Eine Antwort, kein Friedensvertrag
Das Regierungsangebot von Chiapas
Manuel Camacho Solis:
1. und 2. Von den 34 Punkten des Forderungskataloges sind die beiden, die sich auf die Demokratie auf nationaler Ebene beziehen, nicht Teil der Verhandlungen, sind aber klar beantwortet worden. Statt die Konfrontation an einen Punkt voranzutreiben, von wo aus es keinen Ausweg mehr gibt, sollten wir alle Teil eines Prozesses der institutionellen politischen Veränderungen sein, die innerhalb der Instanzen der zivilen Gesellschaft ausgehandelt werden müssen: in den politischen Parteien, in den Organen des Zentralstaates und in der öffentlichen Meinung. Die Ankündigung, daß es mit Zustimmung aller Parteien eine außerordentliche Kongreßperiode geben soll, um Reformen zu entwickeln, die die Unparteilichkeit der Wahlbehörden garantieren und die Beteiligung der Bürger, ist ein wichtiger Schritt auf einen demokratischen Wandel hin, der zum Frieden in Chiapas beiträgt.
3. Der Geist der politischen Verpflichtung für einen würdigen Frieden und die konkrete Friedensübereinkunft in Chiapas geben der EZLN volle Garantien und gewährleisten denjenigen eine würdige und respektvolle Behandlung, die sich in diesen Prozeß integrieren. Es wird bei der EZLN liegen, über die Art und Weise ihrer zukünftigen sozialen und politischen Beteiligung zu entscheiden. Wenn man davon ausgeht, daß diese im Respekt gegenüber der Verfassung der Republik erfolgt, wird die Regierung jede Form der legalen Registrierung erleichtern, die von der EZLN oder ihren Mitgliedern beantragt wird.
4. Den Forderungen der Gemeinden, die die politisch, wirtschaftlich und kulturell autonomen indianischen Kommunen bilden werden, soll mit der Einsetzung eines “Allgemeinen Gesetzes über die Rechte der indianischen Gemeinden” entsprochen werden. Die Gesetzesinitiative wird die traditionellen Institutionen, Autoritäten und Organisationen der indianischen Gemeinden und ihre Kontrollfunktion als gültig im Sinne der Rechtssprechung anerkennen. Das gleiche gilt für die Schritte auf dem Weg zur Annahme dieses Gesetzes, wenn es um indigene Gewohnheitsrechte, Bräuche und Traditionen, familiäre und gesellschaftliche Beziehungen, den inneren Handel, die Sanktion von Fehlverhalten, Fragen des Grundbesitzes und der landwirtschaftlichen Nutzung ihrer Güter geht. Dies gilt auch für die Gestaltung der traditionellen Organe selbst, sofern sie nicht gegen die fundamentalen Rechte ihrer Mitglieder oder die öffentliche Ordnung verstoßen. Auch müssen sie mit den Festlegungen der Verfassung, der Erklärung der Universellen Menschenrechte und der Internationalen Konvention über indigene Völker und Stämme übereinstimmen. Letzere wurde in Genf beschlossen und von Mexiko im August 1990 unterzeichnet.
Das neue Gesetz wird das Recht auf den Gebrauch der eigenen Sprache anerkennen, sowohl im Bereich von Amtshandlungen, in Bildung, Kommunikation und in den Beziehungen zu Dritten. Beim Kontakt mit kommunalen bundesstaatlichen oder regionalen Autoritäten muß Indígenas ein Übersetzer zur Verfügung gestellt werden.
5. Im Bundesstaat Chiapas werden allgemeine Wahlen abgehalten, an denen alle politischen Kräfte der Region legal teilnehmen können. Um die Transparenz dieses Prozesses zu gewährleisten, wird ein neues Wahlgesetz geschaffen, das die erforderlichen Maßnahmen enthält, um die Unparteilichkeit des Wahlprozesses zu garantieren. Um die gleichmäßige Repräsentanz der Ethnien im Kongreß von Chiapas zu gewährleisten, werden die Wahlbezirke neu eingeteilt.
Sowohl die Verfassung des Bundesstaates Chiapas als auch das Gesetz über die kommunalen Organe werden reformiert, um auf dem gegenwärtigen Territorium von Ocosingo und Las Margaritas neue Kommunen zu bilden. Hiermit soll eine bessere Vertretung der Bevölkerung und eine größere Nähe zwischen den Autoritäten und dem Volk ermöglicht werden.
6. Die Programme zur Elektrifizierung der ländlichen Gemeinden sollen doppelt so schnell vorangehen wie bisher.
7. Binnen 90 Tagen wird eine sorgfältige Erhebung über die verschiedenen produktiven Aktivitäten in Chiapas vorliegen, insbesondere in Bezug auf die indianischen Kommunen. Von dieser Untersuchung ausgehend, werden unter Mitwirkung der Kommunen Konzepte zur beruflichen Weiterbildung entwickelt, die produktive Aktivitäten und Beschäftigungen, Anpassungsprozesse und neue Formen der Vermarktung betreffen.
8. In Chiapas wurde der Prozeß der Agrarreform der Mexikanischen Revolution nicht voll realisiert. Es ist notwendig, eine Lösung für die zahlreichen Agrarkonflikte zu finden, indem den Kleineigentümern Garantien gegeben werden. Der Prozeß, um dies zu erreichen, ist mit der Diskussion, Verabschiedung und Bekanntgabe des “Allgemeinen Gesetzes über die Rechte der indianischen Gemeinschaften” verbunden – einem Gesetz, das ausgehend von den Forderungen, Meinungen, Sorgen und der Zustimmung der indianischen Kommunen in Chiapas und anderen Teilen des Landes, vorbereitet wird.
Dieses Gesetz wird beinhalten:
– Die Etablierung geeigneter Maßnahmen, Bräuche, Bestände und Bestimmungen in Bezug auf Ländereien, Wasser und Wälder.
– Die notwendigen Vorgänge für eine Aufteilung der Latifundien.
– Die Festlegung von Fällen, in denen die Enteignung und Besetzung von Privateigentum von öffentlichem Nutzen ist.
– Der Schutz des Eigentums und des Zusammenhaltes der gemeinschaftlichen Ländereien der indigenen Kommunen.
– Die Rückerstattung von Land mit Hilfe einer objektiven Schätzung, die sich der Ausplünderung von Ländereien und Gewässern entgegensetzt, welche den indianischen Völkern oder Kommunen zugesprochen werden sollen.
Dieser Prozeß soll in einem ständigen und direkten Dialog mit der EZLN und anderen sozialen Organisationen in Chiapas erfolgen.
Es wird eine Initiative für ein “Landwirtschaftliches Gesetz im Staat Chiapas” vorbereitet, das drei Hauptaspekte enthalten soll:
Bei den Anstrengungen für eine Diversifizierung der Produktion werden die Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur und die langfristigen Finanzplanungen von besonderer Wichtigkeit sein, um die Kapitalisierung der Kommunen und ejidos zu fördern.
9. Um die Probleme im Gesundheitsbereich zu bekämpfen, sollen da, wo Krankenhäuser vorhanden sind, diese so schnell wie möglich instandgesetzt und mit kompletten chirurgischen Abteilungen ausgestattet werden. In den Orten, wo keine Hospitäler oder Kliniken existieren, sollen Investitionen getätigt werden, die das Basisversorgungsnetz stärken.
Im Zuge einer vollständigen Reorganisation des Gesundheitssystems in Chiapas soll ein Notprogramm vorangetrieben werden. Die Gesundheitskampagnen sollen neu organisiert werden, um die Betreuung aller Kinder zu gewährleisten, inklusive derjenigen, die in den entlegensten Teilen des Landes leben. Im März werden Kampagnen zur Bekämpfung von Malaria, Cholera und Infektionskrankheiten gestartet.
10. Es wird die Erlaubnis erteilt, einen von der Regierung unabhängigen indigenen Sender einzurichten.
11. Es wird ein Spezialprogramm gestartet, um den Bau und die Verbesserung von Wohnungen in den indigenen Kommunen zu fördern, ebenso wie die Einrichtung einer Basisversorgung mit Elektrizität, Trinkwasser, Straßen und Kontrollstationen im Umweltbereich. In diesem Programm werden ebenfalls Unterstützungsmaßnahmen für Sport und Kultur enthalten sein.
12. Es soll eine unmittelbare Übereinkunft zwischen den Lehrern der verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und ihren gewerkschaftlichen Sektionen erreicht werden, um ein Programm zur Verbesserung der Qualität der öffentlichen Bildung in der Region zu schaffen. Die Entwicklung zweisprachiger Bildungsmöglichkeiten im mittleren und höheren Bereich soll unterstützt werden. Das gleiche gilt für den Bau von Grundschulen, Mittelschulen und technischen Schulen oder Vorbereitungskursen in den indigenen Kommunen.
Um den Zugang der Indígenas zur mittleren und höheren Bildung zu erleichtern, wird ein System staatlicher Stipendien geschaffen, die aus öffentlichen und privaten Quellen finanziert werden. Dies beinhaltet auch die Unterstützung künstlerischen Schaffens und der wissenschaftlichen Entwicklung junger Talente in den indigenen Kommunen.
13. Die zweisprachige Erziehung in den indigenen Gemeinschaften wird in dem “Allgemeinen Gesetz über die Rechte der indigenen Gemeinschaften” verankert, in den staatlichen Gesetzen und im Erziehungs- und Bildungsprogramm des Bundesstaates Chiapas.
14. Die Forderung nach einer Respektierung der Kultur und Tradition, der Rechte und der Würde der indigenen Völker ist das Rückgrat des “Allgemeinen Gesetzes über die Rechte der indigenen Gemeinschaften”, und wird seinen konkreten Niederschlag in den verschiedenen Bereichen von Regierung, Verwaltung, Justiz und Kultur finden.
15. Um die Diskriminierung und Verachtung der indigenen Völker zu vermeiden, ist der beste Weg eine Veränderung der Wertvorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Daher mußder Erziehung in diesem Bereich eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Es wird eine Gesetzesinitiative vorbereitet, um in unserem Rechtssystem erstmals die Diskriminierung von Privatpersonen gegenüber Indígenas unter Strafe zu stellen, und um die staatlichen Institutionen zu verpflichten, die gesetzliche Gleichheit effektiv umzusetzen. Dies beinhaltet auch die Schaffung einer Staatsanwaltschaft zur Verteidigung der Rechte der Indígenas.
16. Dieser Punkt wird mit dem Allgemeinen Gesetz über die Rechte der indianischen Kommunen, mit der Verfassungsreform des Bundesstaates Chiapas, mit der neuen Wahlkreisaufteilung, mit den diversen Reformen der Justizverwaltung, mit der Steuerübereinkunft zwischen der Regierung und den Kommunen in Chiapas und mit der Schaffung neuer Gemeinden innerhalb der jetzigen Landkreise Ocosingo und Margaritas beantwortet.
17. Es werden Reformen der Verfassung von Chiapas vorangetrieben werden, Reformen des Gesetzes, das die Organe der Rechtsprechung in Chiapas regelt, Reformen der Landespolizei in Chiapas und andere Verordnungen mit dem Ziel:
– Gerichtsstandorte festzulegen, die mit der Gebietsaufteilung der indigenen Kommunen zusammenfallen. Ziel ist, daß die örtlichen Richter auf Vorschlag der Gemeinden selbst ausgewählt werden. Dadurch soll garantiert werden, daß die Richter Indígenas sein können, oder von ihnen respektierte Juristen, die die Gesetze und gleichzeitig die Gewohnheiten und Gebräuche kennen und diese bei ihrer Entscheidung mit einbeziehen.
– [Paralleles auch für öffentliche Dienste und Arbeitsgesetzebung]
– Es wird eine Verwaltung zur Verteidigung der Indígenas geben. [Indígena-Beauftragter] Deren Leitungsgremien müssen zweisprachig sein und die indigenen Rechte genau kennen. Der Beauftragte wird durch das Landesparlament von Chiapas auf Vorschlag der indigenen Kommunen gewählt.
– Es wird eine vollständige Überprüfung der rechtlichen Situation jener Personen geben, die als Ergebnis sozialer Konflikte im Gefängnis einsitzen, ebenso in allen Fällen von Indígenas, deren rechtliche Situation eine baldige Freilassung ermöglicht.
18. Die Existenz würdiger Arbeitsplätze und gerechter Löhne hängt von der Verbesserung der Ausbildung ab, von den Investitionen zur Steigerung der Produktivität, der verbesserten Gesetzgebung zum Schutz der Arbeitnehmer.
Ein ebenso wichtiger Faktor ist eine verbesserte Organisation und Verteidigung der legitimen Rechte der Landarbeiter.
19. Es werden Entscheidungen getroffen, wie in den indigenen Kommunen teilweise die Auswirkungen plötzlicher Veränderungen des Weltmarktpreises für landwirtschaftliche Produkte ausgeglichen werden können.
Dazu werden, ausgehend von den bestehenden Erfahrungen, Projekte nationaler und internationaler Vermarktung gefördert, die den Zwischenhandel ausschalten und in Form von Genossenschaften die Vermarktung der chiapanekischen Agrarprodukte organisieren.
20. Für Chiapas, für Mexiko und für die internationale Gemeinschaft ist die Verpflichtung zum Schutz der natürlichen Ressourcen der Region sehr bedeutsam.
Auf diese Pflicht werden die Bundesregierung und die internationalen Institutionen, Stiftungen und Ökologie-Gruppen mit einer koordinierten Hilfsaktion zum Technologie-Transfer, Projekten der nachhaltigen Entwicklung und der Finanzierung des Umweltschutzes reagieren. Ausgangspunkt ist die Pflege der Umwelt durch die indigenen Kommunen.
21. [Der Punkt ist nicht genau zu verstehen, ohne den Wortlaut der zapatistischen Forderung Nr. 21 zu kennen. Es geht noch einmal um die Sicherung der Arbeitsplätze, d.Ü.]
22. Zusammen mit den sozialen Organisationen, den Gemeinden und der Regierung wird ein Programm durchgeführt werden, daß die Ernährungslage von Kindern bis sechs Jahren mit deutlichen Mangelerscheinungen verbessert. Grundlage ist die lokale Landwirtschaft. Mit der Verbesserung der Infrastruktur und des Transports von Waren durch die indigenen Gemeinden selbst soll die Versorgung verbessert werden. Gemeinschaftliche Einkaufsläden, die die Zwischenhandelsmargen minimieren und daher gerechtere Preise anbieten können, werden gefördert.
23. Am Tage nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens wird das Amnestiegesetz in Kraft treten. Darunter fallen alle Personen, gegen die aufgrund des Konfliktes in Chiapas ein Strafverfahren eröffnet wurde. Es werden alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um die betroffenen Personen innerhalb einer Woche nach Inkrafttreten des Gesetzes auf freien Fuß zu setzen.
Des weiteren wird eine Kommission eine vollständige Überprüfung der Fälle aller Indígenas und Bauernführer vornehmen, die sich in Haft befinden und nicht unter das Amnestiegesetz fallen. Sie wird die rechtlichen Schritte empfehlen, um die Fälle zu lösen, deren rechtliche Situation eine baldige Freilassung erlaubt.
24. [Bezugnahme auf vorangegangene Punkte zur Durchsetzung allgemeiner Rechte der Indígenas]
25. Als Teil der Friedensvereinbarungen werden die Opfer, die Witwen und Waisen, die der Konflikt hinterlassen hat, finanzielle Unterstützung erhalten.
26. [Hierzu sagt Camacho nur, die Forderung Nr. 26 sei durch alle anderen angesprochenen Punkte erledigt, d.Ü.]
27. Der derzeitige Strafkatalog des Bundesstaates Chiapas wird aufgehoben. Es wird ein neuer ausgearbeitet, dessen Zielsetzung der Respekt vor den individuellen und politischen Rechten ist, und der zu ihrer Ausübung volle Rechtssicherheit bietet.
28. In das neue Strafrecht wird die Vertreibung von Indígenas aus ihren Gemeinden aufgenommen werden. Durch schnellen und effektiven Dialog oder durch die Anwendung des Rechtes werden neue Vertreibungen verhindert werden.
29. Eine der wichtigsten Impulse, die heute aus Chiapas kommen, ist, die Situation der Bäuerinnen und Indígena-Frauen zu verbessern. Von der Situation in der Familie und bei der Arbeit bis zur Beteiligung an der Gemeinschaft und der kulturellen Entwicklung.
A Kliniken im Rahmen des schon vorgestellten Gesundheitsprogrammes
B Mit den Kommunen zusammen werden Kindergrippen aufgebaut werden.
C [Lebensmittelprogramm]
D [Einrichtung von Volksküchen]
E [Aufbau von Mühlen und Backöfen]
F [Förderung der Kleintierzucht]
G [Kleine Bäckereien]
H [Förderung des Kunsthandwerks]
I [Technische Ausbildung der Indígena-Frauen]
J [Bau von Vorschulen]
K [Förderung des Transportwesens und damit der Selbstorganisation der Frauen]
30. Mit diesen Übereinkünften sollen die entstandenen Spannungen überwunden werden. Der Geist des Friedens und der Verständigung soll alle Chiapaneken bei der Lösung politischer Fragen einbeziehen.
31. Mit dem Friedensabkommen, den in diesem Angebot enthaltenen Entscheidungen und dem Amnestiegesetz wird nicht nur das Leben der Mitglieder der EZLN respektiert, sondern es wird auch garantiert, daß es keine Strafprozesse oder repressiven Aktionen gegen EZLN-Mitglieder, Kämpfer, Sympathisanten oder Kollaborateure geben wird.
32. [Betrifft die Menschenrechte:] Es ist meine Meinung, daß die Bildung der Nationalen Menschenrechtskommission (CNDH) in der Art, wie die Verfassung und die Gesetze sie vorsehen, ein wichtiges Instrument für die Verteidigung der Rechte gewesen ist.
Weitergehende Fortschritte bei der Einbeziehung der Zivilgesellschaft in der CNDH oder in anderen Modalitäten zum Schutz der Menschenrechte werden Teil eines gesellschaftlichen und politischen Prozesses ab Dezember 1994 sein.
33. Unter noch festzulegenden Bedingungen wird die Regierung die Bildung einer “Nationalen Kommission für einen gerechten und würdigen Frieden” unterstützen. Diese Kommission wird eine Schlüsselrolle spielen und die Einhaltung dieser Verpflichtungen überwachen.
34. Humanitäre Hilfe für die Opfer des Konfliktes wird über die Vertreter der indigenen Kommunen verteilt werden.
Nachtrag:
A: Zur Bearbeitung ähnlicher Forderungen aus anderen indigenen Regionen des Landes wird die “Nationale Kommission für die integrale Entwicklung und die soziale Gerechtigkeit der Indigenen Völker” in Zusammenarbeit mit den Regierungen der Bundesstaaten und den betroffenen Kommunen ähnliche Programme ausarbeiten.
B: Die bundesstaatlichen und kommunalen Regierungen werden die notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit die indigenen Kommunen in grundlegender Weise an der Definition der sie betreffenden Entwicklungsprogramme teilnehmen können. Bei der Überwachung der ihnen zugedachten Ressourcen sollen soziale Kontrollorgane geschaffen werden, die von den Betroffenen kontrolliert werden.
C: Für die Erfüllung der Übereinkünfte, die sich auf die regionalen Entwicklungsprojekte beziehen, wird durch eine Verfügung des Präsidenten eine dezentrale und autonome öffentliche Institution geschaffen.
Diese Institution wird über ein Regierungsorgan verfügen, das sich aus den Vertretern der indianischen Kommunen zusammensetzt, Vertretern der Bundesregierung und aus Bürgern von anerkanntem moralischem Prestige und erwiesenem Engagement in der Arbeit mit indianischen und ländlichen Kommunen.