In den Provinzen wird der Aufstand geprobt
Argentinien ist aus den Schlagzeilen der internationalen Presse nahezu verschwunden. Die Routineberichterstattung widmet sich, seitdem der argentinische Peso an den US-Dollar gekoppelt ist, abwechselnd den “Erfolgen” der wirtschaftlichen Reformen unter Präsident Menem und Wirtschaftsminister Cavallo und den sich häufenden “politischen” Skandalen. In ökonomischer Hinsicht erscheint Argentinien schon beinahe als “seriöses” Land. Die Auslandsinvestitionen fließen reichlich und tragen dazu bei, das wachsende Außenhandelsdefizit zu kaschieren. Doch am 16. und 17. Dezember 1993 zeigen die Abendausgaben der Fernsehnachrichten in der Ersten Welt spektakuläre Bilder: In Santiago del Estero, Hauptstadt der gleichnamigen nordargentinischen Provinz, werden die Regierungsgebäude und der Justizpalast von demonstrierenden Staatsangestellten in Brand gesteckt.