Im Brasilien der Evangelikalen werden sozialkritische kirchliche Positionen immer seltener
Evangelikale Kirchen gelten als wichtige Basis von Brasiliens rechtsradikalem Präsidenten Jair Bolsonaro. Sie haben in den letzten Jahrzehnten immer mehr Mitglieder und politischen wie gesellschaftlichen Einfluss im ehemals überwiegend katholischen Brasilien gewonnen. Mitte August skandalisierten sie den Schwangerschaftsabbruch bei einer Zehnjährigen und wurden dabei von konservativen Katholik*innen öffentlich unterstützt. Nur wenige Tage zuvor starb mit Pedro Casaldáliga eine der letzten wichtigen Stimmen der Befreiungstheologie. Es scheint, als seien im äußerst religiösen Brasilien die Kirchen heute fest in der Hand der Rechten.
// Günther Schulz