// Solidarität statt Schockstarre

Am 8. März werden wir auf die Straße gehen, um für die Rechte von Frauen und queeren Menschen zu kämpfen. Eigentlich wollten wir dieses Editorial dem sich ausbreitenden Faschismus widmen und der Notwendigkeit, weiterhin feministisch aktiv zu sein, um diese Rechte zu verteidigen. Dann stellten wir fest, dass wir genau dieses Edi schon letztes Jahr geschrieben hatten (siehe LN 597). Diese Feststellung ist keineswegs nur ein Déjà-vu, sondern veranschaulicht eine besorgniserregende Realität: Die Situation bleibt nicht etwa nur gleich, sie wird sogar schlimmer. Vor diesem Hintergrund haben wir uns die Frage nach unserer Rolle als unabhängigem Medium gestellt. Die Presse wird zwar oft als „vierte Gewalt“ bezeichnet, doch ihre Unabhängigkeit ist heute weltweit enorm gefährdet.

Ein unabhängiges Medium zu sein bedeutet, zuverlässige Informationen zu produzieren, die frei von politischen und wirtschaftlichen Vorgaben sind. Diese Möglichkeit ist keine Selbstverständlichkeit: In Mittelamerika ergab eine Studie der Universität von Kalifornien, dass bei sieben von zehn Journalist*innen der Staat über ihre Veröffentlichungen Kontrolle ausübt. Acht von zehn sehen Drohungen und Druck als unvermeidlichen Alltag an. Angriffe auf die Presse sind kein isoliertes Phänomen und steigen nicht nur in diesen Teilen der Welt an: Sie folgen einem eingespielten Muster. Überall dort, wo autoritäre Regime an die Macht kommen, greifen sie in erster Linie unabhängige Medien an. Denn diese stören: Sie recherchieren, prangern an, decken Korruption und Menschenrechtsverletzungen auf.

In vielen sogenannten demokratischen Ländern wie auch Deutschland gibt es zwar keine offizielle Zensur, dafür aber ein komplizenhaftes Schweigen zu heiklen Themen: Femizide, Polizeigewalt, linker Aktivismus usw. Das liegt unter anderem daran, dass unabhängig zu sein nicht bedeutet, frei von Zwängen zu sein. Die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Stimmung und das Werben um die Gunst der Leser*innen kann indirekt Druck auf Redaktionen aufbauen.

Noch viel direkteren Einfluss nimmt die Finanzierung durch Förderungen: Im Januar 2025 fror die Trump-Regierung mehr als 268 Millionen US-Dollar ein, die für die Unterstützung unabhängiger Medien vorgesehen waren und versetzte viele lateinamerikanische Medien in Schock (siehe Seite 30). Die finanzielle Lage vieler unabhängiger Medien ist instabil. In einer Zeit, in der Milliardäre zeitgleich die meisten großen Medien aufkaufen und so zur Verankerung rechtsextremer Ideen im gesellschaftlichen Diskurs beitragen, ist die Unterstützung unabhängiger Strukturen ein Akt des Widerstands.

Unabhängigkeit ist nicht mit Neutralität gleichzusetzen. Sich zu weigern, im Sold der Mächtigen zu stehen, heißt, kritisch und engagiert Bericht zu erstatten, sich nicht den Interessen großer Unternehmen zu beugen, sondern denen eine Stimme zu geben, die sonst zu wenig Gehör finden. Es ist oft investigativem Journalismus zu verdanken, dass Menschenrechte vorangebracht werden: So hat beispielsweise die Berichterstattung über die dramatische Realität illegaler Abtreibungen den Kampf für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch befeuert (siehe Seite 40).

Den unabhängigen Journalismus zu unterstützen bedeutet, einen Raum zu verteidigen, in dem Kritik möglich ist, in dem feministische, queere, antirassistische und soziale Kämpfe kompromisslos weitergetragen werden können. Es bedeutet auch, Solidarität aufzubauen, Netzwerke zu bilden und sich gegenseitig zu schützen. In diesem Sinne rufen wir zu Spenden auf, um unabhängige und feministische Medien in Lateinamerika zu unterstützen (siehe Nebenseite). Denn „kritisch, solidarisch, unabhängig“ sind nicht nur Worte, sondern Prinzipien, für die wir uns seit unserer Gründung einsetzen.


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Intersektionale Ansätze

Lélia Gonzalez – Kritik am 
hegemonialen Feminismus aus „Améfrica Ladina”

Foto: Cezar Loureira

Lélia de Almeida wurde am 1. Februar 1935 in Belo Horizonte, Minas Gerais, als Tochter einer Haushaltsangestellten und eines Bahnarbeiters geboren. Sie übernahm ihren Nachnamen Gonzalez von Luiz Carlos Gonzalez, einem Spanier, den sie Ende der 1960er Jahre heiratete. Als sie acht Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie nach Rio de Janeiro, wo sie bis zu ihrem Lebensende lebte. Wie ihre Geschwister musste sie von klein auf als Kindermädchen und Haushaltshilfe arbeiten. 1958 machte sie ihren Abschluss in Geschichte und Geografie und studierte dann Philosophie. Sie unterrichtete an Hochschuleinrichtungen in Rio de Janeiro, wie der Staatlichen Universität von Rio de Janeiro und der Päpstlichen Katholischen Universität. Parallel zu ihrer akademischen Arbeit beteiligte sich Lélia am politischen Widerstand gegen das Militärregime (1964-1985), gründete die Vereinte Schwarze Bewegung gegen Rassendiskriminierung, nahm an der Gründung der Arbeiterpartei (PT) teil und gründete die Organisation Nzinga – Black Women’s Collective.

In der Schwarzen Bewegung prangerte sie den Mythos der Rassendemokratie an, forderte ein Ende der Gewalt und Diskriminierung, der Schwarze tagtäglich ausgesetzt sind, und verlangte eine öffentliche Politik zugunsten der Afro-brasilianischen Gemeinschaft. Lélia wies auch auf den Sexismus hin, der den weiblichen Teil der Schwarzen Bewegung oft zum Schweigen bringt. „Die Mitglieder reproduzieren die sexistischen Praktiken des herrschenden Patriarchats und versuchen, uns aus den Entscheidungsräumen auszuschließen“, betonte sie. Angesichts der Diskriminierung von Frauen in der schwarzen Bewegung sahen sich schwarze Aktivistinnen veranlasst, sich wirksam an der feministischen Bewegung zu beteiligen – die jedoch auch die Dimensionen des Rassismus im Leben von „Women of Colour“ ignorierte. Lélia zufolge behinderten die „eurozentrische Weltsicht und der Neokolonialismus“ des weißen feministischen Aktivismus den Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen Frauen.
Sie war Pionierin darin, Klassismus und Rassismus des hegemonialen Feminismus in Frage zu stellen, und setzte sich für die Dekolonisierung des Feminismus und die Gründung eines „Afro-lateinamerikanischen Feminismus“ ein, der von Schwarzen und Indigenen Frauen in Lateinamerika angeführt wurde, das sie in „Améfrica Ladina“ umbenannte – um den nicht-weißen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Akteur*innen in diesem Gebiet Sichtbarkeit zu verleihen.

Ein weiterer Aspekt von Lélias antirassistischer Kritik war ihre Auseinandersetzung mit der akademischen Sprache, da ein großer Teil der Schwarzen Bevölkerung keinen Zugang zu formaler Bildung hatte. Daher versuchte sie, leichter zugängliche und verständlichere Texte zu verfassen, wobei sie häufig die Sprache verwendete, die sie pretoguês („schwarzes Portugiesisch“) nannte, ein Zeichen der Afrikanisierung des brasilianischen Portugiesisch.

Die Philosophin und Schwarze Aktivistin Angela Davis bezeichnet Lélia Gonzalez als eine der Begründerinnen des schwarzen Feminismus, der in Brasilien entstanden ist: „Im Rahmen eines internationalistischen, feministischen Ökosystems müssen wir betonen, dass wir, die im globalen Norden leben, viel von den Bewegungen lernen können, die im Süden entstanden sind, insbesondere von den Traditionen des schwarzen Feminismus in Brasilien.“

Lélia Gonzalez starb am 10. Juli 1994 in Rio de Janeiro an den Folgen eines Herz-Kreislauf-Problems. Ihr Andenken und ihre Ideen leben weiter.

Liliana Angulo – 
Antirassistische Kunst in 
Kolumbien

Foto: Museo Nacional de Colombia vie Flickr (CC BY ND-2.0)

Liliana Angulo Cortés ist eine Afro-kolumbianische Künstlerin und Aktivistin, die 1974 in Bogotá geboren wurde und sich in ihren multimedialen Werken mit rassistischen und sexistischen Repräsentationen von Körpern, insbesondere von Afro-kolumbianischer Frauen in Kolumbien auseinandersetzt. In ihren Fotografien, Skulpturen und Installationen greift sie Themen wie Rassismus, Armut, Kolonialismus und soziale und geschlechterbasierte Ungleichheiten auf und konfrontiert die Beobachtenden mit Fragen wie: Wie ist es, als „Schwarze Frau in Kolumbien“ gesehen zu werden? Welche Bilder oder Abwesenheiten von Bildern hat die Kategorie „Schwarzsein“ in der kolumbianischen Gesellschaft konstruiert? Wie können diese Konstrukte durchbrochen werden?

Liliana Angulo verbindet Kunst und Afro-feministischen Aktivismus, was besonders im Projekt Quieto Pelo („Stilles Haar“, 2008) zu erkennen ist. In diesem Projekt beschäftigt sie sich mit der Praktik Afro-kolumbianischer Frauen, Frisuren als Protest- und Kommunikationsmittel einzusetzen. Afro-kolumbianische Frauen und Frisörinnen aus Quibdó, San Andrés und Tumaco berichten über das Frisieren als eine Form der Pflege und Selbstfürsorge für den eignen Körper. Sie erhalten zugleich eine Tradition, die zu Zeiten der Sklaverei eine wichtige kommunikative Rolle spielte. Damals enthielten die geflochtenen­
Haare, auch tropas („Truppen“) genannt, geheime Codes und Karten von Fluchtrouten, die so in der Gemeinschaft still weitergegeben werden konnten. Wie Angulo berichtet, wurde in den Haaren aber auch Saatgut und Gold versteckt, als Grundlage für ein Leben in Freiheit. Wie die Fotografien aus dem Projekt zeigen, lassen sich die Frisuren als gemein­schaftlich-verbindendes Element des Protestes verstehen, aber auch als individuelle Verwirklichung jeder einzelnen Haarkünstlerin.

In weiteren Arbeiten der Künstlerin wird auch ihre Kritik an der heutigen Repräsentation und Rolle von Afro-Kolumbianer*innen in Kolumbien deutlich. In der Serie Negro Utópico („Utopisches Schwarz“, 2001) inszeniert sich die Künstlerin selbst mit schwarz bemaltem Gesicht und einer Perücke aus Draht-Spülschwämmen. Dabei sieht man auf neun Fotos, wie sie Hausarbeiten wie Bügeln und Putzen verrichtet. Auf einem der Fotos ist sie gerade dabei, eine geschnittene Banane in einen Mixer zu geben, womit sie kritisiert, dass Afro-Kolumbianer*innen, die einen großen Teil der Arbeiter*innen auf Bananenplantagen ausmachen, selbst oft nicht die Konsument*innen des eigenen Produktes sind und verweist damit auf fortlaufende rassistische und kolonialgeprägte Strukturen, die Afro-Kolumbianer*innen marginalisieren. Seit 2024 ist Liliana Angulo Cortés die Direktorin des Nationalmuseums von Kolumbien.

Sicherlich lässt sich ihre Position als Direktorin eines Museums, hinter dem der kolumbianische Staat steht kritisieren, allerdings ist sie zugleich die erste Afro-Kolumbianerin, die eines der ältesten Museen Lateinamerikas leitet. Außerdem ist sie weiterhin politisch aktiv, zum Beispiel als Mitglied des Kollektivs Agua Turbia („Trübes Wasser“), einer Gruppe Schwarzer Künstler*innen in Bogotá, die versucht, durch Kunst auf rassistische Strukturen in der kolumbianischen Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Miriam Miranda – Kämpfe für Körper-Territorien der 
Garífuna in Honduras

Foto: Honduras Delegation

Seit über 30 Jahren kämpft Miriam Miranda zusammen mit ihrer Gemeinde für die Rechte der Afro-Indigenen Garífuna in Honduras. Die Geschichte ihres Volkes ist legendenumwoben: Irgendwann in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als Abertausende Afrikaner*innen von den Kolonialmächten verschleppt und versklavt wurden, um sie auf den Plantagen Amerikas dazu zu zwingen, für den Reichtum der Kolonien zu arbeiten, kaperte ein Schiff vor der Karibikküste. Die schiffbrüchigen Gefangenen konnten sich auf eine nahegelegene, von den Arawak bewohnte Insel, St. Vicente, retten.

Mit der Zeit verschmolzen die beiden Gruppen und eine neue Kultur mit eigener Sprache entstand, die Garífuna. Im Rahmen von Aufständen gegen verschiedene Kolonialmächte wurden immer wieder Garífuna in andere Teile der Karibik verschleppt, unter anderem nach Honduras, woher auch Miriam Miranda stammt. Noch hunderte Jahre nach ihrer Verschleppung halten die Garífunas in ihren Gemeinden zusammen und widersetzen sich der weiteren Vertreibung, sei es durch den Staat, durch transnationale Privatkonzerne oder durch Drogenkartelle. Insbesondere Landgrabbing durch die Tourismusbranche, Monokulturen und die Palmölindustrie sowie andere extraktivistische Projekte und die Folgen der sozialökologischen Krise stellen existenzielle Bedrohungen für die Afro-Indigene Bevölkerung der honduranischen Karibik dar.

Miriam Miranda hat dies auf unterschiedliche Weisen am eigenen Leib erfahren: Als Kind musste sie aufgrund des Mangels an Erwerbsmöglichkeiten mit ihrer Familie auf der Suche nach Arbeit und Bildungschancen durch das Land ziehen. Als Studentin in der Hauptstadt Tegucigalpa sah sie sich weiterhin mit Diskriminierung und Ungerechtigkeit konfrontiert, begegnete jedoch zugleich vielen Menschen aus dem Land, die dagegen kämpfen. Seit sie ihre Arbeit für die Rechte ihres Volkes begonnen hat, wurde sie mehrfach verhaftet, von Behörden misshandelt und von Kriminellen entführt. Doch auch weiterhin steht Miranda als Koordinatorin der Organización Fraternal Negra Hondureña (OFRANEH) in der ersten Reihe dieser Kämpfe.

In einem Interview mit dem feministischen Medienportal Capire beschreibt sie die Organisation als „eine Communityorganisation, die mit verschiedenen Gemeinden und Gruppen zusammenarbeitet und heute die politische Repräsentation der Garífuna in ihrem Kampf für kollektive Rechte und ihre angestammten Territorien ist.“ Dass Frauen dabei an vorderster Front stehen, leitet sich für Miranda sowohl aus den matrilinearen Traditionen der Garífuna ab als auch aus dem Bewusstsein, das viele Frauen durch die Aufgaben, die sie gesellschaftlich übernehmen, entwickeln: „Wie viele Frauen müssen so viele Kilometer laufen, um nur ein bisschen Wasser zu holen? Wie viele Frauen müssen ihr Saatgut verteidigen? In den letzten Jahrzehnten sind die Frauen hervorgetreten, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Damit die neuen Generationen wirklich genießen können, was da draußen ist, und ein erfülltes Leben haben, gut essen, frische Luft atmen und die Natur genießen können.“ Mit ihren Mitstreiter*innen von OFRANEH hat Miriam Miranda es geschafft, lebendige Alternativen zum dominanten, kapitalistischen Lebensmodell wie das 1500 Hektar umfassende Vallecito zu schaffen und selbstverwaltete Strukturen aufzubauen, die das Leben in den Mittelpunkt stellen. Sie beschrieb das Projekt in einem Interview mit pbi als „das Zentrum der Garífuna-Gemeinden, ein Paradies.“ Dort wird die konkrete Arbeit für Ernährungssouveränität mit verschiedenen Themen verbunden. Zum Beispiel mit dem Aufbau autonomer Gesundheitszentren, die mit traditionellen, ganzheitlichen Heilmethoden arbeiten, mit Bildungs- und Medienarbeit und dem Kampf gegen geschlechtsbezogene Gewalt.

Mirandas Analysen auf Basis ihrer konkreten Lebenserfahrung zeigen deutlich, wie verschiedene Gewaltstrukturen wie Kolonialismus, Kapitalismus und Patriarchat nur gemeinsam bekämpft werden können. Ihre Arbeit beweist, dass radikale Alternativen nicht nur notwendig, sondern auch möglich sind.


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RÜCKKEHR NACH VORNE?

“Glücklich wird der Tag sein, an dem keine fehlt” Feministische Demonstration in Montevideo am 25. November 2024 (Foto: Santiago Ares)

Es war der bisherige Höhepunkt: Die feministische Großdemonstration zum 8. März brachte 2016 über 300.000 Frauen auf die Straßen von Montevideo. Die Mobilisierung reichte bis in sonst verschlafene Orte im Landesinneren. Seitdem hat die feministische Bewegung zu ungekannter Stärke gefunden.  Eine der Gruppen, die zu Mobilisierungen am 8. März aufrufen, ist die Coordinadora de Feminismos (feministische Koordination). Sie geht zurück auf die Vernetzung feministischer Gruppen, eine davon war Las Decidoras (Die Entscheiderinnen). Las Decidoras wurde Ende der 1990er Jahre von Aktivistinnen aus verschiedenen linken Organisationen gegründet. Mitstreiterin María Delia Cúneo erinnert sich: „Wir haben uns zunächst viel mit Autonomie beschäftigt, denn die parteipolitischen Strukturen waren – auch wenn sie sich zur revolutionären Linken zählten – absolut patriarchal geprägt. Dort wurden Frauen ebenso unterdrückt wie in staatlichen Strukturen, Institutionen oder anderen Parteien.“

Ausgehend von der Lektüre feministischer Texte und den eigenen Erfahrungen als Frauen, hat die Gruppe mit Straßenperformances als „kollektive Anklage“ eine in Uruguay bis dato kaum genutzte Protestform etabliert. „Wir wollten auf Themen, die uns wichtig waren, im öffentlichen Raum aufmerksam machen und Zustände anprangern, aber mit unseren Körpern, nicht nur mit Worten.“

Zur breiteren Vernetzung mit feministischen Gruppen aber kam es erst anlässlich eines Treffens Ende 2015. „Dort kamen alle Feminismen zusammen: Akademikerinnen, aus NGOs, aus Institutionen, andere, die nirgendwo organisiert waren, und wir“, erzählt Cúneo. Auf diesem Treffen nahm, mit dem Aufruf zur Demonstration am 8. März 2016, die neue Stärke der feministischen Bewegung ihren Anfang. Feminizide wurden zu einem zentralen Thema der Koordination: „Jedes Mal, wenn eine Frau von einem Mann ermordet wurde, sind wir zu einer Alerta Feminista auf die Straße gegangen“, so Cúneo. Bis heute seien sie immer bereit, eine Alerta zu organisieren. Zur Demonstration zum 25. November vergangenen Jahres, anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, rief die Coordinadora unter dem Motto „Von Abya Yala bis Palästina, feministischer Widerstand“ auf.

Zu neuen, progressiven Regierung äußert sich Cúneo zurückhaltend. „Wenn wir in fünf Jahren rechter Hetze etwas gelernt haben, dann, dass wir von der Politik konkrete Lösungen für konkrete Probleme fordern müssen. Beispielsweise treffen Gesetzesnovellen wie die Verschärfung des Strafmaßes für geringfügigen Drogenhandel Frauen im besonderen Ausmaß.“ Denn dies führe dazu, dass Frauen, die inhaftierten Angehörigen kleine Mengen von Drogen zukommen lassen, ihrerseits ins Gefängnis kommen. Das sei auch dramatisch für deren Kinder, die dann in die Obhut des INAU (Instituto del Niño y del Adolescente del Uruguay, Uruguayisches Kinder- und Jugendinstitut) oder irgendeines Angehörigen kämen.

„Auch wenn der Ausgangspunkt der Unterdrückung und der Gewalt im System selbst liegt, die Probleme der Frauen sind real“, macht Cúneo deutlich. Es brauche politische Maßnahmen, um die Konsequenzen dieser vom Staat selbst verursachten Probleme zu beheben, wiedergutzumachen oder zu lindern. „Dabei spreche ich von Frauen, die Opfer von Gewalt, sexueller Ausbeutung, und Missbrauch geworden sind, von Kindern und Jugendlichen, die vergewaltigt worden sind und in perversen Institutionen wie dem INAU untergebracht, wo sie wiederum Gewalt und Missbrauch erleiden. Ich spreche von der Notwendigkeit, Zentren zu schaffen, die Frauen mit Suchtproblematik helfen und solchen, die auf der Straße leben.“ All dies sei, so Cúneo, Ergebnis eines patriarchalen Systems, welches sich durch solche Maßnahmen nicht abschaffen lassen würde. „Aber es bleibt notwendig, im Konkreten Lösungen zu verlangen, und gleichzeitig an einem anderen Paradigma zu arbeiten, aus dem Feminismus heraus und aus uns selbst.“ 

“Keine der staatliche Maßnahmen können den Weg zur Emanzipation für die Frauen in Uruguay eröffnen”

Auch ohne größere Hoffnungen in die neue Regierung zu setzen, sieht Cúneo die Möglichkeit, wenigstens diese politischen Maßnahmen einzufordern. Wenn auch in dem Bewusstsein „dass keine dieser staatlichen Maßnahmen den Weg zur Emanzipation für die Frauen in Uruguay eröffnen kann.“ Diese könne nur durch „den eigenen Kampf“ erreicht werden.

Einen Schlussstrich unter das Thema der Verschwundenen und der Menschenrechtsverletzungen der bis dato letzten zivil-militärischen Diktatur ziehen: Das war Ziel der Kommission für den Frieden, die Präsident Jorge Batlle von der liberalen Partido Colorado (Bunte Partei) im Jahr 2000 einberief. In Reaktion darauf gründete eine Gruppe ehemaliger politischer Gefangener, Angehöriger und Aktivist*innen das Plenaria Memoria y Justicia (Plenum für Erinnerung und Gerechtigkeit). „Wir waren der Überzeugung, dass dieses Thema nicht abgeschlossen ist, es keinen Schlussstrich gibt“, sagt Nieves Cancela, die seitdem dort aktiv ist.

Das Plenum organisiert Escraches (Mobilisierungen vor den Häusern von Verbrechern der Militärdiktatur, Anm. d. Aut.) und versucht, die Erinnerung wachzuhalten: „Wir brauchen eine aktive Erinnerung, die wir für unsere aktuellen Kämpfe nutzen können, ohne die Forderung nach Gerechtigkeit aufzugeben.“ Ein Problem sei, dass die Repression in ein Gestern und Heute eingeteilt werde. Dabei handele es sich um die gleiche Straflosigkeit, die sich heutzutage nur in einer anderen Form als in der Diktatur ausdrückte. In den Gefängnissen foltere der Staat weiter und es gäbe weiterhin Personen, überwiegend junge Frauen, die verschwänden. Manche tauchten wieder auf, von anderen höre man nie wieder. „Das sind die Opfer von Menschenhandel und Sexkauf.“

Dass der Kampf um die Erinnerung von großer Aktualität bleibt, zeigen erschütternde Aussagen von Lucía Topolansky, Ex-Vizepräsidentin und Frau von Ex-Präsident José Pepe Mujica: Sie versicherte Ende 2024, dass sie Aktivisten kenne, die vor der Justiz gelogen hätten, damit Ex-Militärs in Prozessen um Menschenrechtsverbrechen verurteilt werden. Diese Aussage wurde von Mujica bestätigt. Auf Seiten von Menschenrechtsorganisationen stießen die Äußerungen auf großes Unverständnis und Ablehnung.

„Es gibt aberhunderte Aussagen von Genossen, die gefoltert worden sind, es gibt hunderte Verschwundene und Ermordete“ sagt Cancela, und dennoch werde Zweifel gesät. „Sowohl Topolansky als auch Mujica haben gesagt, dass sie keine alten Menschen im Gefängnis sehen wollen. Damit meinen sie Militärs und Zivilisten, die wegen Verbrechen in der Diktatur inhaftiert sind.“ Der Fall hat eine zwielichtige Vorgeschichte: Ex-General Guido Manini Ríos, Parteivorsitzender der rechtspopulistischen Partei Cabildo Abierto, hatte Pepe Mujica auf seinem berühmten Hof besucht. Dort schlug er Mujica vor, dass ältere, gefangene Ex-Militärs freigelassen werden. Einen Monat nach dem Besuch wurden dann die Äußerungen von Topolansky öffentlich bekannt.

Wenige Erwartungen an die neue Regierung

Nieves hat wenige Erwartungen an die neue Regierung, die am 1. März antritt. Auch in früheren Regierungsbeteiligungen der Frente Amplio hätte es Repression und keine Fortschritte auf der Suche nach Wahrheit, Erinnerung und Gerechtigkeit gegeben. Nieves kritisiert, dass es keine klare Äußerung zum Genozid in Gaza gegeben habe. „Es wird sicherlich Unterschiede geben zur Regierung Lacalle, aber ob das einen bedeutsamen Fortschritt beim Thema Menschenrechte bedeutet, bleibt abzuwarten“, schließt sie.

Seit einigen Jahren erhält das Thema der Erinnerung wieder mehr Aufmerksamkeit. Ein Beispiel ist der große Marsch der Stille, der von Müttern und Angehörigen von Verschwundenen Gefangenen veranstaltet wurde. Jedes Jahr am 20. Mai versammeln sich zu dieser Gelegenheit über 30.000 Personen in Montevideo, darunter immer mehr jüngere Menschen. Auch in Orten im Landesinneren gibt es ähnliche Gedenkveranstaltungen.

Auch die Umweltbewegung ist zuletzt stark gewachsen. Ihr Kampf dreht sich vor allem um Trinkwasser, die wichtigste natürliche Ressource Uruguays. Die ist bedroht: Nach einer langen Dürre im Jahr 2023 fielen die Trinkwasserreservoirs, die die Metropolregionen von Montevideo, Canelones und San José versorgen, fast vollständig trocken. Dort lebt mehr als die Hälfte der Einwohnenden des Landes. Die Regierung mischte daraufhin das Trinkwasser mit dem des Río de la Plata, obwohl das dort entnommene Wasser ungenießbar und für den menschlichen Verbrauch nicht geeignet ist. Wer es sich leisten konnte, stieg auf abgefülltes Wasser um. 

Auch eine der wichtigsten Wasserquellen des Landes, der Río Santa Lucía, ist bedroht durch das Agrobusiness und Agrargifte, die für Monokulturen, von beispielsweise gentechnisch verändertem Soja oder der Forstwirtschaft, genutzt werden. „Dadurch kommt es zu Verschmutzung mit Blaualgen, wie momentan an der Küste, aber auch in wichtigen Stauseen zur Trinkwasserbereitung“, sagt Marcos Umpiérrez, Dozent der Kunstfakultät und Mitglied der Asamblea por el Agua del Río Santa Lucía (Versammlung für das Wasser des Río Santa Lucía). Sie haben bereits verschiedene Demonstrationen zur Verteidigung das Wassers organisiert. Das regionale Modell eines Agrobusiness, welches auf großen Monokulturen von Soja und Forstwirtschaft basiert, setze auf die Ausbeutung von Gemeingütern wie Wasser und Territorien.  Dies führe weiterhin, so Umpiérrez, zu einer Verklappung giftiger Agrochemikalien in die Wasserläufe und ruhende Gewässer und in der Folge zur giftigen Blaualgenblüte.

Hinzu kommt der Trend zum grünen Wasserstoff, in Europa und vor allem in Deutschland. Um Wasserstoff zu erzeugen, werden die wasserführenden Schichten angezapft, um möglichst reines Wasser zu entnehmen. „Grün“ wird der Wasserstoff vor allem genannt, da zu seiner Produktion erneuerbare Energien vorgesehen sind. Deshalb ist auch die Errichtung großer Felder mit Solarzellen geplant. Der Wasserstoff soll schließlich Methanol erzeugen und als Treibstoff nach Europa exportiert werden. „Das Problem daran ist“, erklärt Umpiérrez, „dass sie Süßwasser aus unseren Territorien verwenden, weil es für sie viel günstiger ist. Wahrscheinlich wird ihnen für das Wasser nichts berechnet, wie etwa UPM, die für das Wasser zur Zellstoffproduktion nichts bezahlen müssen.“ Das finnische Zellstoffunternehmen, war für mehrere Leckagen von toxischen Produkten verantwortlich. So gelangten etwa tausend Kubikmeter Natriumhydroxid in einen Zufluss des Río Negro.

Auch das sogenannte Proyecto Neptuno (Neptun-Projekt) versetzt die Umweltbewegungen in Alarmbereitschaft. „Sie wollen bei Arazatí im Departamento San José Wasser aus dem Río de la Plata entnehmen, um es in die Metropolregion Montevideo zu leiten“ berichtet Umpiérrez. Er betont, dass der Río de la Plata nicht nur einer der verschmutztesten Flüsse der Welt ist, sondern dass das Projekt auch unglaublich teuer ist. „Es heißt, dass es 300 Millionen Dollar kostet, aber im Endeffekt wird die uruguayische Bevölkerung bis zu 900 Millionen Doller zahlen müssen.“ Er bezeichnet das Projekt zudem als verfassungswidrig: Es verstoße gegen Artikel 47 der Verfassung, der besagt, dass die Trinkwasserversorgung Angelegenheit des Staates und der Zivilgesellschaft ist.

Zudem wird vor Buenos Aires ein Abwassersystem gebaut, welches die Abwässer der argentinischen Hauptstadtregion praktisch direkt in Richtung Arazatí leitet. „Das Wasser wird also von extrem schlechter Qualität sein. Außerdem lassen sich so nur 25 Prozent des Wassers gewinnen, das nötig ist, um die Metropolregion zu versorgen“, warnt Marcos. Die OSE (Obras Sanitarias del Estado, öffentliche Firma, die das Monopol der Trinkwassererzeugung hat, d. Red.) sei völlig unterfinanziert und verliere zudem über die Hälfte des von ihnen produzierten Trinkwassers. Und dennoch: „Die Entscheidung fällt zugunsten dieses Projekts, anstatt die strukturellen Probleme der Trinkwasserversorgung zu lösen. Dafür wären etwa 400 Millionen Dollar nötig.“

Angesichts des Regierungswechsels hofft Marcos, dass der Artikel 47 der Verfassung respektiert wird. Doch weder in den Jahren der Regierung der Frente Amplio noch unter der rechten Koalitionsregierung wurde anerkannt, dass Wasser ein fundamentales Menschenrecht ist und der Umgang mit diesen Gemeingütern in Abstimmung mit der Zivilgesellschaft reguliert werden soll. „Wir hoffen, dass die neue Regierung der Frente Amplio die Verfassung respektiert und den Kollektiven und der Wissenschaft zuhört. Sie sollen das Wasser verteidigen, aber wir wissen, dass dies nicht geschehen wird.“ Danach sieht es jedoch nicht aus: Bei Redaktionsschluss wurde bekannt, dass die noch bis 1. März amtierende Regierung von Luis Lacalle Pou den Vertag zum Bau des Proyecto Neptuno unterschreiben hat.


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CHRONIK EINER ANGEKÜNDIGTEN KONTINUITÄT

Seite an Seite Sheinbaum gibt sich feministisch und modern, aber führt AMLOs (2. von rechts) Politik weiter (Foto: Secretaría de Cultura de la Ciudad de México via Flickr (CC by 2.0))

Am 12. Januar, 100 Tage nach ihrem Amtsantritt, bedankt sich Claudia Sheinbaum Pardo bei ihrem Publikum. Sympathisant*innen, Gewerkschaftler*innen und Aktivist*innen, all jene, die man seit 2018 als die neue Linke Mexikos bezeichnet, füllen den zócalo, den zentralen Platz von Mexiko-Stadt. Um ihre einstündige Ansprache zu halten, verlässt die Präsidentin, wie schon so viele vor ihr, um 11 Uhr den Nationalpalast in Begleitung ihres Ehemanns Jesús María Tarriba, einem Experten für finanzielle Risiken mit Erfahrung in Bankinstituten in Spanien und Mexiko. Die neue politische Elite Mexikos weist gewisse Ähnlichkeiten in Bezug auf altbekannte Verbindungen wie diese, und nationale Symbolik auf. Die Präsidentin erscheint im Ton des sogenannten Mexiko-Rosas. Das geblümte Stickmuster, das ihr Kleid schmückt, erinnert an traditionelle, Indigene Blusen – Sheinbaum versucht, ähnlich wie ihr Vorgänger Andrés Manuel López Obrador (AMLO), Nähe zu Indigenen Gruppen zu suggerieren. Ihr Auftritt zum Anlass der ersten 100 Tage ihrer Regierung folgt jedoch in vielerlei Hinsicht den Traditionen früherer Präsidenten.

Auch die großen Menschenmengen, die zu Veranstaltungen dieser Art mit unterstützenden Botschaften für den*die amtierende*n Präsident*in aus den Bundesstaaten anreisen, erinnern an frühere Zeiten als die Partei der Institutionellen Revolution (PRI) regierte. Die PRI, die sich selbst als Mitte-links-Partei bezeichnete, stellte mehr als 70 Jahre lang die Regierung. Die Sympathisant*innen, die damals bei Regierungsansprachen die Plätze füllten, wurden von denen, die jetzt an der Macht sind, abwertend „die Angekarrten“ genannt. Doch in ihrer neuen Position scheinen sie dieselbe Strategie weiterzuführen. In Videos in den Sozialen Netzwerken prahlen Gouverneur*innen der Bundesstaaten damit, wer die meisten Unterstützer*innen für den Auftritt der Präsidentin mitbringt. Die Partei subventioniert Busse, mit denen diese von weit her anreisen.

Auf Luftaufnahmen des zócalo, sind Fahnen, Wimpel, Mützen, T-Shirts und Transparente zu sehen. Die Veranstaltung erinnert an ein Popkonzert oder ein Fußballspiel: die Zuschauer*innen starten Laolawellen, rufen der Präsidentin Fanbotschaften zu.  Straßenverkäufer*innen bieten kleine Puppen an, die Amlitos und Clauditas genannt werden.

Das zweite Stockwerk der 4T

Die Redner*innentribüne vor dem Präsidentenbalkon des Nationalpalastes trägt die Botschaft „100 Tage des zweiten Stockwerks der vierten Transformation.“ Der Zweck dieser 100 Tage-Veranstaltung, so Sheinbaum, sei es, Rechenschaft abzulegen und ihre Verpflichtung zu bekräftigen, dem Volk immer nahe zu sein. Sie betont, dass sie in 100 Tagen schon alle 32 mexikanischen Bundesstaaten besucht hat und erklärt: „Warum nennen wir es den zweiten Stock der vierten Transformation? Weil das Fundament, das Erdgeschoss, vom besten Präsidenten gelegt wurde: Andrés Manuel López Obrador.“

In ihrer Rede hebt sie die Fortschritte in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Sicherheit, Energie, Wasser, Straßeninfrastruktur und Zugverkehr hervor. Dazu gehört beispielsweise die erhebliche Anhebung des Mindestlohns um 12 Prozent und die Senkung des Preises descanasta básica (Einheit der für den Grundbedarf notwendigen Produkte, Anm. d. Red.). Sie verspricht eine Wirtschaftsstrategie, die Mexiko bis 2030 unter die zehn größten Volkswirtschaften der Welt bringen soll, genannt „Plan Mexico.“ Investitionsanreize, Importsubstitution, „Zusammenarbeit und nicht Unterordnung“ mit der US-Regierung angesichts der imperialistischen Äußerungen und Tiraden von Donald Trump sind das Ziel.

AMLOs Erbe und die Kontinuität in der Politik zeigen sich nicht nur in der Art und Weise, wie Sheinbaum sich in Reden oder in den von ihrem Vorgänger eingeführten morgendlichen Fernsehansprachen mit markigen Begriffen und Sprüchen wie der ambivalenten Aussage „Liebe wird mit Liebe bezahlt“ an ihr Volk wendet, sondern auch an der fortdauernden Militarisierung. Am 1. Oktober 2024, am Tag ihres Amtsantritts, schossen Soldat*innen im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas auf eine Gruppe von Migrant*innen, die in zwei Transportern unterwegs waren. Sechs Menschen wurden getötet und zwölf weitere verletzt. Die Opfer gehörten zu einer Gruppe von 33 Migrant*innen verschiedener Nationalitäten. Fälle wie dieser sind keine Ausnahmen, dennoch förderte die Präsidentin mehr Militärpräsenz im Bereich der öffentlichen Sicherheit und trieb die Aufklärung des Falles nur unzureichend voran. Das Ministerium für Nationale Verteidigung (Sedena) rechtfertigte den Angriff: Die Soldaten behaupteten, die Fahrer hätten nicht angehalten, sie hätten das Feuer eröffnet, da sie zuvor Schüsse gehört hätten.

Das Verhältnis zum Militär stellt nicht nur eine Kontinuität von AMLO zu Sheinbaum dar, sondern auch zur früheren Regierungspartei PRI – obwohl ihre Partei Morena in Opposition zur PRI entstand. Letztere stieß die Militarisierung des Landes an, die seit über 6 Jahren von  Morena fortgeführt wird. Auch die vermehrte Einflussnahme auf unterschiedliche Institutionen ist eine Fortführung früherer Regierungspolitik, so beispielsweise in Form der von Sheinbaum durchgesetzten Schließung autonomer Einrichtungen wie des Nationalen Transparenzinstituts und des Telekommunikationsinstituts. Nach jahrzehntelangem Kampf für die Transparenz öffentlichen Handelns und des Haushalts erreichten Nichtregierungsorganisationen 2002 die Verabschiedung des Bundesgesetzes über Transparenz und Zugang zu öffentlichen Informationen. Am 12. Juni 2003 wurde auf dieser Basis das Bundesinstitut für den Zugang zu öffentlichen Informationen (IFAI) geschaffen. Dieses Jahr wird diese Errungenschaft wieder aufgelöst.

Sheinbaum hat kontroverse Reformen durchgesetzt, von denen eine der umstrittensten die der Justiz ist. Die mexikanische Justiz hält derzeit eine Straffreiheitsquote von mehr als 90 Prozent aufrecht, nur 10 Prozent der Vebrechen werden aufgeklärt. Dies soll sich durch die Reform ändern. In ihrem Bericht zur 100-Tage-Feier erinnerte die Präsidentin unter dem Beifall der Anwesenden daran, dass am 1. Juni die Richter*innen und Staatsanwält*innen erstmals direkt von den Bürger*innen gewählt werden. Sie bestritt dabei, dass die Reform darauf abziele, die Kontrolle über die Gerichte und Tribunale zu erlangen. Die Justiz soll gestärkt und die Korruption bekämpft sowie die Menschenrechte geschützt werden. Doch die Justizreform wird von Expert*innen und Organisationen wegen mehrerer Aspekte kritisiert. Der wichtigste ist die Befürchtung, dass Richter*innen und Staatsanwält*innen so mehr politischen Einflüssen und dem Druck von Wahlen ausgesetzt sein werden. Das würde die Unparteilichkeit der Justiz schwächen.

Mexiko ohne Opposition

Ein weiterer Punkt, der eine Fortführung von PRI zu Morena darstellt, ist die Schwächung der Opposition. Die Videos der Veranstaltung zeigen neben den Gouverneur*innen der Morena-Partei in vorderster Reihe zwar auch Vertreter*innen der Opposition, doch die älteren Parteien haben keine Verbindung mehr zum Volk und keine geeigneten Kandidat*innen, wie es die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Xóchitl Gálvez selbst kürzlich in einem Interview mit der Zeitung El Universal erklärte: „Wenn es jemand anderen innerhalb der Parteien gegeben hätte, mit der nötigen politischen Erfahrung, dann wäre ich sicher nicht Kandidatin geworden.“ Die Partei der Demokratischen Revolution (Partido de la Revolución Democrática, PRD), die erste wirklich linke Partei zu Zeiten der PRI, ist verschwunden. Die Partei der Nationalen Aktion (Partido Acción Nacional, PAN) ist eine rechtsgerichtete Kraft, die jedoch selbst zusammen mit der PRI keine Mehrheit hat. Kleinere Parteien wie die Bürgerbewegung Movimiento Ciudadano sind kaum in der Lage, ein Gegengewicht zu Morena und seinen Verbündeten zu bilden. Sheinbaum hat die Mehrheit hinter sich. Laut verschiedener nationaler Umfragen liegt ihre Zustimmungsrate bei über 70 Prozent.

Hingegen wirklich neu an Sheinbaum ist, dass sie als erste Frau das Präsident*innenamt innehat. Das wird immer wieder von ihr betont und hat dabei auch über ihre Person hinaus Konjunktur: 13 der 32 Bundesstaaten werden zum ersten Mal von Gouverneurinnen geführt, eine historische Zahl. Obwohl Mexiko nach wie vor eines der frauenfeindlichsten und transfeindlichsten Länder der Welt ist, scheint der Kontext, zumindest was Repräsentation und Diskurs angeht, günstig zu sein. Bilder, welche die Idee einer feministischen Regierung verstärken, sind bei der Feier überall präsent. Die Präsidentin fordert sexistische Annahmen heraus: „Auch heute sage ich denen, die meinen, dass „Frauen keine eigene Initiative haben“, dass „andere für uns denken“, dass „Frauen nicht regieren, weil wir keine Kapazitäten oder Intelligenz haben: So wie wir ein Haus führen, so wie wir Mütter und Großmütter sind, haben wir auch die Kraft, die Stärke, den Mut und die Fähigkeit, Feuerwehrfrauen, Ingenieurinnen, Astronautinnen, Ärztinnen, Anwältinnen und Oberbefehlshaberinnen der Streitkräfte zu sein.“

Feministische Diskursverschiebung

Neben dieser Diskursverschiebung ist als ein Erfolg der ersten Monate der Regierung Sheinbaum der Rückgang der Tötungsdelikte um 16 Prozent hervorzuheben. Die Präsidentin erläuterte die dahinter liegende Strategie, die sie weiterführen möchte, um junge Menschen effektiver vom Drogenhandel fernzuhalten: Ursachenbekämpfung, Sozialprogramme und spezielle Friedensprogramme für besonders von Gewalt betroffenen Gemeinden, konsequente Aufklärung von Verbrechen, die Zusammenarbeit aller Regierungsebenen und die Stärkung der Nationalgarde. Inwiefern sie es schafft, die Ursache der Probleme wirklich anzugehen oder vor allem weitere Militarisierung und den Abbau der institutionellen Autonomie voranzutreiben, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.


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// Das Soziale Medienfeld nicht räumen

Soziale Medien gehören heute zu den wichtigsten Kanälen der Kommunikation. Bei jungen Menschen haben sie sich nicht nur als Mittel zur Kontaktaufnahme etabliert, sondern sind auch zentrale Quelle für politische Informationen. Etwa 73 Prozent der 16- bis 24-Jährigen in Deutschland nutzen laut Statista soziale Medien.

Doch die utopische Hoffnung der frühen Jahre des Internets, dass soziale Netzwerke demokratische und konstruktive Debattenräume sind, steht heute einer Realität gegenüber, in der vor allem die Rechten von den Mechanismen dieser Plattformen profitieren. Mechanismen wie zum Beispiel Algorithmen, die polemische, emotionsgeladene Beiträge favorisieren und die Entstehung von Filterblasen und Echo-Kammern provozieren. Soziale Medien bilden heute ein Umfeld, in dem einfache, polarisierende Botschaften bevorzugt werden. Negative Emotionen wie Angst oder Wut, mit denen rechte Diskurse gekonnt spielen, haben es daher leichter.

In Zeiten des Daten- und Überwachungskapitalismus sind zudem nicht nur die internen Dynamiken und ihre Auswirkungen Objekt der notwendigen Kritik, sondern auch die dahinterstehenden Besitzverhältnisse. Elon Musk & Co scheffeln massenweise Geld mit den Daten der Nutzer*innen und erweitern ihre Möglichkeiten der Einflussnahme. Aber es wäre ein gravierender Fehler, dies festzustellen und dann das Feld jenen zu überlassen, die daraus Vorteile ziehen. Die Skepsis der Linken gegenüber den Dynamiken der sozialen Medien ist zwar fundiert, jedoch nicht konstruktiv, wenn sie an dieser Stelle hängen bleibt. Genauso wie in Bezug auf andere Produkte im Kapitalismus können Boykott oder Ansätze des kritischen Konsums eine Möglichkeit sein, reichen aber als Strategie nicht aus. Vor allem helfen sie nicht dabei, die Linke wieder zu der Massenbewegung zu machen, die sie sein muss, um etwas zu verändern. Ob wir es wollen oder nicht: In der Gesellschaft, wie sie heute ist, sind soziale Medien zentral für politische Arbeit.

Und es gibt durchaus Beispiele dafür, wie diese erfolgreich von linken Gruppen und Organisationen genutzt wurden. Die Transnationalität der heutigen feministischen Bewegung geht zu großen Teilen auf das Nutzen sozialer Medien als Kommunikationskanäle zur Verbreitung von Informationen, Vernetzung und Mobilisieurng zurück. Als 2019 Feminist*innen auf der ganzen Welt die Performance „Un violador en tu camino“ (dt.: Ein Vergewaltiger auf deinem Weg) des chilenischen Kollektivs Las Tesis nachahmten, nachdem diese über Facebook, Youtube und Instagram weltweit Berühmtheit erlangt hatte, wurde dies symbolisch deutlich. Auch die Kampagne #MileiNoSosBienvenido der Asamblea en Solidaridad con Argentina in Berlin und anderen Städten Deutschlands und Europas im vergangenen Monat kann als Positivbeispiel dienen: Mit der Kombination von verschiedenen Straßenaktionen und Publikationen ist es der Asamblea in kurzer Zeit gelungen, Tausende zu mobilisieren und Presseaufmerksamkeit zu generieren – alles mit Social Media als Hauptkommunikationskanal.

Es ist also möglich, linke Präsenz durch soziale Medien zu verstärken, Referenzfiguren und Perspektiven gerade an jüngere Leute heranzutragen. Dabei ist es zentral, das Publikum zu verstehen. Es geht meistens nicht nur um Aufklärung, sondern um Dialog und darum, gemeinsame Aktionsperspektiven zu finden. Die sozialen Medien können eine unterstützende Funktion für Aktivismus haben. Und für diese Funktion muss gekämpft werden. Seit es das Internet gibt, gibt es auch kritische Menschen, die sich die virtuellen Räume aneignen und sich, genau wie auch aus anderen Räumen, nicht vertreiben lassen. Die entsprechende kreative Hackerstrategie können wir uns zueigen machen.


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“Esta Constitución es peor y peligrosa”

“Por mi abuela, por mi mamá, por mi hermana” Marcha feminista el 8 de marzo 2022 en la Alameda en Santiago (Foto: Josefa Jiménez)

El movimiento feminista ha sido uno de los primeros sectores sociales que se posicionó en contra de la nueva Constitución. ¿Por qué? ¿Cuál fue el momento decisivo?
Ya desde el inicio empezamos a advertir ciertos elementos de este proceso. Lo primero fue la exclusión total de todos los movimientos sociales: Fue un proceso levantado por las fuerzas políticas que durante 30 años administraron el sistema neoliberal y que habían sido impugnadas durante la revuelta social. Por lo tanto, ya desde el inicio advertimos una posición de alerta sobre este proceso. En su primer momento no tenía considerada la paridad, tampoco los escaños reservados. De alguna manera, era una antítesis del primer proceso constituyente y además una respuesta incluso castigadora de aleccionamiento. Esta fue la primera alerta. La segunda alerta fue cuando gana con mayoría el sector más conservador de Chile, la ultra derecha neoliberal, que son los Republicanos. Y la tercera alerta fue cuando empezamos a ver los resultados del trabajo.

Desde una perspectiva feminista, ¿cuáles son los puntos más críticos de este nuevo texto?
Una de las cosas que más nos pone en alerta son distintas normas que ponen en peligro nuestras vidas como mujeres y además nos ponen en un peor estado de lo que ya estamos. En uno de los artículos se pone en peligro la ley de aborto en tres causales. Otra de las alarmas fue que hay un artículo que hace inaplicable la Ley Papito Corazón. Esa ley es una de las herramientas que el Estado tiene para que los deudores de alimentos a sus hijos e hijas, que en mayoría — el 95% — en Chile son hombres, cumplan con sus responsabilidades. El Estado puede disponer de los fondos de las pensiones que acumulan estos hombres. Por lo tanto, algo que ha sido histórico en la lucha de las madres en Chile, que los varones, sobre todo los padres cumplen con el derecho que tienen todos los niños y niñas de alimentarse, corre peligro. Otra norma que nos pareció muy crítica fue la norma del sistema de cuidados que lo reduce exclusivamente a la familia. Entonces no hay un derecho socializado del cuidado, que era una de las cosas que sí proponíamos nosotras en nuestra propuesta de Constitución anterior. Históricamente, como movimiento feminista, hemos luchado por la socialización de los cuidados para volver con ese tema a la esfera pública.

Como Coordinadora 8M, no participaron activamente en el proceso. ¿Cómo acompañaron el trabajo del Consejo Constitucional, entonces?
No hemos participado de este proceso porque fue cerrado. Quedamos en los márgenes de la exclusión. ¿Y cuál sería nuestro rol entonces? Uno informativo y educativo. Creemos que tenemos este deber de informar, de educar, de advertir los peligros que contiene este nuevo proyecto constitucional. Es algo peligroso, no solamente para la vida de las mujeres, de los niños y las niñas, de las disidencias, sino que también para el país, porque es un proyecto que además mantiene — incluso en otros aspectos radicaliza — todos los elementos del neoliberalismo que hemos criticado los últimos 30 años y que han precarizado, han empobrecido a nuestras vidas.

¿Cómo intentan cumplir con estos deberes?
Nosotros levantamos la “Campaña de mujeres y Disidencias por el contra”, que está orientada principalmente hacia mujeres y jóvenes indecisas. Nuestra consigna es “Es peor y peligrosa”. En ese sentido, nos hemos agrupado con distintas organizaciones feministas, ABOFEM, por ejemplo, que es una asociación de abogadas feministas, y con compañeras de La Rebelión del cuerpo. Esta campaña tiene dos ejes centrales: Uno es la difusión por redes sociales y medios de comunicación. Por otro lado está el trabajo territorial con mujeres, juntas de vecinos y vecinas, agrupaciones comunitarias y territoriales. La semana pasada estuvimos articuladas con estudiantes universitarias porque también se juegan la gratuidad en el sistema de educación superior. Y también hay ciertas normas que ponen en peligro los avances respecto a los protocolos contra los acosos dentro de los espacios educacionales. Esto ha sido un trabajo bastante arduo, pero también con mucho convencimiento de que no podemos dejar que gane la ultraderecha, porque eso implica un peligro directamente hacia las vidas de las mujeres y disidencias.

Entonces, ¿qué posibilidades hay para el 17 de diciembre?
Generalmente, los pronósticos señalan que hay una ventaja del “en contra” versus el “a favor”. Pero nosotras hemos decidido no confiarnos en esas encuestas y no descansar, porque a pesar de que sí hay una balanza hacia el “en contra”, lo de los indecisos y las indecisas es un margen que cada vez se ha ido equilibrando. Entonces no es una batalla que hayamos ya ganado, y creemos que es necesario redoblar nuestros esfuerzos para hacer una campaña con mayor inserción.

¿Cuáles son los discursos más importantes en este momento?
Hay que desvirtuar ciertas ideas que se han puesto. Uno de los discursos es: “Si es que se gana el a favor, vamos a a estar más estables como país”. Nosotras hemos sostenido que no va a ser así, porque los problemas que venimos arrastrando hace 30 años no se van a solucionar y no vamos a tener mayor estabilidad. Y se ha jugado con esa idea porque se va a cerrar el conflicto, porque ya no vamos a tener más procesos constituyentes. Esa ha sido una de las ideas que más han llevado a gente a afirmar que está a favor, independientemente del contenido, porque las personas están cansadas de estar en conflicto. Por eso hay que señalar que este conflicto va a seguir abierto. Porque todavía no hemos encontrado una solución como país para estos problemas que en el estallido social aparecieron de manera mucho más patente; pero también eran problemas que, desde el 2000, el movimiento estudiantil ha venido afirmando, los movimientos socioambientales también. Eso es lo peligroso de esta Constitución: lo que hace es afirmar aún más este sistema de privatización de derechos, movido totalmente por el mercado.

Pero un voto “en contra” es un voto para mantener la Constitución de Pinochet, ¿no?
Estamos en una elección entre la Constitución de Pinochet o la que escribieron los pinochetistas. No es esa la disyuntiva a los 50 años del golpe que conmemoramos este año. Este es el resultado de un fracaso de la democracia de los últimos 30 años. De no haber sido capaz, ni los gobiernos de la Concertación, de generar un límite claro a las fuerzas pinochetistas que resurgieron. Un límite claro significa no permitir ciertos discursos que avalan, por ejemplo, la violación a los derechos humanos de manera tan simple y tan ligera, la falta de políticas públicas respecto a reparación, impunidad, la falta de educación en derechos humanos y en memoria. Estamos en un momento en que no podemos darnos el lujo de retroceder. No podemos tener una Constitución peor, no podemos perder ciertos avances muy pequeños que habíamos dado con ayuda de todos los movimientos sociales. Y sí, es una decisión bastante cruel.

Durante el primer proceso constituyente, varios movimientos sociales – como también la Coordinadora – decidieron participar en un proceso institucional que al final fracasó. ¿Hoy se arrepienten?
Como Coordinadora, no somos una organización dogmática. Vimos la posibilidad, hicimos una apuesta con nuestro análisis. Y no nos arrepentimos de haber entrado a la institucionalidad en ese sentido, porque era una institucionalidad extraordinaria. Pero, cuando entramos, nunca dejamos y perdimos nuestro carácter autónomo, caracterizado por la autonomía de los poderes fácticos, incluso de los partidos clásicos de la izquierda.
Ahora vemos que no hay una posibilidad para impugnar la institucionalidad. No hemos discutido y no nos vemos ni a corto ni a largo plazo ingresar a la institucionalidad, sino que nuestros esfuerzos van a seguir en los territorios, en las comunicaciones y sobre todo con la autonomía que ha caracterizado al movimiento feminista en Chile.

¿Qué se llevan de este proceso para futuras luchas?
Una de las cosas que nos llevó al Rechazo tiene que ver con la manipulación dirigida, sistemática y planificada que ha tenido la ultraderecha en todo el mundo de penetrar a los medios de comunicación mediante las fake news. Entonces, lo que hemos señalado como coordinadora es la importancia de tener medios masivos de comunicación propios. Imagínate, nosotros nunca tuvimos TikTok y ahora estamos intentando.

En Chile y otros paises como Argentina, la derecha está ganando fsuerza. ¿Cómo intentan enfrentarlo?
Una de las luchas importantes para el movimiento feminista y para los movimientos sociales es recuperar la perspectiva de alternativa, a construir proyectos políticos atractivos. Hemos mantenido una capacidad reactiva, pero no una capacidad propositiva. Hay que sistematizar ideas, sistematizar proyectos y generar proyectos alternativos.
Creo que otra tarea inmediata es una tarea de escucha, de volver a escuchar a las personas, a sus necesidades, a las problemáticas que vivimos todos y todas. Hay que generar más procesos de atención y diálogo. Y por otro lado, también creo que tenemos que generar procesos masivos de educación popular. En eso también nos hemos concentrado y queremos levantar una escuela de formación. No bajo el paradigma de que la gente no sabe y nosotras sí, sino que en el paradigma de volver a encontrarnos con las personas y poder hacer estos procesos de diálogo.
Todo eso tiene que ver con esa capacidad de captar la rebeldía y la frustración de las personas. Y es eso lo que ha hecho la ultraderecha: Ha sido capaz de darle un sentido común a la rebeldía y a la molestia que tienen las personas por el sistema y ofrecer una alternativa de salida. Aunque sabemos que no nos va a favorecer porque, al menos en Latinoamérica, es seguir manteniendo y profundizando el sistema neoliberal. La izquierda está llena de derrotas, los movimientos sociales estamos llenos de derrotas, y tenemos que verlo también como oportunidad para poder replantearnos y seguir adelante. Como un impulso para no abandonar nuestra lucha. Todavía tenemos abierta la posibilidad de seguir imaginando nuevos mundos, nuevas maneras de relacionarnos con los otros, con el sistema, con el Estado, con la naturaleza. Como movimientos sociales tenemos que recuperar esta capacidad de desear otras cosas. Porque también nos encontramos en un momento muy fértil para poder pensar otros proyectos.


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„UM GANHO PARA ALÉM DO BRASIL“

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No Brasil, mulheres negras são, com 28 % da população, o maior grupo demográfico do país. Porém, depois da última eleição de 2018, elas ocupavam menos de 2% de cadeiras no congresso nacional. A questão da representatividade melhorou depois dessa eleição?
Não tivemos grandes mudanças. Passamos de 2,3% para 2,5%. Então ainda estamos no mesmo patamar. Nessas eleições, apesar de muitas mulheres negras terem sido eleitas, não são todas comprometidas com a agenda anti racista. Muitas vezes são asociadas com partidos de direita, são Bolsonaristas. Isso pode ser explicado com o fato que houve uma mudança na legislação eleitoral para impulsionar essas candidaturas de pessoas negras, os partidos se aproveitarem dessas regras e assim conseguirem mais recursos para o financiamento de campanhas.

Nessa eleição, o Mulheres Negras Decidem apoiou 27 mulheres negras com uma agenda políticaprogressista nas suas candidaturas, uma em cada estado brasileiro e também no Distrito Federal. Essas mulheres conseguiram se eleger?
Tivemos bons resultados, muitas delas receberam muitos votos. Mas das 27, infelizmente só duas foram eleitas, a Laura Sito do PT e a Camila Valadão do PSOL. Como mulher jovem negra, a Laura por exemplo conseguiu mais de 30.000 votos na eleição para a Assembleia Estadual no Rio Grande do Sul, um estado que historicamente tem muitas questões com racismo.

Vocês estão satisfeitas com esse resultado?
Em termos de quantidade de candidatas que foram eleitas é bem abaixo do que era esperado, considerando toda mobilização de centenas de grupos que apoiaram candidaturas negras. Mas as candidatas apoiadas pelos movimentos que se elegerem são pessoas que chegarão na próxima legislatura muito fortalecidas e com um apoio da sociedade civil. Elas vão precisar reverter alguns dos atrasos que foram aprovados em termos de legislação no governo Bolsonaro. Elas chegam muito fortes nesse sentido mesmo se não são tantas como nós queríamos. Nunca existiu uma mobilização tão forte quanto nessas eleições.

Como você se explica que a mobilização foi maior esse ano?
A sociedade brasileira se deu conta de que transformações sociais profundas só são possíveis fazendo política. O jeito com que Bolsonaro lidou com a pandemia mostrou a desigualdade no acesso de direitos que existe no Brasil. Isso mostrou a urgência de ter representantes com um perfil mais popular para atender as demandas da maioria da população.

Porque é necessário apoiar candidaturas de mulheres negras? 
São mulheres que têm perfis políticos muito fora do comum, de movimentos sociais de base, de religiões de matriz africana, mulheres quilombolas. Para essas mulheres não é fácil participar de uma disputa, primeiro dentro dos partidos e depois na campanha política em si. Porque os projetos políticos delas se preocupam com o aprofundamento da democracia e questionam o poder como ele está estabelecido. Então elas são muito atacadas. Ao mesmo tempo, votar nelas é uma coisa boa para todo mundo porque uma vez eleitas, elas produzem políticas públicas que são do interesse de todos.

Você pode dar um exemplo?
Um exemplo seria a recém eleita Deputada Estadual Laura Sito que defende agendas consideradas prioritárias pelos eleitores no Brasil, como a educação. Mas a Laura fala de uma educação inclusiva, anti racista e emancipadora. 

Como você está se sentindo depois do suspense que era o segundo turno da eleição?
Estou menos preocupada do que estava antes do segundo turno. As forças armadas não estão tão dispostas contra a democracia e a constituição como nós imaginávamos. As instituições reconheceram o resultado e os protestos golpistas têm sido condenados não só pelo TSE mas também pelo STF, pelo Congresso e também pelamídia. Vencemos a etapa institucional mas me preocupo com o reconhecimento pela população. Temos uma quantidade significativa de pessoas nas ruas defendendo atos golpistas e antidemocráticos. É uma disputa de mais longo prazo que depende das lideranças democráticas fortes nas assembléias regionais e no Congresso, de movimentos de base fortes para a politização das novas gerações e a recuperação do debate público das questões do dia a dia. 

Isso significa que o Bolsonarismo vai permanecer?
A extrema direita cresceu e se organizou durante o governo Bolsonaro. Mas ela vai bem além do Bolsonaro e da família dele, como também dos seus apoiadores políticos. Essas ideias autoritárias são uma questão global que encontrou um terreno muito fertil no Brasil.

Os governadores que foram eleitos em São Paulo, Minas Gerais e Rio de Janeiro estão bem próximos aBolsonaro. Isso dificulta o trabalho de movimentos e grupos sociais como o Mulheres Negras Decidem?
Nesses estados os movimentos já têm muita força, estrutura e recursos. O nosso desafio continua sendo principalmente em regiões nordestinas, norte e principalmente no Centro Oeste onde as estruturas são mais fragilizadas. 

Como os 51% dos brasileiros que foram votar e votaram no Lula deveriam lidar com os 49% das pessoas que votarem no Bolsonaro?
Isso será um grande desafio. O Presidente eleito Lula tem esse perfil de união e reconciliação, mas ele precisará muito da ajuda dos movimentos sociais para recuperar esse tecido social e promover unidade no Brasil. Quem apoia o Bolsonaro entende a importância da política também. Mas seus eleitores acreditam que existe uma luta do bem contra o mal. A questão agora é trabalhar para que essa compreensão seja desfeita. Trazer essas pessoas de volta para o debate sobre a realidade concreta que é uma dificuldade não só para os 49% mas para todo mundo. A realidade do brasileiro em média é de muita precariedade. Quanto mais cedo a gente conseguir voltar a discutir questões práticas do nosso dia a dia, para melhorar a situação de todo mundo, mais facilmente vamos conseguir lidar com essas diferenças.

O Presidente-eleito Lula precisará do apoio dos movimentos sociais. Vários grupos apoiaram a campanha dele, mas falam que vão virar oposição no momento em que ele tomará posse. Como seu governo poderia dar certo então?
No primeiro ano, os movimentos de base que apoiarem o Lula vão estar muito junto do governo. Vai ser um ano de reconhecimento do tamanho dos estragos que aconteceram e de planejar estratégias para reconstrução. Agora tudo vai depender muito de como vai ficar a configuração desse novo governo. Já saíram críticas sobre a configuração do grupo que está fazendo a transição do governo. Há poucas mulheres, não há pessoas negras. Ainda faltam alguns meses até o Lula anunciar os ministros. Será importante incluir mulheres, negros e indígenas. Isso aumentaria as possibilidades da cooperação entre governo e sociedade civil.

Quais são as suas expectativas para o novo governo Lula?
Essa questão da composição ministerial com muitas mulheres. Em cima disso, será importante, principalmente nos orgãos que cuidam da questão do enfrentamento do racismo, que ele coloque pessoas com perfil alinhado a agenda histórica dos movimentos negros. O Lula tem que escutar essas as sugestões que está recebendo para os cargos de confiança, como por exemplo, a Deputada Erica Malunguinho, uma mulher negra trans, para a Secretaria de Promoção da Igualdade Racial ou para a Fundação Palmares.

Qual foi o papel das mulheres nessas eleições?
Elas tinham um papel principalmente no trabalho de base. O número das abstenções diminui no segundo turno e as mulheres tiveram um papel muito importante nessa decisão de outras pessoas da família irem votar. Graças a elas o Lula também mudou o foco na campanha e falou mais sobre o futuro, oportunidades para os jovens. Esse grupo, entre 18 e 35 anos, estava muito em dúvida se era para votar no Lula ou Bolsonaro, mas votaram no Lula no segundo turno.

Também teve quase um quarto da população com direito a voto que não votou, votou nulo ou branco. Isso sinaliza que a democracia brasileira está em crise?
É um reflexo da crise de representatividade e de confiança nas instituições que está acontecendo pelo menos nos últimos dez anos. Uma parcela grande está desacreditada de qualquer possibilidade de mudança e uma outra é impossibilitada de participar do processo político porque está em situação de grande vulnerabilidade. 

Qual será o efeito dessa eleição no âmbito global?
Com a volta do governo Lula conseguimos recuperar questões que são de política global, especialmente em relação a região amazônica, mas também em saúde, direitos humanos e mediação de conflitos que são agendas que o Brasil liderava. Isso é um ganho para além do Brasil.


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“¡LAS MUJERES TENIAN PODER!”

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Edith (42, a la izquierda) fue durante 20 años miembrx activx de las FARC y Camila (32, a la derecha) 15 años (ilustración: Lena Roßner)

¿Qué las motivó a unirse a las FARC?

Camila: Yo llegué por medio del movimiento izquierdista que había en los barrios empobrecidos en la periferia, al sur de mi ciudad. Empiezo a participar y comienzo a entender la lucha por medio de cómo estábamos en los territorios: nosotrxs al sur de la ciudad no teníamos agua, no teníamos luz, las distancias entre la ciudad y las periferias eran muy largas. Las condiciones de la vida eran duras. Cuando por mis redes políticas se abrió la posibilidad, tomé la decisión de juntarme a las FARC.

Edith: Lo que me motivó fue lo que vivimos en el país, lo que uno vio de niñx. Debido a la violencia reinante no pudimos ir a la universidad, a veces ni siquiera terminamos el colegio… No hubo muchas perspectivas para nosotrxs. Si me hubiera quedado en esa sociedad, hoy sería otra persona. Cuando escuché que en la organización había mujeres, tomé la decisión de juntarme a las FARC. Ha sido una experiencia muy linda para mí y mi vida. Yo agradezco mucho haber sido  una guerrera y haber aprendido muchas cosas siendo enfermera y radialista.

¿Qué significaba ser mujer en las FARC en ese tiempo?

Edith: El papel de la mujer en la guerrilla es muy importante. Primero que nada no éramos discriminadas, éramos respetadas. Las mujeres tenían poder. Las mujeres representaron cargos: eran comandantes de la guerrilla, eran de las direcciones, eran radialistas, eran enfermeras y músicas. Se decía que una organización sin mujer no podía ser. En la guerrilla teníamos poder y nos hicimos ver como mujeres. El hombre agarraba el fusil, la mujer también. Hablamos de la misma igualdad para todxs.

Es una gran diferencia con el resto de la sociedad colombiana machista donde los derechos de la mujer no se respetan. La lucha de las mujeres excombatientes es que cambie este país y de hablar a las mujeres sobre libertad y que no pueden dejarse tratar mal por los hombres.

Camila: El papel nuestro al interior del proceso no es – como lo han querido apuntar – que éramos obligadas, que no teníamos ni idea de lo que estábamos haciendo allí. ¡Nosotras somos mujeres que tenemos claridad política y sobre todo somos sujetas políticas!

¿Cómo se organizaron en las FARC la formación política y el feminismo?

Camila: Hay que tener claro que no usábamos el término “feminismo” antes del proceso. Básicamente, vivimos nuestra forma de feminismo a través de nuestrxs relaciones igualitarias de género y el trabajo constante sobre ellas: luchamos en las áreas rurales y urbanas, nos involucramos en la estructura de las FARC a través de nuestras actividades y discutimos temas como el sexismo y el papel de la mujer en nuestro trabajo de grupo.

Lo que hicimos como resultado del acuerdo y la introducción del término “feminismo”, fue traducir nuestras prácticas vividas en conceptos teóricos. Queríamos crear nuestra propia teoría del feminismo, el feminismo insurgente, dentro del discurso global para describir quiénes son las “mujeres farianas” (las mujeres de las FARC, nota de la redacción) y qué es lo que nos mueve.

¿Qué es el feminismo insurgente?

Camila: El feminismo insurgente nace porque no nos identificamos con el feminismo occidental liberal ni el feminismo de derecha. Nosotras dijimos: nuestro feminismo es una insurgencia porque nuestra historia es la resistencia. Somos las mujeres radicales dentro de procesos revolucionarios de la izquierda en Colombia. Las mujeres farianas se identifican por haber empuñado el arma para defender el pueblo y su derecho a la tierra, por haber entendido que el papel de ama de casa no es la única opción que tenemos, por haber entendido que nosotras tenemos derechos y que venimos al mundo para aportar como mujeres que pensamos y que somos críticas.

Sin embargo, las FARC están siendo demandados por varias mujeres (por ejemplo, la Corporación Rosa Blanca) de haber cometido violencia sexual tanto dentro de las filas de las FARC como en las comunidades. ¿Cómo se trataron estos casos dentro de las FARC?

Edith: Como yo personalmente no experimenté nada de esto y no he oído hablar de ello, dudo mucho que estas acusaciones sean ciertas. Yo creo que esas mujeres que hablan no fueron guerrilleras. Tal vez les pagaron para hacer esas declaraciones, porque yo no lo viví ni he escuchado casos como esos. Si un compañero hubiera hecho eso la pagaría duro. Eso se condenaba. La violencia contra la mujer no se aceptaba ni adentro ni afuera de la guerrilla.

Camila: Para eso son las jurisdicciones especiales dentro del proceso de paz. Espero que en la demanda sean cuidadosas y que sean honestas con lo que dicen. Yo siempre anduve con hombres y a mí nunca me paso nada ni escuche ningún caso de mis compañeras. Es mentira que la violencia contra la mujer fue un lineamiento de nosotrxs. Es posible que haya algunos casos aislados que no conozcamos. Nosotras tampoco podemos decir que no creemos lo que dicen las mujeres, porque sería en contra de nuestra lucha feminista. Y si es así, los compañeros tendrán que responder sobre la jurisdicción. Pero no hay que negar la posibilidad que también puede ser una estrategia de la derecha.

¿Cómo evalúan el proceso de paz por el momento?

Edith: Desde muchos años atrás las FARC querían hacer política. No cogimos un fusil porque queríamos. Nos obligaron a defendernos y a defender al pueblo. Digamos que el proceso de ahora no era lo que nos esperábamos. Nosotrxs esperábamos que la vida, después del proceso, fuera otra. Ahora vivimos asesinatos a lideresas y líderes sociales de los indígenas y de los afrocolombianxs, a excombatientes y hay más temor en el pueblo y en las ciudades (véase LN 547). Ellos dijeron que los terroristas éramos nosotrxs, pero ahora la violencia aumentó en Colombia. Un trabajo de nuestros líderes políticos del partido de las FARC es que nos escuchen. Mucha gente joven de las FARC necesita empleo. Hay personas que no tienen donde vivir. Y el culpable es el gobierno. El Estado piensa que las FARC dejaron las armas y ya, eso es paz. Pero eso no es paz. Nosotrxs queremos vivienda, educación y una vida digna que respete el derecho de la vida. ¡Eso es paz!

Camila: El pueblo colombiano está cansado de ver gente asesinada en diferentes lugares todos los días. Y el gobierno no nos entiende. No hicimos un acuerdo de paz para las FARC, hicimos un acuerdo de paz para la población colombiana. Y hasta el momento no hemos logrado tener el derecho por las tierras, y esa era la lucha fundamental de las FARC. Así como no podíamos seguir permitiendo que la compra de nuestras armas fueran una forma de sostener el capitalismo.

Yo, como sujeta política, me siento secuestrada en mi país, porque tengo que pedirle a la Jurisdicción Especial para la Paz (JEP) permiso para salir. No podemos salir del país sin permiso.

¿Cuál es el papel  de Alemania en el proceso de paz?

Camila: Alemania es un país garante y debe verificar lo que se hace en los proyectos productivos del proceso: cómo se está usando la plata y dónde se está quedando dentro de los proyectos productivos. Hay nepotismo y corrupción. El dinero que se destina a financiar los proyectos sociales en realidad va a los altos salarios de la administración o de los superiores y queda poco para los proyectos mismos.

¿En qué proyectos participan?

Edith: En el Quibdó tenemos un proyecto de un Restaurante (tradicional de mujeres farianas) y otro de un equipo de fútbol llamado “Pare Colombia”. El equipo se llama así porque se trata de parar la guerra a través del fútbol y es un equipo donde sólo juegan las excombatientes. Se necesitan recursos para pagarles a los técnicos y entrenadores. Queremos construir escuelas en los municipios, en las veredas y las comunas donde la gente está completamente olvidada. También para integrarse como excombatiente con la gente civil. Y sobre todo para las víctimas de violencia. Otro proyecto mío es apoyando los niños y niñas rescatados de la guerra con un baile que se llama “black boy”. Ya se rescataron 300 niñxs que estaban andando con las bandas.

Camila: Mi trabajo fue haber logrado hacer formaciones con enfoque de género para mujeres en los territorios de Espacios Territoriales de Capacitación y Reincorporación (ETCR). Es orientada por la comisión nacional de género, encabezada por Victoria Sandino. Se trata ahora de abrir centros de cuidado en los ETCR para nosotras.

También tenemos el proyecto de la página de internet de “Mujer Fariana”, con plataforma interna para las exguerrilleras.

¿Que buscan ustedes con este viaje a Alemania?

Edith: Queríamos ver si se puede ayudar para que podamos salir adelante con los proyectos productivos en los ETCR. Vemos esperanza para los proyectos afuera de Colombia en países como Alemania. En Colombia ya no hay mucha esperanza. Siempre son reuniones y reuniones, protocolo aquí, protocolo allá. Y nada pasa. La gente está cansada de tanta mentira.

Camila: Lo que yo quiero es que surjan redes políticas globales de izquierda y especialmente feministas. Queremos un contacto directo de comunicación y más constante. Establecer contactos con cooperaciones que conocimos y que nos permitan fortalecer el trabajo de las mujeres y del proceso en Colombia en el marco del acuerdo de paz.

¿Cuál es su visión para Colombia en el futuro?

Edith: Mi deseo es que cambie. Que sea un país con justicia social. Por eso estamos en la lucha: para que haya empleo, vivienda, educación y salud. Todo eso está negado en Colombia. La gente se muere  en los hospitales, donde no los pueden atender porque no tienen cómo pagar.

Camila: Estamos cansadxs que de los tres colores de la bandera el que más resalta es el rojo. Deseo que se acabe la sangre del pueblo colombiano por los territorios. Queremos una vida digna, ¡que seamos libres!


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EL MACHISMO NO HACE CUARENTENA

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Protesta colorada El 8 de marzo en la Ciudad de México (Foto: Lina Hayek)

Después de años de agresiones por parte de su marido, después de haberlo denunciado ante la justicia por lesiones, y de haber sido empujada a la conciliación, Marciela Benítez* comprendió que no saldría viva del encierro obligado por la emergencia sanitaria. Con 27 años y dos niños en la Ciudad de México, la organización Espacio Mujeres para una Vida Digna y Libre de Violencia le proporcionaba asesoría legal y psicológica. La última semana de marzo, después que su pareja le diera una golpiza, ella pensó: “Estando en casa todos los días, ahora sí me va a matar mi marido”. Tomó la pequeña maleta que las asesoras de Espacio Mujeres le recomendaron preparar, aprovechó el momento en que su agresor se bañaba, llamó a sus dos hijos y con sigilo huyeron del domicilio familiar.

Esto es una historia de muchas, que una multitud de mujeres viven en México en la situación actual del aislamiento por el coronavirus. Las consecuencias de la pandemia afectan mucho más a las mujeres, porque ellas en casa, quedan en las manos de sus agresores. Como constató el Instituto Nacional de Estadística y Geografía: el hogar es el lugar más peligroso para las mujeres, por la violencia que sufren allí. En México, en tiempos del aislamiento, los casos de violencia de género aumentaron y muchas más mujeres perdieron la vida por feminicidios que por el coronavirus.

Hacer llamadas puede ser peligroso en el caso de violencia

Hasta mediados de abril de este año murieron en México 406 personas por el Covid-19, de éstas 122 eran mujeres. En el mismo tiempo, 490 mujeres fueron víctimas de feminicidios. Diez mujeres mueren por día, es decir, cada dos horas y media una mujer es asesinada. En enero y febrero de 2020, estos delitos incrementaron un 9.1 por ciento con respecto al mismo periodo del año anterior. Entretanto fueron confirmados 35.000 casos de infectados, de ellos perdieron la vida más de 3.400 personas. Las cifras sobre la proporción de mujeres eran desconocidas al cierre de redacción. Las cifras de las personas fallecidas por coronavirus en México no son por el momento confiables, entre otros motivos, por las dificultades para conseguir un testeo: las pruebas son escasas y muy caras. Según un análisis hecho por el New York Times, el gobierno mexicano ignora cientos, posiblemente miles, de muertes por el coronavirus en la Ciudad de México.

Pese a la gravedad de la violencia contra las mujeres en México, las autoridades del país no ofrecen cifras confiables al respecto o no tienen voluntad para darlas a conocer. Así lo advirtió el informe “Impunidad feminicida. Radiografía de datos oficiales sobre violencias contra las mujeres (2017-2019)”, de la Red Todos los Derechos para Todas y Todos.

La pandemia agrava la situación de muchas mujeres que viven violencia, porque hay menos refugios abiertos, menos intervenciones policiales y menos acceso a la justicia ya que muchos tribunales están cerrados. Para muchas, hacer llamadas puede ser peligroso en un contexto de confinamiento en el hogar.

No hay suficientes tests Los números de infectados por lo tanto son muy poco confiables (Foto: Ernesto Eslava, Pixabay)

Además, el acceso a servicios de salud sexual y reproductiva está restringido. El Centro Nacional de Equidad de Género y Salud Reproductiva hizo para el periodo de abril a junio del año en curso la proyección de la ocurrencia de cerca de 260,000 eventos obstétricos, un aproximado de 235,000 nacimientos, cerca de 25,000 interrupciones de embarazos, alrededor de 1,150,000 consultas de control prenatal y casi 200,000 consultas durante el puerperio.

Todos estos casos están afectados por las restricciones. Sobre todo, con respecto a las interrupciones de los embarazos van a haber consecuencias muy graves para las personas afectadas – desde el daño físico hasta la muerte. En la mayoría de los estados de México, la interrupción del embarazo está penalizada. En este momento, por el aislamiento, muchas clínicas están cerradas y han suspendido las interrupciones de embarazos. Sin olvidar, que el acceso a estas prestaciones depende del poder adquisitivo y, en muchos casos, de la clase social.

Por otro lado, desde el comienzo de la pandemia la violencia contra médicxs y enfermerxs ha aumentado drásticamente y muchxs están viviendo ataques de camino al trabajo. Ellxs son percibidxs como representantes del coronavirus y riesgo de contagio. El 80% de lxs enfermerxs y el 40 por ciento de lxs médicxs en hospitales en México son mujeres. Por eso esta forma de violencia otra vez afecta más a este grupo de la población.

En los tiempos de la pandemia la discriminación y la explotación se intensifican

Como las cifras señalan, son en su mayoría mujeres las que trabajan en el sector de salud. A esto se le suma el trabajo doméstico afuera y en el propio hogar (trabajo de asistencia y cuidado de los niños y del hogar). Por eso, son las mujeres las que están directamente en peligro de contagio. Especialmente las trabajadoras tienen alto peligro de contagio y sufren las consecuencias del aislamiento. Más del 60% de la población mexicana trabaja en el sector informal y vive día a día. Más del 54% de ellxs son mujeres. Ellas no se pueden permitir el lujo del aislamiento, porque no tienen ahorros, ni un ingreso seguro. Muchas trabajadoras son empleadas domésticas en los hogares de la clase media y alta. Este trabajo que algunas veces no es remunerado y que sucede sin contrato laboral de por medio. Las mujeres no tienen derechos laborales, ni seguridad social o de salud. En el trabajo doméstico son las mujeres indígenas las que se encuentran sobrerepresentadas, de este modo se perpetúan las condiciones sociales coloniales, caracterizadas por el racismo.

Las mujeres indígenas son parte del grupo más vulnerable en México, así como también las mujeres en situación de pobreza, las mujeres migrantes, las niñas, las víctimas del tráfico de personas y las mujeres con discapacidades. Los pueblos indígenas sufren de manera desproporcionada la crisis del coronavirus debido a las condiciones precarias en las que ya vivían al inicio de la pandemia, con un acceso restringido a la atención sanitaria y al agua potable; en muchos casos afectadxs por la apropiación y destrucción de su tierra en manos de proyectos extractivistas de empresas transnacionales; siendo víctimas de agresiones racistas por el uso de su lengua o de prácticas tradiciones – como el uso de ropa tradicional.  Por otro lado, en muchos casos la información sobre la pandemia no es proporcionada en sus lenguas.

El 8 de marzo el Día de la Mujer Luchar por atención (Foto: Pilar Suárez, CC BY-NC-SA 2.0)

La situación actual de la pandemia pone una vez más en evidencia la desigualdad social y de género en el mundo. El contagio y el aislamiento siguen las estructuras de sistemas de poder y dominación, como el género, la clase y la etnia. A causa de estas estructuras patriarcales, las mujeres, se convierten en el blanco de la pandemia, porque el trabajo doméstico, ya sea en el ámbito del propio hogar o en casas ajenas, y la familia, tiene tradicionalmente una connotación femenina y muchas veces no es remunerado.

Este concepto está basado en roles de género tradicionales, que a su vez están pregnados por esta división. A causa del cierre de escuelas durante el aislamiento, las mujeres se ocupan más del cuidado de lxs niñxs, porque es socialmente percibido como su tarea. Asimismo, el concepto idealizado del hogar y la familia produce una idea equivocada de seguridad. Sobre todo, en la situación del aislamiento esta idea suele ser una perdición para muchas mujeres, porque oculta la violencia doméstica y los feminicidios.

Informaciones sobre la pandemia no son proporcionadas en lenguas indígenas

Como menciona el grupo feminista Marea Verde México, el machismo no está en cuarentena y la mujer mexicana muere más bien por el aislamiento que por el virus. Por varias razones, las mujeres sufren más fuertemente las consecuencias de la pandemia: el trabajo desproporcionado en profesiones de la salud, el trabajo doméstico en otros hogares y en el propio, la violencia doméstica y la falta de acceso a servicios de salud sexual y reproductiva son sólo unas entre otras. En los tiempos de la pandemia se intensifican las condiciones precarias y las estructuras de discriminación y explotación. En este sentido, las trabajadoras y mujeres indígenas son las más afectadas por las consecuencias sociales y económicas del coronavirus.

Se deben lograr cambios estructurales con respecto al patriarcado, el capitalismo y el racismo. El trabajo doméstico y reproductivo tienen que ser remunerados y no deben ser percibidos como trabajos femeninos. Necesitamos una redistribución de la riqueza y un sistema de seguridad social y de salud que incluya a todxs. Tenemos que repensar los conceptos de hogar y los roles de género para vencer estructuras patriarcales y así también la violencia contra las mujeres, para que mujeres como Marcela Benítez en el futuro también puedan quedarse seguras en casa.

*El nombre fue cambiado por la redacción


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“VAMOS A CAMBIAR LAS FORMAS PATRIARCALES DE HACER POLÍTICA”

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Victoria Alen y Karina Chacón son integrantes del colectivo Tinta Violeta. Fundada en 2012, el colectivo está especializado en la defensa de los derechos de las mujeres. El voluntariado de acompañamiento amoroso a mujeres en situación de violencia es la bandera del colectivo, por medio del cual dan atención directa a mujeres y miembros LGBTQ+ en casos judiciales. Su “Proyecto Amada” utiliza laboratorios creativos de poesía, de danza, de teatro y otros para la superación del machismo y el impulso del feminismo en la cultura venezolana. Tinta Violeta forma parte de la red de colectivos feministas socialistas La Araña Feminista.
(Foto: Maye Josefina)


¿Por qué declararon una emergencia feminista en Venezuela?
Victoria Alen: En el segundo semestre del año pasado, la compañera, antropóloga y feminista Aimee Zambrano, por medio del Monitor de Femicidios, publicó las cifras de los femicidios en Venezuela para el 2019. Fueron 167 casos, cosa que nos llamó profundamente la atención y nos dimos cuenta también lo desamparada que se encontraban las mujeres a nivel de las legislaciones e institucionalmente en el país. No teníamos cifras oficiales desde el 2015, en el que se contaron 121 femicidios, eso supone un aumento del 38% en el número de víctimas para el 2019. Entonces decidimos organizarnos creando una alianza entre organizaciones y colectivas buscando trascender las posturas ideológicas. Estas organizaciones también hacen un trabajo importante, las cuales si bien ideológicamente no se identifican con el socialismo, tienen estrategias para atender a la mujer. Esa articulación, que ha surgido muy espontáneamente para presionar al estado y a las instituciones nacionales, tiene como nombre “Articulación Feminista”. A partir de las cifras y la articulación decidimos hacer una rueda de prensa para declarar la emergencia feminista, porque nos dimos cuenta de que era una problemática importante que estaba desatendida.

¿Qué acciones tomó la ‘Articulación Feminista’ para presionar al estado?
Karina Chacón: La primera acción en conjunto fue la del 25 de noviembre, Dia Internacional por la Erradicación de la Violencia hacia las Mujeres, en donde redactamos nuestro primer comunicado y lo llevamos al Tribunal Supremo de Justicia como órgano rector del sistema de justicia en Venezuela. Venezuela tiene un marco jurídico que es el más avanzado de la región en materia de género y en cuanto a su redacción y lo que contempla. Pero es una ley que ni siquiera tiene un reglamento. Al momento de buscar la aplicación de esa ley, no se consiguen los mejores resultados.

¿Qué resultados salieron de la manifestación frente al Tribunal Supremo de Justicia?
VA: Bueno, Maikel Moreno, presidente del Tribunal Supremo de Justicia, salió en el momento de la protesta y se comprometió de palabra con nosotros a hacer una articulación entre las instituciones y la red de colectivos que estábamos ahí. Posteriormente se generaron mesas de trabajo con propósitos particulares, se hicieron tres reuniones, pero nunca se llegó a nada. Se quedó en un espacio estéril que no terminó de cuajar por diversas razones. En gran parte, no sé si se debe a la ineficiencia, a la apatía de las instituciones o a la falta de recursos e infraestructura de éstas, pero no llegamos a nada. De hecho, el 25 lo comprometimos a él a que para el 8 de marzo ya tenía que haber algo concreto. Llegó el 8 de marzo, pasó el 8 de marzo y no pasó absolutamente nada.

El 8 de marzo realizaron una protesta independiente como “Articulación Feminista” por el Día Internacional de la Mujer…
KC: Logramos hacer un espacio en el que, a pesar de que había diversidad de pensamientos y de corrientes ideológicas, todas nos sentíamos identificadas con la emergencia feminista y con la lucha por la justicia para todas las mujeres. Reunimos a más de 100 personas, que, para un espacio de articulación pequeño, surgido de la espontaneidad y con el reto de construir desde la autonomía no partidista – no vinculada a sectores oficiales ni a sectores de oposición tradicionales en Venezuela -, lo sentimos como nuestro primer logro. Volver a generar espacios en los que haya un debate abierto, en donde nos podamos escuchar, es la propuesta de esta articulación para resolver el tema de los derechos de las mujeres.

Esto permite generar confianza, porque una de las cosas que hemos perdido en la militancia política, en la acción política, en los espacios de acción política en Venezuela, ha sido esa necesidad de confrontar las ideas.

¿Cuál es la situación actual con respecto a los femicidios?
KC: Hoy estamos a 67 días del año y tenemos 51 casos de femicidio según el Monitor de Femicidios de Aimee Zambrano. Es super alarmante. Como ejemplo tomamos las compañeras españolas, quienes decidieron declararse en Emergencia Feminista. Las cifras oficiales de España en lo que va de 2020 han registrado entre 14 a 16 femicidios y España tiene una población que es mucho más grande que la de Venezuela.

¿Hay alguna forma de obtener justicia en los casos de femicidio?
KC: Por lo general no tenemos una cultura de denuncia en Venezuela. Entonces, el primer paso, cuando Tinta Violeta atiende una mujer que está en situación de violencia, es que la mujer se sienta acompañada y sienta la seguridad de hacer la denuncia. Cuando las mujeres van solas a hacer la denuncia, en general, son revictimizadas por todos los funcionarios y las funcionarias y eso hace que la mujer desista de denunciar. El caso se engaveta, retiran las denuncias, se declara sobreseimiento porque la mujer no sigue insistiendo. Pero como nosotros somos una organización que tiene figura jurídica, nos permite llevar una carta y decir: “según la ley podemos formar parte de la denuncia”. Con esa presión es que logramos que el funcionario y la funcionaria, aunque haciéndonos esperar cuatro horas, nos atiendan y tengamos resultados.

¿Cuál era la situación de los femicidios antes de que cesaran el conteo oficial?
VA: Toda la primera década del 2000 surgieron leyes, había movimientos políticos y había forma de responder desde las instituciones a esta problemática. No se veía tan fuerte como se ve ahora. Había una preocupación y a base de eso sacaron políticas públicas. También hubo en todo el proceso Bolivariano con Chávez muchísima participación política de parte de las mujeres, sobre todo en las organizaciones de base. Como había más participación y protagonismo por parte de las mujeres, si bien existía este tema de la violencia – siempre ha existido – las mujeres no se sentían tan desamparadas y había formas de lograr solucionar su situación. A partir del 2014 en adelante ha habido un desamparo muy grande. Pero 2015 y, en particular, 2016 fueron años de quiebre muy fuerte. No solamente el tema económico quebró, sino también todo lo que lo circunda, lo político, lo social, lo cultural y eso tiene una repercusión fuerte en las mujeres que terminan llevando la mayor carga. Lo que se llama la feminización de la pobreza. Las mujeres son las que se ven más afectadas, más directamente en el hogar, son las que terminan siendo más afectadas por el tema de la violencia y todo este aspecto genera un aumento significativo de las distintas formas de violencia simbólica, política e institucional.

¿Cuáles son las demandas de la “Articulación Feminista” en vista de la situación?
KC: La primera ha sido obtener cifras oficiales por parte del estado. La segunda, ha sido en materia legal, respecto de cómo poder hacer que los funcionarios y las funcionarias hagan cumplir la ley. Es cuestión de tener una directriz que haga que esto se cumpla. Otro de los problemas con el tema de las denuncias es que no nos dejan pasar si llevamos un vestido, no nos dejan pasar si la vestimenta no es adecuada según el funcionario que esté en la puerta. Eso hace que las mujeres que van a denunciar, si no llevan la vestimenta adecuada se regresan a su casa con los agresores y terminan muertas. Otra de las demandas ha sido admitir un recurso de nulidad que nos permita, por lo menos, despenalizar el aborto. Otras demandas son que los casos de violencia hacia mujeres campesinas, indígenas e inquilinas sean tomados como casos de violencia de género y no como casos de propiedad o casos de tierra, porque esto nos impide hacer justicia y enjuiciar a los agresores. Todo va ligado a un plan formativo que sea permanente e integral para los funcionarios y las funcionarias.

¿Cómo actúa la justicia en relación con la violencia contra la comunidad LGBTQ+?
VA: Nosotros hacemos acompañamiento con la ley de la mano, porque no hay un reglamento especial, pero la constitución en el artículo 20 y 21 habla de la no discriminación, no importa en qué situación. Nosotros nos basamos en eso, porque la constitución está por encima de cualquier otra cosa, para que sus casos sean atendidos y por lo menos así logramos que los reciban, porque ni siquiera los quieren recibir o tratar.

KC: Como Venezuela no ha legislado en materia de identidad y la ley reconoce a transmasculinos como sujetos de derecho por su sexo biológico, hemos tenido varios casos de mujeres que han tenido una transición para ser transmasculino, para definirse como transmasculino, y la ley las protege igual como mujeres. Es un tema bastante complejo porque hay que explicarle al funcionario y a la funcionaria que es una mujer que tiene una identidad masculina y, para que ese compañero no sea vulnerado ni revictimizado, es bastante complejo porque siempre está la denominación, o sea, cómo se le llama, y de la mano el prejuicio. Es más complicado hacer acompañamiento a transfemeninas porque no tenemos una legislación en materia de identidad. Desde varias organizaciones están alzando la bandera pidiendo una reforma de la ley y ya hay una propuesta para la reforma, ésta pide incluir la violencia hacia las mujeres trans en la legislación. Esto es importante porque no está contemplada hasta ahora y las muertes de estas compañeras tienen que ser contabilizadas como femicidios.

¿Cómo ven, desde Venezuela, los avances del movimiento feminista en la región?
KC: Nosotras confiamos que, desde el movimiento feminista, vamos a poder cambiar las formas patriarcales de hacer política que hasta ahora no han traído resultado. Es la demanda del movimiento feminista en toda la región, poder conseguir esa alternativa que atienda y que garantice el derecho a la vida de la mitad de la población, que no está siendo atendida en este momento.


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VIENEN POR TODO Y SIN ESCRÚPULOS

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MARIANA GARCÍA, VICTORIA FURTADO Y DANIELA MASSA
son compañeras en el colectivo feminista Minervas de Montevideo. Mariana participa también de la Cooperativa Comuna y Victoria del colectivo ZUR.


¿Con qué actitud enfrentan al cambio de gobierno? ¿Cómo cambiará la situación en Uruguay?
Victoria: Va a haber un cambio de escenario muy grande, que nos trae nuevos desafíos. Pero también es cierto que el movimiento feminista en Uruguay y en el Sur se ha vuelto fuerte cuando aún estaban los gobiernos progresistas. Claro que con los discursos conservadores de la derecha algo va a cambiar, se van a agudizar los desafíos, pero nosotras igualmente ya estábamos en la calle luchando contra la violencia en el sistema patriarcal, ya estábamos combatiendo estos discursos, porque éstos no son nuevos, ya estaban en la sociedad.

Daniela: Hay una mayor preocupación en términos de nuestra vida concreta. Teníamos cierta seguridad con los gobiernos progresistas, no tanto en lo que respecta al movimiento, sino en nuestra vida concreta como mujeres. Nuestros temores son más sobre las medidas que van a poner en riesgo nuestra vida, trabajo, formación, educación, vivienda y salud. Se está sintiendo la tensión con el nuevo gobierno, sin embargo, el movimiento feminista corre en paralelo y, por eso, no nos genera una ruptura todavía.

¿Cómo manejan la situación?
V: Estamos atentas a lo que pueda pasar. Uno de los ejes que se planteó para el 8 de marzo es manifestarse en contra de la Ley de Urgente Consideración, esto es algo que se empieza a incorporar en nuestro análisis político. Junto a los miedos que se plantean ahora con respecto al sueldo, la vivienda y la salud, hay un miedo a la posible represión que pueda caer sobre los movimientos sociales. Una vuelta a la derecha implica, para nuestra memoria, una vuelta a gobiernos que fueron represores de la movilización social. Y a la vez que se siente el miedo, intentamos conversar entre nosotras compañeras, sobre cómo nos cuidamos, sin que nos paralice el cambio de gobierno.

En la actualidad, Uruguay tiene la reputación de ser un país moderado y progresista. ¿El regreso a un gobierno de derecha se produjo de forma inesperada o era previsible ?
Mariana: El acenso de la derecha en Uruguay no fue inesperado. Es un proceso que viene gestándose desde hace bastantes años. Fue tomando fuerza, no sólo en las fuerzas tradicionales de derecha en Uruguay, sino también en los nuevos grupos conservadores como el Cabildo Abierto. En realidad, no se trata de un efecto sorpresa, eran grupos que ya estaban latentes en la política, porque tuvieron bastante fuerza para organizarse rápido.

D: Todas las ideas que ellos ahora encarnan son algo que estaban circulando y venían de un proceso de recrudecimiento de la violencia institucional. Ahora ellos las proponen con palabras muy claras y políticas concretas. Claro está, durante los gobiernos anteriores del FA hubo también un avance de la represión.

V: El Cabildo Abierto, este sector ultraconservadorya tenía poder en el país. Tenía sus propias organizaciones en el estado y en el ejército porque tenían sus cargos de responsabilidad puestos ahí por el FA. Lo que no tenían era un partido propio, lo que sí aparece ahora. La sorpresa es que hayan obtenido en las primeras elecciones 11 diputados y 3 senadores a solo 6 meses de haberse creado. Esos sectores, que ahora los votaron, se identificaban antes con los partidos tradicionales, como el Partido Colorado o el Partido Nacional, y ahora tienen su propio partido. Esto significa que los partidos tradicionales ya no representan sus intereses.

¿Por qué forman los partidos tradicionales una coalición con la extrema derecha?
D: Es estrategia. El Partido Nacional sabía desde mitad de año que no tenía posibilidades de acceder a la presidencia. Los partidos tradicionales estaban divididos. La estrategia de coalición, en donde hay ideas en común, generó mucha atención y les funcionó. Después de la primera vuelta electoral, lo primero que salieron a decir es: “Ahora a alinearnos y todos a bordo. ¡Todos por el gobierno!” Con un objetivo muy claro de lo que se estaba buscando.

V: Uruguay siempre fue un país conservador. En estos años progresistas, sí hubo una mirada un poco más preocupada por lo social, pero, lo cierto es que no hubo ni un cambio de modelo económico ni cultural. El discurso más conservador, que igual ya circulaba en la mayoría de la gente, ahora tiene un público más amplio. El feminismo es el único movimiento que pudo romper y desnaturalizar un montón de cosas con mucha fuerza. En el resto de la izquierda y los movimientos sociales no pasó. Los años del progresismo no tuvieron el objetivo de cambiar el modelo económico de manera profunda, ni tampoco de construir un sentido de lo común que no esté basado en la lógica del consumo individualista, neoliberal.

¿De qué discursos o ideas conservadoras se trata?
V: Nos referimos a discursos conservadores que refieren a cosas como la llamada “ideología de género”. Discursos que apelan al rol tradicional de las mujeres como madres, pero también a una visión empresarial de la gestión pública. Estos discursos también engloban algunas declaraciones con relación a la dictadura, los desaparecidos, los derechos humanos, que pretenden quitarles gravedad y relevancia a los crímenes de lesa humanidad.

¿Qué planea el nuevo gobierno como primera medida?
V: Una de las primeras medidas que ha anunciado el gobierno es una “Ley de Urgente Consideración”, que era parte de la campaña electoral, pero nunca habían explicitado qué contenidos tenía. Ahora sabemos que la ley tiene casí 500 artículos y es un paquete de medidas muy amplias que toca una diversidad de asuntos bien variados.

M: La palabra urgente es un mecanismo para que los 500 artículos sean tratados de un modo veloz: 45 días en cada cámara para que eso se resuelva. Uno podría pensar, ¿qué cosas pueden ser tan urgentes para tratarlas el primer día de un gobierno? – claramente no pueden ser los 500 artículos. Intentan aprobar estas medidas enseguida y asegurar lo acordado por todos, antes de que pueda haber fisuras. Si en algún momento la coalición se desarma, el paquete de medidas que los unía ya queda aprobado.

D: Esta ley es el programa del nuevo gobierno. En su campaña no hubo un programa explícito, solo tiraban algunas ideas. La ley trata lo social y también planea recortes en la educación, salud y vivienda, e incluso hasta en los derechos de las minorías. Un salpicón de artículos infinitos que son recortes de derechos y recursos.

¿Pueden dar otros ejemplos de las áreas que afectaría esta ley?
V: Es tanta la variedad de temas que se tocan que se necesitaría una entrevista solo para hablar de la ley. Es claramente una avanzada neoliberal sin escrúpulos. Privatización de servicios públicos, cambios en las formas de acceder a la tierra, más peso de las instituciones privadas en la educación, disposiciones que habilitan la represión policial en manifestaciones, mayor poder a los organismos de inteligencia estatal, direccionamiento de las averiguaciones de inteligencia a la “seguridad interna”, cambios en la negociación colectiva de salarios y condiciones laborales, cambios en la ley que regula a los medios de comunicación y mucho más.

Hasta las designaciones de los ministros me dan la sensación de un gobierno sin escrúpulos. Muchos de sus nombres son conocidos por cargos anteriores en otros gobiernos de derecha, por causas por corrupción y por un pasado problemático. No van a ser 5 años de un proceso de derechización, no. Va a ser una bomba. Todo va a suceder muy rápido – vienen por todo y sin escrúpulos.

En las organizaciones sociales se ha generado una reacción en contra de esta ley. Todos nos tenemos que poner en campaña. Pero, como toca tantos puntos, abre muchos frentes a la misma vez para la lucha social y dispersa nuestras energías. Esto es un riesgo y creo que es intencional.

¿Qué van a hacer ahora al respecto? El 8 de marzo será la primera movilización bajo el nuevo gobierno
D: Una de las propuestas fue cambiar el recorrido de la marcha hasta la Torre Ejecutiva, sede de la presidencia. Sin embargo, se decidió marchar el mismo recorrido de siempre.

V: Lo decidimos así porque las demandas no son solo dirigidas a la presidencia, sino a la sociedad entera, por un cambio total del sistema. El patriarcado no solo se expresa a través del gobierno. Decidimos mantener la ruta, desde esta perspectiva, y mostrar que nuestras demandas transcienden lo estatal. No vamos a ignorar que el estado está ahí, no vamos a ignorar que gobierna la derecha. Pero, más allá de eso, estamos construyendo cosas, no solo oponiéndonos. No queremos ubicar todas las demandas del movimiento dirigidas a la presidencia. El movimiento es mucho más que esto en lo que denuncia y también en lo que construye.


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„EL SILENCIO ES FATAL”

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SANDRA PALESTRO CONTRERAS
es socióloga, activista feminista y desde 10 años forma parte de la Coordinación Nacional de la Red Chilena contra la Violencia hacia las Mujeres. (Foto: Alea Rentmeister)


¿En qué sentido la violencia político-sexual forma parte de la violencia patriarcal?
Nosotras en la Red Chilena contra la Violencia hacia las Mujeres siempre intentamos conectar las distintas manifestaciones de la violencia patriarcal, porque la violencia político-sexual no es distinta a la violencia cotidiana que otros hombres ejercen sobre las mujeres sin ser agentes del Estado. Es el mismo patrón misógino y de ejercicio de poder de los hombres sobre las mujeres.

¿Por qué el sistema patriarcal castiga la participación política de las mujeres a través de su sexualidad, su cuerpo?
Según los estudios destruye la intimidad de las mujeres. Y por otra parte es como un mensaje, lo que dicen los estudios, es un castigo para los hombres de ese grupo al que pertenecen las mujeres. En las guerras, las mujeres son tratadas como un botín. Por experiencia propia podría decir que te hace perder tu intimidad. Porque incluso los golpes brutales con el tiempo van difumándose, van perdiéndose. Pero la agresión sexual, te queda. Te permanece en tu recuerdo toda la vida. Debe ser porque es algo muy íntimo y algo sobre que supuestamente las personas queremos tener el control, que sea sólo nuestro, y yo decido.

Es una agresión que tú en ningún momento permitirías si no fuera por el poder encima, porque es brutal, porque te amenazan. Y en el caso de la violencia política-sexual, una está vendada, con una venda en los ojos, y desnuda. Entonces es la indefensión total. Es justamente el arma que usan en estas detenciones, en las guerras, en los conflictos armados, en todas partes. Es porque saben que es la agresión mayor que podemos vivir las mujeres.

Durante la dictadura usted fue detenida y vivió violencia político-sexual. ¿Cómo ha conseguido salir de la condición de víctima y seguir siendo luchadora y activista?
Eso fue muy difícil. Yo estuve presa un mes en el Estado Nacional en el octubre del 1973, muy luego después del golpe. Y eso fue brutal. La vida se divide en un antes y después y ya no puedes recuperarte. Son muchos años que se demora una en rearmarse un poco. Yo estuve 14 años sin contarle a nadie lo que había sucedido.

Y allí, derecho a la psiquiatra porque me empezaron síntomas corporales: algo me apretaba la cabeza, tenía insomnio. Estuve como 3 años en terapias y cuando logré desbloquear eso que mi cerebro no quería mostrarme, fue super importante. Allí empecé la etapa más de sobrevivencia.

Sin embargo, nunca renunció al activismo…
Durante todos estos 14 años yo ni siquiera me preocupé de mí misma, fue un activismo pero así feroz. Estuve 10 años en el exilio, volví justo en el 1983 con las protestas. Entonces me tocó esta etapa en que Chile estaba también despertando y me incorporé a esa lucha con todo. Recién después de 14 años, me di cuenta, que algo me estaba pasando a mí y entonces me di cuenta que todo este activismo hasta el cansancio había sido para justamente no pensar. También comprendí que si yo no seguía en ese activismo, en esa pelea, allí sí me iban a derrotar.

Entonces, pese al miedo y todas las cosas, seguí peleando aquí en Chile. Volví a caer presa de nuevo en el ‘85 en una manifestación callejera. Allí sentí el miedo pero fue distinto, no fue tan brutal. Caí presa muchas veces en las manifestaciones, pero ya no sentía miedo porque algo había cambiado, no era lo mismo que al comienzo de la dictadura. Recién 30 años del golpe, cuando yo vi en el informe Valech los testimonios de las mujeres, allí recién yo dije, esto nos pasó a todas. Lo tremendo de eso fue el silencio de las mujeres durante tantos años sobre lo que había sucedido.

¿De dónde proviene este silencio?
Las mujeres no contamos. Hay mujeres, presas en tiempo de dictadura, amigas mías, que nunca han contado lo que les pasó. Eso yo creo que tiene mucho que ver con toda esta socialización de las mujeres en una cultura androcéntrica. Nosotras siempre nos postergamos. Yo lo sentí tan patente cuando vi lo del informe Valech, muchas pensábamos lo que a nosotras nos había sucedido era menos que los detenidos desaparecidos y los ejecutados. Entonces, nunca hablamos de la tortura porque eso era peor.

Y después también es la socialización en la maternidad, en el cuidado de los otros, cuidar a los hijos, a los sobrinos, a todos, de que no sepan que exista esa crueldad, esta maldad. Entonces también es parte de esta cultura, de esta civilización patriarcal. Y si las mujeres no hablamos, y no vamos poniendo esto, entonces nada se mueve, queda oculto.

Y es tan difícil hablar, decirlo. Pero el silencio es fatal, en todos los sentidos. Tenemos que hablar, tenemos expresar lo que nos pasa. Porque no somos responsables. Es otro él que es responsable. No tenemos que sentir ni culpa ni vergüenza y así vamos aireando nuestros mundos y lo vamos compartiendo, vamos reflexionando con los demás. Y en eso también escuchan las niñas y los niños, los que están en nuestro entorno y van formándose de otra manera, no en el silencio sino en la expresividad, en la denuncia, en el buscar afirmarse de manera de terminar con eso.

¿Siente que es importante vincular la memoria de la violencia político-sexual que pasó en dictadura con la lucha contra la violencia que ocurre hoy día?
Creo que es mejor pensar la violencia político-sexual como un continuo. Porque hay una tendencia a una comparación y entonces una tendencia de decir que ahora también estamos en dictadura. Pero me parece que ha cambiado tanto la sociedad, han pasado tantas cosas desde los tiempos de la dictadura hasta ahora. Fueron 17 años de una dictadura que no respetó nada, no había ni una institución funcionando. No había nada de representación popular. Incluso los recursos de amparo, que ponían los abogados eran desestimados por la corte suprema. No había defensa, nadie nos defendía.

Ahora tenemos la posibilidad de expresarnos, de denunciar, de exigir, existe el INDH (Instituto Nacional de Derechos Humanos), existen observadores internacionales. Existe también esta otra posibilidad de la tecnología, que tú puedes filmar algo y tienes una prueba. No son comparables las agresiones aún que sí tienen el mismo contenido, esto de adentrar a las mujeres que no les corresponde ese lugar público, ese lugar de denuncia y protesta. Que su lugar está en la casa, cuidando los niños.

¿ Usted forma parte de la Red Chilena contra la Violencia hacia las Mujeres. ¿Qué hacen la Red y otras organizaciones feministas para combatir esta violencia?
Estos últimas décadas, se ha visto un auge tremendo del feminismo. Ahora reciente en 2018, las tomas de las universidades que hicieron las mujeres solas como feministas, y después el 8 de marzo de 2019, eso fue a nivel de país sorprendente. Y ahora en las movilizaciones, lo que más se ve son los pañuelos feministas y las banderas mapuches.

Se va notando un cambio en la sociedad. Las mujeres ahora participan como mujeres, son feministas, participan en las manifestaciones y una sabe por qué pelea. Antes también lo sabíamos pero teníamos una condición que era secundarizada. Nos tomaban presas porque andaban buscando a nuestro papá o a los maridos. Aunque fuéramos también militantes no consideraban esa actuación de las mujeres.

En cambio, ahora, sí las mujeres participamos con esa conciencia de transformación de la sociedad. Esto es un cambio que hemos ido haciendo las mujeres feministas principalmente durante estos años. Si no podemos influir directamente en la institución de carabineros en este caso, si influimos en la sociedad entera, en la cultura.

El gobierno de Piñera reacciona a las protestas actuales nuevamente con represión y con violaciones a los derechos humanos. ¿Cómo usted ha vivido esto?
Fue bien impactante para mí los primeros días del estallido, sobre todo cuando sacaron a los militares a la calle. Sentí una preocupación terrible por las y los jóvenes, que no habían tenido esa experiencia anterior y son más temerarios  y se quedaban afuera con el toque de queda. Me daba miedo, que los militares los mataran.

Fueron bien duros esos días. Después, también ver esto tan sistemático de la violencia político-sexual y de la violencia en los ojos. Eso, otra vez? Se me venía a la mente esa crueldad, eso intencionado, tan cruel y consciente, porque no es casualidad. Y eso otra vez, me removió dentro eso que yo sentía en el estadio: la crueldad incomprensible y desconocida.  Nosotras éramos muy jóvenes, yo tenía 22 años. No conocíamos esa crueldad. Después, yo pensaba en todos estos años de democracia, como se ha tratado de difundir y de hablar y de tirar la consigna del “nunca más”.

Y ese nunca más me resonaba ahora. Otra vez esta crueldad, otra vez esta agresión. Eso, a una le va desesperanzado un poco. Es como la historia fuera circular. Pero también te sirve para seguir en la pelea intentando a reflexionar, a conversar a la raíz de la experiencia que una tiene.

¿Qué influencia tiene la violencia político-sexual en las protestas actuales?
A mí me produce cierta preocupación que en estos enfrentamientos como la violencia política-sexual y la mutilación de las personas, nosotros, los manifestantes, nos vamos apertrechando a una posición defensiva. Ha cambiado el foco, ya no se trata de nuestras demandas sociales como un mejor sistema de pensiones y de salud, una educación no sexista, nada de eso suena, solo los derechos humanos y las querellas y las denuncias. Entonces, vamos perdiendo.

Nosotros que éramos luchadores contra todo un sistema de abusos nos transformamos ahora en víctimas de esta represión y eso es muy preocupante. Es un conflicto en el que el gobierno va ganando terreno. Yo digo que las personas que han muerto y que han sido mutilados tienen que ser una inspiración para la lucha, para que conversemos estas ganas de seguir peleando por las causas que motivaron este estallido.


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”UN LUGAR PARA NOSOTRAS”

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Lucha por un lugar del recuerdo Intervención callejera del colectivo La Jauría (Foto: Celeste Pérez Álvarez. Colectiva La Jauría)

“Venda-Sexy” o “Discotéque” es el nombre del ex centro de tortura, en el que durante la dictadura militar chilena fueron detenidos, torturados y abusados sexualmente sobre todo estudiantes miembros del Movimiento de Izquierda Revolucionaria (MIR).. “Venda” indica que los arrestadxs entraron con los ojos vendados a la casa. El nombre “Discotéque” es una alusión a la música alta que sonaba durante las sesiones de tortura para ahogar los gritos de las víctimas. “Las víctimas eran hombres y mujeres”, explica Patricia Artés, del colectivo feminista La Jauría. “Sin embargo, a las mujeres fue de manera sistemática y desproporcionada en comparación a los varones. Esto hace que la categoría de violencia de género exista de manera plena y radical en el contexto de las torturas”.
La propiedad en la comuna de Macul en Santiago, utilizada en 1974 y 1975 como centro de tortura por la DINA, el ex servicio secreto, ahora es de propiedad privada. En 2016 fue declarado sitio de memoria por el Ministerio de Bienes Nacionales, al mismo tiempo que el Estado ofreció a la familia dueña de la casa 356 millones de pesos para su venta. Esta se negó porque el precio ofrecido era muy bajo. En mayo de este año, sin embargo, se supo que la familia había vendido la casa a una compañía inmobiliaria por un monto menor. Según la ley chilena, los sitios de memoria no pueden venderse ni remodularse sin permiso estatal.

„Cuerpas en guerra“ El colectivo La Jauría presenta “Cuerpas en guerra” en Santiago (Foto: Celeste Pérez Álvarez. Colectiva La Jauría)

Ahora, varios grupos están trabajando con los sobrevivientes del centro de tortura para recuperar el edificio. Una de estas organizaciones es el colectivo La Jauría, que surgió de un proyecto feminista de teatro. Inicialmente, el colectivo se acercó a las relaciones mujer-cuerpo, mujer-amor y mujer-clase desde el teatro. A partir de la investigación de esos ejes que cruzaban distintos imaginarios, testimonios y experiencias realizaron la obra “Cuerpas en Guerra”. Este año en medio de la vorágine de los movimientos feministas han participado en diversas ocupaciones de instituciones educativas en el contexto de la demanda de una educación no sexista. “Como colectivo, de pronto sentimos que la obra no era suficiente como medio para nuestra lucha, entonces nos pusimos a crear y hacer estas intervenciones callejeras “, explica Patricia Artés.
El grupo realizó una de sus primeras acciones durante la visita del Papa a Chile, luego se involucraron con los movimientos sociales del feminismo y finalmente también con las mujeres sobrevivientes de la dictadura cívico militar. Trabajan principalmente sobre las vejaciones sexuales como una forma de agresión específica de género. “En este punto, nos vinculamos con el trabajo de memoria del colectivo Rebeldías Feministas”, dijo Patricia Artés. “Desde el año pasado hemos estado actuando con ellas para recuperar el ex centro de tortura. Debería entregarse a las mujeres como un lugar para construir una memoria colectiva”.

 „Aquí se torturó“ La propuesta artística-política de La Jauría no obedece a un estilo artístico determinado (Foto: Celeste Pérez Álvarez, Colectiva La Jauría)

En el contexto de la venta de la casa, las organizaciones feministas y de derechos humanos exigen la intervención del Ministerio de Bienes Nacionales para que la venta no pueda tomar efecto legalmente. La Jauría, junto con otras organizaciones, desarrollan un trabajo transgeneracional con el objetivo de “hacer visible la violencia del Estado, la violencia patriarcal y la violencia político-sexual como crímen específico de género”, explica Patricia Artés. La Jauría en particular trabaja estrechamente con Beatriz Bataszew, una de las sobrevivientes del centro de tortura y directora del colectivo feminista Coordinadora 8M. “Ella te entrega energía, no solamente porque pasó por ese centro de tortura, sino también por su compromiso constante, por toda la construcción política, feminista y consecuente que ella ha tenido”, dijo Patricia Artés.
La propuesta artística-política de La Jauría no obedece a un estilo artístico determinado, el enfoque está en las acciones de carácter experimental. Patricia Artés lo explica así: “No significa que no nos interese el arte. En nuestra propuesta artística, el problema viene de la realidad. Por lo tanto, en la obra en que utilizamos nuestros propios materiales, el carácter performático y testimonial es evidente. Nuestro lugar está más bien vinculado al activismo artístico más clásico que han desplegado las feministas a lo largo de la historia. Su carácter activista responde a la urgencia de los temas, a la denuncia”. Las actuaciones tienen lugar en la calle. Las activistas ocupan ciertos lugares, leen textos y presentan escenas, a veces también tocan música y cantan. Siempre están vestidos de negro, algunas están disfrazadas. Llevan mensajes en su ropa, como “Aquí se torturó”.
Mujeres de diferentes ámbitos, tengan o no una formación relacionada con el teatro fueron convocadas para actuaciones callejeras en frente del “Venda-Sexy” y otro ex centro de tortura en septiembre. El colectivo considera estas actuaciones como una herramienta “que permite posicionarnos en la calle aportar a las luchas sociales y feministas”. La lucha por la recuperación del ex centro de tortura no ha significado solo una negociación del mundo burocrático y de organizaciones de los derechos humanos conocidas, sino que su posible recuperación también sería un éxito de la movilización de mujeres y otras activistas feministas. Para La Jauría y todos los demás involucradas, según Patricia Artés, la tarea ahora es “empezar a imaginar qué haríamos con un lugar solo para nosotras”.

 


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JUNTAS Y DESDE ABAJO

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LUCÍA BOFFO
es una cantante y compositora argentina, oriunda de la ciudad de Ushuaia, Tierra del Fuego. Entre los discos con proyectos propios se encuentran: Ellingtones (2014) (jazz), Diente de león (2017) y el EP Infinita posibilidad (2019) junto con Andrés Marino (composiciones originales en el género canción). Como artista invitada y/o parte de proyectos ajenos: Río interior (2019), Templanza (2019), La cocina magnética (2019), La jaula se ha vuelto pájaro y se ha volado (2019), entre los más recientes.

(Foto: Andrea Vargas)


 

Existen, desde siempre, manifestaciones artísticas más socialmente comprometidas y otras que pretenden mantenerse más al margen, como un producto estético autónomo. Como artista, ¿de qué modo entendés el compromiso?

Yo creo que todos hacemos política. Una cosa es la política y otra son los partidos. Mi música no es partidaria, pero es imposible no hacer política. Nosotros, con Andrés Marino, mi compañero musical, planteamos la música desde un lugar más impresionista. En la historia que yo conté sobre mi abuela en la canción “Ella allí” hice una crítica que considero feminista desde un lugar metafórico. En esa canción cuento la vida que ella tuvo y destaco lo increíble de su optimismo. Y digo ‘increíble’ porque en realidad tuvo una vida de mierda, y en gran parte se debió a la situación de la mujer en la sociedad. Cuando nació la iban a regalar porque mi bisabuela no podía ser madre soltera. Esto para mí es política.

¿Vos te definís como feminista?

Sí, podría definirme como feminista, como una aprendiz de feminista, ya que me estoy redescubriendo. Me estoy empezando a dar cuenta de que las realidades o miedos que yo pensaba que eran cosa mía, no lo son; de que no soy la única. Este redescubrimiento se empezó a dar sobre todo en este último período, cuando en Argentina se dio un auge en la generación de consciencia, gracias al cual se están empezando a compartir cada vez más las experiencias.

¿Qué importancia considerás tiene el hecho de poder compartir las experiencias?

Yo creo que sólo con compartir las experiencias estamos paradas en otro lugar. Toda la vida pensé que yo era cagona. Pero en realidad, todas lo somos. Y tenemos razones para serlo. Porque nos matan, porque nos violan. No importa dónde estés, no importa que el lugar sea más o menos seguro. Siempre vamos a estar con dos ojos en la espalda viendo quién camina atrás nuestro. Hace dos días me metí en la página de Facebook Argentinos en Berlín y ví que una flaca había contado que un chabón la siguió hasta la casa. E inmediatamente un montón de otras mujeres empezaron a contar sus experiencias. Estas cosas pasan, en mayor o menor medida, pero pasan en todos lados. Sos mujer, tenés dos tetas, tenés cara de mujer y listo. Cuando te das cuenta de que el miedo no es sólo tuyo, te dejás de sentir sola y te deja de dar miedo. Empezar a hablar sobre estos temas, que son temas incómodos, es algo que me atraviesa.

¿Te atraviesa únicamente en lo privado o también en el plano artístico?

Cada vez más me estoy planteando estas cosas en mis canciones. Hace poco escribí una letra que habla sobre uno de esos temas “incómodos”: sobre el poder amar libremente y poder caminar por la calle agarrado de la mano de la persona que uno quiere. Eso es algo que sólo se permite en ciertas situaciones. Dos hombres no pueden ir de la mano. ¿Por qué? Porque son. Porque van a ser juzgados, van a ser mirados. Ya cuando los miramos y pensamos “ay, mirá que tierno” los estamos discriminando. Porque vos ves a una mujer y a un hombre de la mano y no decís eso. No te detenés a pensar en eso. Pienso en estas injusticias y en estos lugares en los que se nos pone y siento cada vez más fuerte la necesidad, como artista, de tomar una postura. Sé que voy a caer en el cliché: hay gente que me está escuchando. Por eso siento que es necesario que, aunque sea mínimamente, me plantee estas cosas. A mí me parece muy importante el cuestionar el rol de la mujer en la sociedad.

Como cantante también tengo el recurso del lenguaje hablado. Y el plantearme lo que quiero contar me lleva también a cuestionarme en qué idioma cantar. Por pensar en todas estas cosas es que empecé a escribir en español. El inglés siempre me atrajo; es un idioma que tiene muchos armónicos, posiciones y movimientos que favorecen la amplificación de frecuencias. Pero a mí siempre me interesó la voz como instrumento. ¿Y digo instrumento en qué sentido? Me interesa el momento en que la palabra puede atravesarte.

Las letras son un elemento esencial de la música popular…

Definitivamente. En la música popular el hilo conductor es el texto. Y en la música pop ese texto es una historia, pero como una de esas de Disney. Siempre son historias de amor heterosexuales. Yo tengo mi teoría, y acá me hundo en el quinto subsuelo (risas), de que la música pop tiene masivamente la narrativa de un hombre que está buscando a una mujer, está con una mujer o fue dejado por una mujer. La gran mayoría de las obras se componen en base a esa narrativa. Yo me pasé años cantando como si fuese un chabón. Hasta que dije, “pará”.

Vos estás casada. Como feminista declarada, ¿cómo pensás el matrimonio?

A mi el casamiento me generaba una sensación extraña. Porque yo siempre me pensé como una mujer independiente. De hecho, nunca pensé que iba a tener una relación a largo plazo. Así que fue una sorpresa para mí que la relación con Ramiro durase todo este tiempo. Y me doy cuenta de que si funciona hace tanto tiempo es porque es un tipo muy empático, muy sensible. Y me admira. Es re heavy que te admiren como mujer cuando estás acostumbrada a un entorno tan hostil como es el de la música. Están acostumbrados a que la mujer es la que acompaña, sobre todo, en una situación de exposición.

El movimiento feminista argentino es reconocido por su fuerza a nivel mundial: ¿Pensás que tuvo o tiene algún impacto en el ámbito de la música? ¿Notás una diferencia?

En Argentina está habiendo un auge muy fuerte de organizaciones de mujeres, pero yo creo que aún falta. Teresa Parodi hizo muchísimas cosas cuando estuvo a cargo del Ministerio de Cultura. Hizo un movimiento tremendo, armó un quilombo bárbaro, y le dio ese “primer empujoncito” a muchas organizaciones permitiendo que ahora sigan en pie. Creo que desde el under se está generando una movida muy grande. MUCABA (Músicxs Unidxs en Ciudad Autónoma de Buenos Aires), por ejemplo, es un grupo de mujeres músicos excelentes, provenientes de todos los géneros musicales, que se reúnen una vez por semana y generan movidas. Éste fue uno de los varios grupos que estuvieron involucrados en el proyecto de ley de cupo femenino en los festivales (Ley Mercedes Sosa), una ley muy controversial que generó un montón de movimiento y de erupciones alérgicas en muchos hombres.

¿Y en relación a la convocatoria? ¿Creés que cambió algo? ¿Te salen más fechas?

En mi caso, como cantante de jazz, tengo que decir que mermó muchísimo. Yo no tuve mucha exposición a nivel artístico. Ni siquiera obtuve mucha respuesta en clubes en los que tocaba.

¿Atribuís esto a tu condición de mujer o a la situación general del país?

Sin duda tiene que ver con la crisis. Los lugares están más abocados a cosas específicas, a algo que funcione, que tenga seguidores en Instagram. Es una tristeza. Yo solía ir a tocar con grupos a determinados lugares y ahora ni siquiera nos contestan. Eso es re loco. Pero también hay algo vinculado a la condición de mujer… Por ejemplo, el año pasado hubo un ciclo en el Centro Cultural Kirchner. Era un ciclo de música instrumental, sin cantantes. Se llamaba “La escena del jazz argentino” y eran dieciocho grupos, de entre los cuales había una sola mujer, Belén López. Ella es una bajista increíble y estaba ahí porque se dio que justo tocaba en el grupo de uno de los chabones que formaban parte de la programación.

¿Y hubo algún tipo de justificación de por qué el ciclo tenía esas características?

No. Lo que sí hubo fue una crítica de Eleonora Eubel, que es una cantante y compositora argentina a quien admiro y quiero muchísimo. Me parece que fue re importante que la hiciera ella porque es una mujer grande. No fuimos nosotras, las nuevas generaciones de mujeres, sobre las que la gente piensa que estamos “en ebullición”. En la crítica se puso a disposición un listado de mujeres músicos de la escena del jazz argentino. Y no son sólo cuatro, ni son sólo cantantes.

Ahora empieza a haber cada vez más ciclos de mujeres, o de ciclos que incluyen a las mujeres. ¿Cómo se ha logrado?

Sí. Cada vez hay más. Hay otra gran cantante, Mavi Díaz, que trabaja en la comisión de género de la Asociación Argentina de Intérpretes, y está ahí con una presencia fuerte para que en la organización de eventos haya mujeres en esos ciclos. De hecho, hicieron un censo de mujeres músicas para que cuando los programadores digan “no hay”, se les conteste “¿qué querés, por género, por edad, por región?”. Todo eso lo hicieron a través del Instituto Nacional de la Música. El proyecto estuvo buenísimo e hizo que empezáramos a conectarnos entre nosotras. Ahora nos conocemos mucho más que antes. Antes estaba todo más dividido, cada una en su mundito. De a poco se está armando desde abajo. Es como lo del lenguaje inclusivo, que no se puede parar porque viene desde abajo. No lo dicta nadie. Es algo que está pasando, es una necesidad.

 


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“QUE SALGA O NO LA LEY NO IMPLICA QUE DEJEMOS DE HACER LO QUE HACEMOS”

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CECILIA BRAGA (izquierda) es psicóloga proveniente de la provincia de Neuquén, Patagonia Argentina, e integrante de la colectiva feminista La Revuelta. Escribió su tesis de licenciatura sobre el aborto en Argentina y se contactó por este motivo por primera vez con La Revuelta. Desde enero del 2018 es parte de la colectiva y acompaña mujeres a abortar.

ROSA MALDONADO es enfermera. Radica en Barcelona, donde también milita por los derechos de la mujer en la agrupación feminista Mika y participa en colectivos sociales  por una Sanidad Universal y publica. Participó en Argentina como delegada sindical del hospital “Castro Rendon” y colaboro en el 2001 al 2004 con los trabajadores de la Fábrica Zanon, recuperada por sus trabajadores bajo control obrero.

 

El aborto en Argentina, como en la mayoría de los países latinoamericanos, es ilegal. Ustedes acompañan a las mujeres que, a pesar de esa ilegalidad, deciden abortar. Sin embargo, hoy ustedes se presentan con nombre y apellido…

C.B.: Es una decisión. No nos escondemos.

R.M.: Nosotras sólo damos la información y acompañamos, no hace falta esconderse.

 

¿No tienen miedo?

C.B.: Nosotras siempre decimos que nuestro activismo socorrista es un activismo arriesgado: nosotras nos arriesgamos con las mujeres, estamos ahí y las acompañamos. No es arriesgado por la medicación, que es segura, sino porque estos abortos siguen siendo clandestinos. Las mujeres no fallecen por usar medicación; ellas fallecen por usar métodos inseguros.

 

Y ahí es donde entran ustedes en juego. ¿Cómo nace la red de Socorristas?

C.B.: Nosotras venimos de La Revuelta, una agrupación neuquina que existe desde el 2001. La Revuelta fue el primer grupo en implementar, en el 2010, el socorro rosa en Argentina. En el año 2013, se impulsó desde esta colectiva la creación de la Red Nacional Socorrista. La red creció, y en el año 2014 se hizo más visible: empezamos a tener más reuniones, incluso para semana santa. Desde entonces nos reunimos una vez al año en la llamada “Plenaria nacional”. Allí nos juntamos todas las „grupas“ de Argentina a debatir distintos temas. En este momento somos alrededor de 52.

 

Recién mencionaron el socorro rosa. ¿Qué es? ¿Cómo es el procedimiento?

C.B.: El socorro rosa es algo que tomamos de las compañeras de Francia; es uno de los dispositivos que tenemos para acompañar a las mujeres que desean abortar. Éste se divide en cuatro partes: la primera es cuando la mujer llama al teléfono. Tratamos de bajar mucho las ansiedades, de que sepan que las vamos a acompañar, que no van a estar solas, que tiene solución. De ahí pasamos al segundo momento, el del taller, donde nosotras les brindamos toda la información necesaria para abortar con medicamentos. La medicación, una combinación de Misoprostol y Mifepristona, es recomendada por la Organización Mundial de la Salud (OMS). Nosotras aplicamos el protocolo sacado de la OMS. A su vez, contamos con la ayuda de médicas y médicos. Una vez que les damos toda la información a las mujeres, llenamos una “protocola”, que es un acuerdo político que tenemos en toda la red de Socorristas. La “protocola” sirve para recolectar información de esas mujeres que nosotras acompañamos. El tercer momento es el del aborto en sí y el cuarto es el control médico. También tenemos lo que se llama Socorro violeta, que es para los casos de violencia.

Es importante aclarar que nosotras no sólo atendemos su llamada y ellas van a un taller donde le damos la información, sino que también las acompañamos telefónicamente en el momento del aborto. Hacemos una guardia según el momento en el que deciden abortar y estamos ahí con ellas.

 

Volvamos a ese segundo momento. ¿Quiénes están a cargo de los talleres?

C.B.: Las socorristas. Yo particularmente soy psicóloga, y la mayoría son docentes, trabajadoras sociales y del personal de salud, pero en realidad es un taller que lo puede dictar cualquier persona que conozca el procedimiento. Nosotras también les enseñamos a las mujeres que quieren acompañar, o sea, tenemos escuelas de socorristas.

El año pasado esta “marea verde” [Nota: el movimiento para la legalización del aborto, cuyo nombre se refiere al símbolo de los pañuelos verdes] un poco nos inundó, y pasamos a ser de 30 a 52 „grupas“ nuevas. Entonces se necesitó también plata para poder armar escuelas socorristas: hasta este momento, dictar los talleres implicaba viajar hacia distintos puntos del país, donde el aborto no llega. Porque está claro que hay mujeres que no pueden viajar 600 kilómetros para ir a un taller, obtener la información y enterarse cómo hacer todo. Era estratégico que haya escuelas socorristas para que hayan nuevas „grupas“.

 

Evidentemente, la demanda crece. ¿Con qué frecuencia se dictan los talleres?

C.B.: En el caso de Neuquén, que es una de las provincias que más acompaña, dictamos talleres todos los días, incluso hasta dos por día, y hacemos encuentros grupales de hasta 5 o 6 mujeres, o más. A veces hay que poner talleres extra porque explota el teléfono. Otras provincias que también acompañan mucho son, por ejemplo, Córdoba, Buenos Aires y Tucumán.

 

¿Cómo llegan las mujeres a ustedes?

C.B.: Hay médicos y médicas amigables que dan nuestro dato. Esto es una contradicción, ya que en muchos casos ellos pueden garantizar una interrupción legal del embarazo [en caso de las dos causales: por violación y por problemas de salud] ¿Por qué dan entonces nuestro dato? Bueno, lo dan igual. Nosotras también acompañamos a esas mujeres. A veces le exigimos al sistema de salud, otras veces sabemos que no va a suceder y acompañamos nosotras. Además, particularmente hablando de Neuquén, empapelamos la ciudad. Después nos invitan a dar charlas a las escuelas. Y siempre estamos dando talleres. El año pasado fue impresionante la cantidad de talleres que dimos en escuelas.

 

En Argentina y Berlín: Por el aborto legal (Foto: Privada)

 

Qué contradición, ¿no? Por un lado el aborto es ilegal, por otro, ustedes dan charlas en instituciones estatales…

C.B.: Sí, por lo menos en Neuquén, el gobierno sabe de nosotras, sabe que existimos. En general nos invitan las escuelas para hablar de violencia. Pero el adolescente quiere saber. Ellas quieren saber qué hacemos, cómo acompañamos, así que damos información. Es impresionante cómo quieren hablar de eso. Y como hay muchos docentes que no aplican la ley de Educación Sexual Integral (ESI), los chicos tienen muchas dudas…

 

En Argentina la venta de Misoprostol en las farmacias exige receta y en teoría sólo puede ser obtenido para la realización de un aborto en los casos que contempla la ley (disp. 946-12/10/2018). ¿Ustedes cómo lo obtienen?

C.B.: A veces hay mujeres que lo consiguen por su cuenta y nos llaman diciendo: “tengo esto, ¿cómo se usa?” Porque ni siquiera los médicos, muchas veces, explican bien cómo es el protocolo. Pero no hay que olvidar que hay farmacias que no lo venden. Ni hablar del hecho de que con todo el movimiento del año pasado, esa “marea verde”, también surgieron los grupos de „salvemos las dos vidas“. En muchas farmacias ni siquiera te dan la pastilla del día después. Ellos dicen: “No, yo no te la doy, porque para mí es abortiva”. Nosotras hemos sabido generar alianzas y redes de cuidado con organizaciones feministas internacionales que colaboran con la tarea de facilitarles el medicamento a las mujeres.

R.M.: Hay denuncias de gente del servicio de ginecología porque no tienen Misoprostol ni siquiera para el uso legal, es decir, bajo las dos causales. Cuando decimos que hay un Estado ausente, que abandona a la mujer, también lo es en las dos causales. Las “niñas madres” son un ejemplo de cómo se han saltado las dos causales. Otro ejemplo es de hace aproximadamente quince días: el caso del médico de Cipoletti, que atendió a una joven violada. [El médico Leandro Rodríguez Lastra fue acusado de haber detenido el proceso de un aborto legal. Según la fiscalía, le aplicó un medicamento a una joven violada para revertir el proceso ya iniciado. Luego de la intervención, la victima fue internada contra su voluntad durante más de dos meses. El 21 de mayo Rodríguez Lastra fue declarado culpable].

Es importante recalcar que en este marco de la ilegalidad se favorece el mercado negro. No solamente de la medicación sino de la práctica del aborto. Hay médicos que cobran por hacer un aborto.

 

Ustedes hablaron de un relevamiento de datos de las mujeres a las que acompañan. ¿Se lleva a cabo algún tipo de procesamiento de esa información obtenida?

C.B.: Sí, hacemos una sistematización que se encuentra en la página de la red. Sacamos estadísticas y cruzamos datos. Esa información la utilizamos para ir derribando mitos: por ejemplo, muchas practican algún tipo de religión y abortan igual. Todos estos datos los llevamos por ejemplo al Congreso cuando se debatió el aborto legal en Argentina en 2018.

 

Crearon una estructura que de algún modo hay que sostener. ¿Tienen algún tipo de financiación? ¿De dónde salen los recursos?

R.M.: Se sostiene con distintos proyectos. En Barcelona, por ejemplo, presentamos un proyecto a la fundación Calala para apoyar el trabajo que hacen las Socorristas y la difusión de la información. Y en el caso de las compañeras de Neuquén, colaboran el fondo María, de México, junto con otras organizaciones.

C.B.: Las que están hace más tiempo nos cuentan que organizar un encuentro e ir hasta Córdoba, por ejemplo, que está en el centro del país, era con plata de ellas. Una ponía el auto y dividían la nafta. Hoy podemos alquilar un colectivo y viajar todas juntas, poniendo una parte o capaz nada. Eso se sostiene con proyectos.

 

Ahora ustedes están buscando armar un grupo de Socorristas en Berlin. ¿Con qué objetivo?

R.M.: Nuestro fin con el contacto en Berlin es un poco la búsqueda de solidaridad con nuestra causa. Acá intentaremos buscar soporte para nuestra red, para las mujeres que están difundiendo en las redes sociales o atrás del teléfono o acompañando. Por otro lado, tenemos otro tema, que es el de las ecografías. Nosotras les pedimos a las mujeres que quieran abortar que se hagan un control antes, una ecografía previa al aborto, para ver de cuantas semanas están, y una después, como control post-aborto. El tema es que hoy en día muchísimas mujeres no tienen obra social [seguro de salud] y tienen que ir a los hospitales públicos, que están sobrepasados por la situación de crisis que está viviendo el país, y no consiguen un turno para la ecografía, o les dan uno para un mes más tarde. Y este es un tema delicado, porque no es lo mismo abortar con unas semanas que hacerlo después del primer trimestre.

Nosotras decidimos traer la propuesta a Berlin con el fin de conseguir apoyo para comprar cuatro ecógrafos que puedan ser instalados en distintos puntos del país donde se acompañan más abortos. Para que las mujeres más necesitadas, sin obra social, puedan acceder a una ecografía tanto pre- como post-aborto. Esto empezamos a charlarlo en Barcelona. Pero lo traemos como propuesta a las distintas “colectivas”, a ver si hacemos una actividad para conseguirlo.

 

Millones de mujeres estamos esperando que se apruebe el Proyecto de Ley de Interrupción Voluntaria del Embarazo (IVE). ¿Cuál es el futuro de las socorristas si esto finalmente ocurriese?

C.B.: Que salga o no la ley no implica que dejemos de hacer lo que hacemos. Una mujer que puede ir a un centro de salud a hacerse un aborto a veces nos dice: no, yo prefiero ir con ustedes. Porque saben que el acompañamiento es cuidado, que estamos ahí, que es acompañado, que no van a estar solas. Es otro tipo de acompañamiento; un acompañamiento que, como nos gusta decir a nosotras, es un acompañamiento feminista.

 


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