nach dem Sojaunternehmer geht, soll San Pedro in den nächsten Jahren zu einem der Departamentos werden, das zu den SpitzenproduzentInnen der Hülsenfrucht aufrückt. Die diesjährige Dürre, davon ist Villalba überzeugt, sei ein normales Phänomen: „Alle fünf bis sechs Jahre bleibt hier der Regen aus.“
Ganz anders sieht das Oscar Meza. Der Agraringenieur empfängt uns in einem verdunkelten Büro in Asunción. Obwohl es noch früh am Morgen ist, läuft der Ventilator schon auf Hochtouren. Für Mesa steht die Dürre mit dem Sojaanbau in Zusammenhang. Die Abholzung großer Landesteile für die Ausweitung der Plantagen und Viehweiden habe zu ungewöhnlichen Klimaveränderungen geführt. Insgesamt sei eine Verstärkung der Wetterextreme zu beobachten, sagt Meza.
In der Tat hat Paraguay sein Antlitz in den vergangenen Dekaden stark verändert. Noch 1945 standen im fruchtbaren Ostteil des Landes 8 Millionen Hektar Wald. Heute sind nur noch etwas weniger als 1 Million Hektar davon übrig. Paraguay, ein Land so groß wie die BRD und die Schweiz zusammen, ist in derselben Zeit zum sechstgrößten Sojaproduzenten weltweit aufgestiegen. Bei den Ausfuhren ist das Land nach den USA, Brasilien und Argentinien sogar auf den vierten Platz vorgerückt.
Die Sojabohne ist nicht nur das bedeutendste Exportprodukt, sie ist mit knapp vierzig Prozent der landwirtschaftlichen Produktion auch der zentrale Pfeiler der paraguayischen Wirtschaft. Die steigende Nachfrage nach Tierfutter und Agrartreibstoffen lässt die Preise für die Hülsenfrucht auf dem Weltmarkt steigen. Die eiweiß- und ölhaltige Bohne wird ausgepresst, das Sojaöl als Nahrungsmittel und Treibstoff verkauft, der Schrott als Futtermittel, das in der Tiermast der großen europäischen Fleischfabriken eingesetzt wird.
Ende der 1960er Jahre begann der extensive Sojaanbau. Oscar Meza erzählt, dass die Regierung des deutschstämmigen Diktators Alfredo Stroessner von 1966 bis 1968 eine „grüne Revolution“ angestoßen habe, die Mechanisierung der bis dahin kleinbäuerlich geprägten Landwirtschaft. Oberste Priorität hatte die Ausweitung des Weizenanbaus, weil das Land bis dahin auf Importe angewiesen war. Doch da das Getreide im subtropischen Klima Paraguays nur im Winter wachse, habe man nach einem Anbau für den Sommer gesucht und mit Soja die geeignete Pflanze gefunden. In den vergangenen Jahren mit den steigenden Preisen für Soja auf dem Weltmarkt ist das Geschäft immer lukrativer geworden – multinationale Konzerne wie Cargill und Monsanto, Dreyfuss und ADM engagieren sich in Paraguay. 95 Prozent des angebauten Sojas, schätzt Rodney Villalbar, sei transgen. Saatguthersteller wie Monsanto lieferten gleich das ganze Paket, Samen plus passend darauf abgestimmte „Pflanzenschutzmittel“. Denn die riesigen Sojamonokulturen sind sehr anfällig für Schädlinge.
Die Schattenseiten des Soja-Booms werden auch in Paraguay zunehmend sichtbar: Agraringenieur Meza, der das staatliche Programm für die landwirtschaftlichen Entwicklung leitet, beklagt, dass im Zuge des Sojabooms auch Wälder in Gebieten gerodet wurden, deren Böden nicht für den Ackerbau geeignet sind. Riesige Flächen mit sandigen Böden wurden so der Erosion ausgesetzt. Der Niederschlag wasche die Böden aus, transportiere Sediment in Bäche und Flüsse. Viele Gewässer seien inzwischen versandet.
Auf den ersten Blick scheint Soja als Devisenbringer für die klamme paraguayische Staatskasse ein gutes Geschäft für das Land zu sein. Trotz Dürre und des aufgrund der Finanzkrise gesunkenen Weltmarktpreises, schätzt die paraguayische Zentralbank, dass dieses Jahr die Sojaexporte einem Wert von 963 Millionen US-Dollar entsprechen werden. Zwar wären das 36 Prozent weniger als im Vorjahr (1,5 Milliarden US-Dollar), aber immer noch mehr als 2007. Doch vom Soja-Geschäft profitieren nur wenige Menschen in Paraguay. Warum das so ist, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler und international tätige Berater Ricardo Rodríguez Silvera: Soja sei ein „exkludierendes und konzentriertes Produkt“. „Erfolg mit Soja zu haben“, bedeute, so Silvera, Erfolg mit einer Enklavenökonomie zu haben. Das Produkt integriere nicht die Bevölkerung. Die zum Teil mehrere hundert Hektar großen Plantagen erfordern wenig Arbeitskräfte: Ein, zwei Männer können mit den entsprechenden Maschinen 500 Hektar bewirtschaften. Außerdem erhebe der paraguayische Staat sehr geringe Steuern auf die Produktion und anders als die Nachbarländer keinerlei Abgaben auf die Ausfuhr. „Paraguay ist das Land mit der geringsten Steuerlast in der Region“, betont Rodríguez Silvera. So wundert es nicht, dass der Staat kein Geld für eine Umverteilungspolitik oder Mikrokredite an Kleinbauern und -bäuerinnen hat. Rodríguez Silvera rechnet vor, dass die Armut in Paraguay in den vergangenen Jahren – trotz des landwirtschaftlichen Booms – sogar zugenommen habe. „Mehr als eine Million Menschen lebt in extremer Armut, weitere anderthalb Millionen unter der Armutsgrenze.“ 2,5 Millionen bei 6,5 Millionen Einwohnern sei viel. Zu viel, wie der Wirtschaftswissenschaftler findet: „Das ist das erbärmlichste Anzeichen dafür, dass unsere Gesellschaft gescheitert ist, und es dem Staat es nicht gelungen ist, ein Modell zu installieren, dass diese Bevölkerungsteile integriert“.
In der Bauernschaft, bei den kleinen ProduzentInnen, regt sich mittlerweile Widerstand gegen die Sojamonokulturen. Paraguay ist bis heute ein stark agrarisch geprägtes Land. Von den nur 6,5 Millionen EinwohnerInnen leben noch fast 40 Prozent auf dem Land – eine absolute Ausnahme im zunehmend urbanisierten südamerikanischen Subkontinent. Doch auch in Paraguay nimmt die Landflucht zu. Die Bauernvereinigungen geben die Schuld den großen Sojaplantagen, die ihre ursprünglichen Kulturen und Subsistenzwirtschaft verdrängen.
Wir sind in Guayabí, einer kleinen Stadt im Departamento von San Pedro, VertreterInnen von Bauernvereinigungen, Basisbewegungen und linken Parteien aus dem ganzen Land treffen sich Ende April ein Wochenende lang, um über die Lage der Kleinbäuerinnen und -bauern zu diskutieren und eine gemeinsame Aktionsplattform zu gründen. Vergangenes Jahr wählten viele von ihnen den Mitte-Links Kandidaten Fernando Lugo: „Eine Stimme für den Wandel“, wie der ehemalige Bischof in der Kampagne um das Amt des Präsidenten versprochen hatte. Doch heute, fast zehn Monate nach seinem Amtsantritt ist man skeptisch. Zwar hat Lugo der über 60 Jahre währenden Herrschaft der Colorado-Partei ein Ende gesetzt. Aber viel bewegt, so die einhellige Meinung, habe er nicht. In die Schlagzeilen kam er zuletzt nur wegen der unehelichen Kinder, die Lugo noch als Geistlicher in die Welt gesetzt haben soll. Ein Kind hat er mittlerweile anerkannt, mehrere Vaterschaftsklagen laufen noch.
Die Bäuerinnen und Bauern in Guayabí fordern, dass der Präsident sein Wahlversprechen einer Landreform endlich einlöst. Aber auch der massive Pestizideinsatz auf den großen Plantagen, der in den umliegenden Dörfern zu Krankheiten und Missbildungen führt, sind ein Thema (siehe LN 419). Bauernaktivist Miguel Ángel Insfrán schildert die Situation der Kleinbäuerinnen und -bauern im Departamento San Pedro: Für eine kleinbäuerliche Gemeinschaft bedeutete es ein große Bedrohung, wenn ein großes Stück Land ungenutzt in ihrer Nähe liegt. „Das könne jeder Zeit in eine Sojaplantage verwandelt werden. Und dann wehen die Agrogifte herüber“. Manuel Barrera, ein Kleinbauer aus Santani, einer Stadt zehn Kilometer südwestlich von Guayabí, beschreibt die Schwierigkeiten der KleinproduzentInnen: „Wir sind von großen Sojaplantagen umgeben, die Wälder sind gefällt worden, wir haben Probleme mit der Verschmutzung der Umwelt durch Agrochemikalien.“ Heute stehen nur noch 12 Prozent des Waldes in San Pedro. „Es heißt zwar“, sagt Barrera, „die Rodung von Wald sei verboten, aber wir erleben Tag für Tag, dass Traktoren die letzten Bäume fällen.“ Als er noch jung war, erinnert sich der 53-jährige, gab es dort noch viel Wald, kristallklare Bäche mit Fischen, Wildtiere, die sie jagen konnten und Wildfrüchte.
San Pedro ist eines der konfliktreichsten Departamentos, erzählt Miguel Ángel Insfrán, während wir Richtung Requena aufbrechen. Hier kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Kleinbäuerinnen und -bauern und Sicherheitskräften. Die LandwirtInnen wehren sich, weil San Pedro, einer der ärmsten Landesteile, noch über eine hohe Anzahl von intakten kleinbäuerlichen Strukturen verfügt. Doch die Großgrundbesitzer, so Insfrán, schicken Schlägertrupps vorbei, sie wollen die Aktivisten einschüchtern. Es gäbe aber auch gezielte Attentate. Seit 1992 wurden 150 AktivistInnen umgebracht. Noch schlimmer seien die Krankheiten und Gesundheitsschäden, die Missbildungen bei Kindern in Folge der Besprühungen. Vor allem nachts werden Pestizide und Herbizide mit kleinen Flugzeugen auf die Felder gebracht. Großzügige Verwehungen über die angrenzenden Dörfer nehme man in Kauf, weil das für die ProduzentInnen natürlich viel kostensparender ist. Jahrelang habe man den DorfbewohnerInnen nicht geglaubt, als sie über Gesundheitsprobleme klagten.
José Parra Goana, ein Bauernaktivist und Arzt aus Yateity del Norte, erklärt den Zusammenhang zwischen Besprühungen und der Expansion der Sojaplantage: „Der Mechanismus ist wie folgt. Die Sojaunternehmer vergrößern ihr Territorium durch den direkten Ankauf oder den Druck mit dem Einsatz von Agrargiften. In diesen Gebieten sehen die Menschen ihre Familienangehörigen gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen, sehen ihre Tiere, ihre Umwelt zugrunde gehen. Irgendwann fliehen sie, lassen Ihr Land zurück oder verkaufen es an den Unternehmer zu einem Preis unter Wert.“ So vergrößert sich der Sojaanbau immer mehr. Der Arzt zählt die Folgen der Pestizideinsätze auf: „Es gibt viele Hautkrankheiten, Diabetes, Bluthochdruck und Krebskrankeiten, die es früher in der Region nicht gab. Vor allem die Hautkrankheiten sind auf die Verschmutzung von Wasser und Umwelt durch die Agrargifte zurückzuführten.“
Das Land, das die Kleinbäuerinnen und -bauern heute besitzen, ist knapp geworden. Von den ursprünglich 20 Hektar, welche die SiedlerInnenin der Vergangenheit einmal vom Staat zugeteilt bekamen, ist aufgrund der Erbteilung nicht mehr viel übrig. Fünf, sechs Familien, so Kleinbauer Barrera, lebten jetzt auf derselben Fläche. Die Böden seien ausgelaugt und brächten kaum noch Ertrag.
Die Kleinbäuerinnen und -bauern und die Landlosen fordern deshalb neues Ackerland von der Regierung. Doch die Regierung hat das staatliche Land an die großen Soja- und Viehbarone verkauft, sagt Miguel Ángel Insfrán. Und bislang habe sie auch keine Initiative gezeigt, altes Land wieder urbar zu machen oder unproduktive Fläche in Privathand zu enteignen. Auch wenn Lugo immer wieder bekräftigt – wie zuletzt Ende Mai gegenüber der argentinischen Zeitung Clarín – dass eine umfassende Landreform ein „unverzichtbarer Teil“ seiner Regierungsagenda sei. 85 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen, rechnete das Staatsoberhaupt zur Begründung seiner Pläne vor, seien im Besitz von nur 2,5 Prozent der Bevölkerung. „Eine Ungleichheit“, die man langsam korrigieren müsste, mahnte Lugo. Doch wie, das verrät er nicht. Ob die Kleinbauern und -bäuerinnen jedoch noch viel Zeit zu warten haben, ist fraglich. Immer mehr von ihnen fliehen vor Armut und Umweltverschmutzung in die großen Städte, wo sich viele von ihnen in den schnell wachsenden Vorstädten wiederfinden. „Viele Leute haben hier Ihr Land verkauft“, erzählt Bauernaktivist Insfrán. „Warum? Weil ihnen ein Bündel Geld angeboten haben. 5 Millionen Guaraní (ca. 720 Euro, Anm. d. Red.) pro Hektar. Das erscheint erstmal viel. Für die durchschnittlich 10 Hektar, die heute eine Campesinofamilie besitzt, sind das 50 Millionen. Das erscheint den Kleinbauern viel Geld, da sie mit ihrer Parzelle pro Jahr nur eine Million erwirtschaften.“ Sie würden das Geld also annehmen, mit dem Vorsatz nach Asunción zu ziehen und dort in der Stadt ein kleines Geschäft aufzumachen. „Doch viele kommen schnell wieder zurück“, erzählt Insfrán, „ohne Geld und jetzt auch ohne Land. Sie sind einige Landlose mehr.“
So kommt es immer wieder zu Besetzungen von Landstücken. Zwischen Guayabí und Requena, bei Toro Pirú, haben sich 100 Familien auf dem Seitenstreifen Hütten gebaut, sie besetzten die Zufahrt zu einer Länderei. „Seit fünf Jahren kämpfen wir hier schon“, erzählt ein Mann in einem Mischmasch aus Guraní und Spanisch. Hinter ihm, seiner Frau und seinen zwei Kindern steht der Zaun, der das Grundstück begrenzt. Noch steht Wald steht darauf, Eukalyptus. Als sie das Land besetzten, hieß es, der Besitzer wolle es in eine Sojaplantage verwandeln. Jeden Tag kann der Befehl zur Räumung kommen. In den vergangenen Jahren hat sich vor allem die Justiz als zuverlässiger Bündnispartner der großen LandbesitzerInnen gezeigt.
In Paraguay ist bislang kein Anzeichen erkennbar, dass sich an der Situation kurzfristig etwas ändern könnte. Solange die staatlichen Stellen der Entwicklung hinterher schauen, wie Agraringenieur Meza beklagt, werden die großen multinationalen Konzerne weiterhin, zu für sie traumhaften Konditionen, investieren. Zwar existieren auch in Paraguay Umweltauflagen und Vorschriften über den Einsatz von Pestiziden. Doch es gibt kaum jemanden, der die Einhaltung kontrolliert. Der öffentliche Sektor verfügt weder über ausreichendes und ausgebildete Personal, noch über die geeignete Organisationsstruktur, um mit den privatwirtschaftlichen Entwicklungen Schritt zu halten, erklärt Meza. „Wir bewegen uns immer ein paar Schritte hinter der privaten Initiative.“
25 Prozent Wald muss zum Beispiel laut Gesetz auf einem Grundstück stehen gelassen werden – doch meistens wird alles restlos abgeholzt. Eine Sojaplantage bringt so viel Gewinn, dass selbst ein anfallendes Bußgeld leicht bezahlt wird. Oder es werden als Alibihandlung auf ruhenden Flächen schnell wachsende Eukalyptuswälder gepflanzt – mit den ursprünglichen dichten Wäldern Paraguays hat dies natürlich nichts zu tun.
So geht es in Paraguay trotz anders lautender Versprechen der Regierung weiter wie bisher: Man rechnet mit einer Ausweitung der Plantagen in den kommenden Jahren. Der US-Konzern Cargill baut in Zeballos Cué, nördlich von Asunción, einen riesigen Getreidehafen. Im Chaco, dem westlichen, dünnbesiedelten und trockeneren Landesteil werden jeden Tag 1.400 Hektar Wald gefällt. Dorthin zieht es vor allem die Viehbarone, die ihre Weiden im Ostteil für gutes Geld an die Sojabauern verkaufen und dafür riesige Flächen im steppenartigen Chaco erwerben. Die Fleischproduktion mausert sich im Schatten des Sojabooms zur zweiten Säule der paraguayischen Landwirtschaft, doch das ist ein anderes Thema. Die Folgen für die Umwelt aber sind ähnlich verheerend.


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