KONKURRENZLOS

Wer zur Zeit des Diktators Somoza (bis 1979) das herrschende politische System Nicaraguas benennen wollte, sprach von einem „Land im Familienbesitz“. Heute ist es die Familie Ortega-Murillo, die gleichsam auf ein solches System zusteuert. Dem ehemaligen Revolutionär Daniel Ortega, der weiß, dass Diktaturen fallen können, hat die massive Protestwelle vom April 2018 gezeigt, dass auch seine Macht zerbrechlich ist. Um dem Risiko seiner Absetzung durch den Willen der Wähler*innen am 7. November 2021 zuvor zu kommen, hat er mit einer überwältigenden Parlamentsmehrheit der FSLN (Sandinistische Nationale Befreiungsfront) einen institutionellen und gesetzlichen Rahmen geschaffen, der geeignet ist, Kandidat*innen, die für politischen Wandel stehen, von den Wahlen fernzuhalten und das Recht der Bürger*innen, frei und geheim zu wählen, zu behindern.

Das Jahr 2021 begann mit der Verabschiedung einer Verfassungsreform und einer ganzen Reihe repressiver Gesetze: darunter das Gesetz über Cyber-Kriminalität, das Gesetz zur Einstufung von Bürger*innen als „ausländische Agenten“, das Gesetz „zur Verteidigung der Rechte des Volkes auf Unabhängigkeit, Souveränität und Selbstbestimmung für den Frieden”. All diesen Gesetzen ist gemeinsam, dass Personen, die mit ihnen in Konflikt geraten, nicht mehr für ein öffentliches Amt kandidieren oder diese ausüben dürfen (siehe LN 558, LN 560). Für die aktivistischen Gegner*innen der Regierung ist es kaum zu vermeiden, für eines der zahlreichen „Vergehen” beschuldigt zu werden.

Bei einer von der Opposition geforderten umfassenden Wahlrechtsreform müsste der Oberste Wahlrat völlig neu strukturiert werden, um seine Unabhängigkeit und Transparenz sicherzustellen. Gleiches gilt neben anderen Maßnahmen für die Aktualisierung des Wähler*innenverzeichnisses und die Zulassung nationaler und internationaler Wahlbeobachtung.

Ortega besetzt Obersten Wahlrat mit Richter*innen aus den eigenen Reihen

Stattdessen besetzte Ortega kurz vor Eröffnung der Wahlperiode am 6. Mai den Obersten Wahlrat (CSE) mit loyalen Richter*innen aus den eigenen Reihen und führte Wahlgesetzreformen ein, die die Empfehlungen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ignorieren und für die Parteien noch größere Einschränkungen bedeuten.

Am 17. Mai entzog der CSE der Konservativen Partei (PC) ihren legalen Status und am 18. Mai der Partei der Demokratischen Wiederherstellung (PRD). Im Fall der PRD, die Teil der Nationalen Koalition (NC) ist, einer der beiden rivalisierenden Oppositionsblöcke, die versuchen, Daniel Ortega bei den Wahlen im November zu besiegen, ging die Annullierung des Rechtsstatus auf Betreiben einer Gruppe evangelikaler Pastoren zurück. Diese machten gegenüber dem CSE geltend, dass sich die Partei von den Grundsätzen der Bibel abgewandt habe. Zum Vorgehen der Evangelikalen schreibt der Journalist Onofre Guevara López in der Internetzeitung Confidencial: „Ihre ‚Werte‘ haben nur in ihrem politischen Diskurs einen ‚religiösen Anflug‘, denn indem sie von sich behaupten ‚für das Leben‘ zu sein, beschuldigen sie (…) die feministischen Organisationen ‚gegen das Leben‘ zu sein und beziehen sich dabei auf deren Kampf für die therapeutische Abtreibung, um das Leben von Müttern zu retten.“

Mit der Unterstützung durch die Evangelikalen ist Ortega seinem Ziel näher gekommen, die in dem Einheitsbündnis UNAB zusammengeschlossenen zivilgesellschaftlichen Organisationen dem Wahlprozess fernzuhalten. Ebenjenen, denen er zutraut, dass sie seinen Verbleib an der Macht gefährden könnten. Insbesondere die Frauenbewegung hat sich mit ihren Forderungen nach Legalisierung der Abtreibung, ihrem Kampf gegen Feminizide und für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen zu einer Erzfeindin der Regierung Ortega-Murillo gemacht.

Als einzige oppositionelle Partei konnte sich die konservative Partei Bürger für die Freiheit (CxL) beim CSE registrieren lassen. Die CxL gehört der oppositionellen Plattform Bürgerallianz für die Freiheit an, in der die politische Rechte ebenso wie Vertreter*innen des Großkapitals zusammenkommen. Erst nach langem Hin und Her hat sich die Bürgerallianz am 27. Mai bereit erklärt, die CxL für Kandidat*innen zu öffnen, die der Nationalen Koalition angehören und nun wegen des Verlustes des Rechtsstatus der PRD ohne Partei dastehen. Vom 31. Mai bis 3. Juni konnten deren Kandidat*innen ihren Antrag auf Registrierung bei der Bürgerallianz einreichen. Wer letztendlich als Präsidentschaftskandidat*in der CxL gegen Ortega antreten wird, soll in einem fragwürdigen internen Auswahlverfahren ermittelt werden.

Zum Risiko einer eventuellen Aufhebung des legalen Status auch der CxL als Vergeltung für ihre Öffnungsstrategie, sagte deren Parteivorsitzende Kitty Monterrey in einem Interview mit Esta Semana: „Wir werden nicht, aus Angst vor Ortega, aufhören zu tun, was wir tun müssen. Sobald sie uns als eine Opposition sehen, die um die Plattform der Bürgerallianz vereint ist, können sie sich jeden Vorwand suchen, um uns aus dem Spiel zu werfen.“

Am Deichbau arbeitet indes auch das System

Nach Meinung des politischen Analysten Oscar René Vargas ist das primäre Interesse der Bürgerallianz darauf ausgerichtet, eine zweite Protestwelle um jeden Preis zu verhindern. „Sie spekulieren darauf, dass es für sie umso besser wird, je schlechter die Dinge laufen; sie denken, dass sie der beste Deich sind, um einen neuen sozialen Tsunami zu vermeiden, der die gesamte nationale politische Szene umwälzen würde.”

Am Deichbau arbeitet indes auch das System. In den letzten Wochen erlebte Nicaragua eine weitere Verschärfung der Unterdrückung: Auf die Repression gegen die PRD, folgten am 20. Mai der Einbruch von Bereitschaftspolizisten*innen in die Räume des YouTube-Kanals von Esta Semana und der Internetzeitung Confidencial, wobei sämtliche Arbeitsgeräte beschlagnahmt wurden. Es wurden Hausarreste gegen bislang vier Oppositionelle verhängt, so wurde etwa die parteiunabhängige Präsidentschaftskandidatin Cristiana Chamorro wegen des Vorwurfs der Geldwäsche im Zusammenhang mit einer von ihr geleiteten Stiftung festgesetzt. Gegen Dutzende Journalist*innen laufen Ermittlungen; seit Monaten werden Kandidat*innen und Aktivist*innen insbesondere der Nationalen Koalition polizeilich überwacht und willkürlich daran gehindert ihre Häuser zu verlassen, was eine echte Wahlkampagne unmöglich macht.

In den letzten Wochen erlebte Nicaragua eine weitere Verschärfung der Unterdrückung

Alles deutet darauf hin, dass Ortega nicht nur seine Gegner*innen dem Wahlprozess fernhalten will, sondern auch die unentschlossenen Wähler*innen durch Demoralisierung zur Stimmenthaltung bewegt werden sollen. Nach Vargas ist die Hypothese des unbestimmten Verbleibs von Ortega-Murillo an der Macht jedoch falsch. Angesichts der enormen sozio-ökonomischen, politischen und gesundheitlichen Krise plädiert er dafür, den Widerstand neu anzufachen, das Feld des Protests zu erweitern und die Unzufriedenheit zu mobilisieren, denn die Menschen bräuchten die Gewissheit und die Hoffnung, dass der Sturz der Diktatur möglich sei.


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ORTEGA BEREITET SEINEN WAHLSIEG VOR

Oppositionelle in Haft Angehörige fordern bereits seit 2018 die Freilassung politischer Gefangener (Foto: Jorge Mejía Peralta, CC BY 2.0)

Das neue „Gesetz zur Verteidigung der Rechte des Volkes auf Unabhängigkeit, Souveränität und Selbstbestimmung für den Frieden“ passierte Ende Dezember 2020 das Parlament. Es ist das vorerst letzte von insgesamt vier Gesetzen seit September 2020, die die Bürger*innenrechte beschneiden, politische Betätigung kriminalisieren und die Arbeit der noch im Land tätigen Nichtregierungsorganisationen extrem erschweren (siehe LN 558). Im Januar 2021 wurde auch die Einführung einer lebenslangen Freiheitsstrafe gegenüber der geltenden Höchststrafe von 30 Jahren mit der nötigen Mehrheit der regierenden FSLN (Sandinis­tische Nationale Befreiungsfront) verabschiedet. Mit den neuen Gesetzen will sich die Regierung bei den Wahlen im November erneut die Macht sichern. Nach 14 Jahren wäre es die vierte Amtszeit des sich nach wie vor mit dem Nimbus des Revolutionärs umgebenden 75-jährigen Staatschefs Daniel Ortega.

Personen, denen nach dem neusten Gesetz eine Verurteilung wegen „Vaterlandsverrat” droht, wäre eine Kandidatur für öffentliche Ämter untersagt. Darunter sind im Wesentlichen als terroristisch eingestufte Handlungen gefasst, wie „einen Staatsstreich anführen oder finanzieren“ oder „die verfassungsmäßige Ordnung angreifen“. Schuldig macht sich etwa, wer zu „ausländischer Einmischung in die inneren Angelegenheiten” auffordert, „zu militärischer Intervention” aufruft und sich „mit finanzieller Unterstützung ausländischer Mächte” organisiert. Vom Wahlprozess ausgeschlossen werden können auch Kandidat*innen, die „wirtschaftliche, kommerzielle und finanzielle Blockaden vorschlagen oder die Verhängung von Sanktionen fordern, gutheißen und begrüßen”. De facto kann Ortega mit den neuen Gesetzen gegen alle vorgehen, die in kritischer Position zur Regierung stehen, sei es von links oder von rechts.

Ortega kann mit dem neuen Gesetz gegen alle Kritiker*innen vorgehen

Seit dem Aufflammen der sozialen Proteste im April 2018 hat die Regierung die Repression stetig verschärft. Politische Gefangene werden noch nach ihrer Haftentlassung durch Zivilpolizist*innen an ihren Wohnorten unablässig belagert und bedroht. Damit wird nicht nur der Druck auf sie aufrechterhalten, solche Maßnahmen sollen auch andere politische Gegner*innen von der Teilnahme am politischen Wettbewerb abschrecken. Betroffene aus allen Landesteilen sprechen davon, Gefangene im eigenen Haus zu sein, unter ständiger Beobachtung und Kontrolle zu stehen, von täglichen Hausdurchsuchungen und dergleichen Schikanen mehr. Bei all diesen Aktionen herrscht die pure Willkür, die das Leben ganzer Familien einem permanenten psychischen Stress aussetzt. Seit Mitte 2020 hat die Anwendung der Methode „Hausarrest gegen Gefängnis” landesweit stark zugenommen – gleichzeitig zum Beginn der Mobilisierung der Opposition, um sich auf die Wahlen vorzubereiten und zivilen Widerstand gegen die Repression zu organisieren.

Die Opposition hat seit dem Beginn der Proteste am 18. April 2018 drei aus Zivilgesellschaft und Parteien bestehende Organisationen gebildet: das zivilgesellschaftliche Einheitsbündnis (UNAB), die Bürger*innenallianz für Demokratie und Gerechtigkeit (ACDJ) und die im Februar 2020 gegründete Nationale Koalition (NC), die als Einheitsbündnis aller oppositionellen Kräfte der regierenden FSLN an den Wahlurnen Konkurrenz machen sollte (siehe LN 550). Doch schon zu lange wirkt die Opposition orientierungslos und macht hauptsächlich durch häufigen Wechsel von politischen Allianzen und Konstellationen, teils durch offene Bekundungen gegenseitigen Misstrauens und durch persönliche Ambitionen Einzelner von sich reden, was für weite Teile der Bevölkerung, für die sie eine wählbare Alternative darstellen soll, kaum noch nachvollziehbar ist. Hierzu stellt der Journalist und Herausgeber der Internetzeitung Confidencial Carlos F. Chamorro in einem Leitartikel desillusioniert fest: „Die Opposition hat es weder geschafft, das Machtvakuum zu füllen, noch stellt sie eine Hoffnung für die große Mehrheit dar, die vom täglichen Überlebensdrama erdrückt wird.“

Seit ihrem Bestehen ringt die Opposition um Einheit, in ihr konkurrieren divergierende Interessen von links bis weit rechts. Viele der politischen Streitigkeiten, die auf das Konto der rechten Kräfte gehen, sollen den Einfluss der Linken und sozialen Bewegungen, die mehrheitlich in der UNAB organisiert sind, schmälern. Mit weitreichenden Folgen für ein einheitliches Vorgehen: Die ACDJ hat die Nationale Koalition verlassen und geht mit der Partei Bürger für die Freiheit (CxL) zusammen, die vor allem Unterstützung aus der Privatwirtschaft hat und keiner der oppositionellen Organisationen angehört. Den anderen Flügel bilden die UNAB, die Bäuer*innenbewegung und die Nationale Koalition, die sich mit der Partei Demokratischer Wiederaufbau (PRD) zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen haben.

Zweifel an seinem Wahlsieg scheint Ortega nicht zu haben

Mit der Entscheidung, die Nationale Koalition zu verlassen und ein neues Bündnis einzugehen, zog die Führungsriege der ACDJ harsche Kritik eines Teils ihrer Mitglieder auf sich. In einem Brief erklären diese ihre Absicht, mit neu gewählten Delegierten im Bündnis zu verbleiben: „Die ACDJ gehört dem Volk von Nicaragua, denjenigen, die auf den Barrikaden und an den Straßensperren gelitten haben, denjenigen, die sich ohne Unterlass in allen Ecken Nicaraguas mobilisiert haben, den Gefallenen, den Opfern, den Gefangenen und ehemaligen politischen Gefangenen, denjenigen, die geflohen sind, um ihr Leben zu schützen, allen Nicaraguanern guten Willens, die nach Einheit und mehr Einheit rufen.”

Als nächste Zerreißprobe könnte sich die Forderung nach einer grundlegenden Wahlrechtsreform erweisen, die von allen zivilgesellschaft­lichen Kräften erhoben wird. Mit Ausnahme der CxL haben im September 2020 alle oppositionellen Kräfte hierzu einen „Nationalen Konsens über Wahlrechtsreformen“ unterzeichnet, der Forderungen für die Durchführung freier Wahlen stellt: Die endgültige Freilassung aller politischer Gefangenen, die vollständige Wiederher­stellung aller Bürger*innenrechte und verfassungs­­mäßigen Garantien sowie die sichere Rückkehr der Nicaraguaner*innen aus dem Exil. Von dieser Verpflichtung scheint die ADJC mit ihren neuen Verbündeten nun abrücken zu wollen. Die CxL-Präsidentin, Kitty Monterrey nannte die Vorschläge gar „ein Wunschzettel ans Christkind“, weil dafür keine Zeit mehr sei.

Seit den Protesten hat die Regierung die Repression verschärft

Zur Möglichkeit von Wahlen befragt, erklärte die politische Ex-Gefangene Amaya Coppens Zamora (siehe LN 545) im Interview mit Esta Semana im November 2020: „Wir können nicht ohne Vorbedingungen zu Wahlen gehen, während die Menschenrechte vieler Menschen weiterhin täglich verletzt werden − mit der Repression und ohne Bedingungen für die sichere Rückkehr von Tausenden im Exil.” Es seien Parteien wieder aufgetaucht, denen der April 2018 nichts bedeutete − politische Kadaver, die nicht hätten wieder auftauchen sollen. Für Coppens ist es an der Zeit, „auf das zu hören, was die Leute wollen. Es gibt viele Leute, die immer noch da sind, die nur auf den Moment warten, weil sie mit dem, was passiert, nicht einverstanden sind. […] Ich bin sicher, wenn wir die [verfassungsmäßigen] Garantien wiedererlangen, werden wir die Auferstehung [der Proteste] erleben.“ Damit das geschehe, glaubt Coppens, bedürfe es keines Aufrufs von oppositionellen Organisationen wie der ADJC oder der Nationalen Koalition. „Dieser Aufstand (2018) ist aus sich selbst heraus entstanden, aus Solidarität.“

Für den Soziologen Sergio Cabrales liegt bei Ausbleiben einer echten Wahlrechtsreform ein Wahlbetrug durchaus im Bereich des Möglichen, dennoch glaubt er, dass eine Stimmenthaltung ein schwerer Fehler und eine verpasste Gelegenheit wäre. Dieser Position hat sich die akademische Jugend der Nicaraguanischen Universitätsallianz (AUN) in der ACDJ angeschlossen, die nichts von einer Wahlenthaltung hält, sei es nun mit oder ohne Reformen.

Eine Gegenstimme zu dieser Position kommt von der Oppositionspolitikerin Violeta Granera aus dem Leitungsgremium der UNAB, derzufolge die Organisation daran arbeite, Druck auszuüben für die Durchsetzung einer Wahlrechtsreform und die Freiheit der politischen Gefangenen. Ohne diese Bedingungen solle die Opposition gar nicht erst zur Wahl antreten. Die gleiche Position vertritt José Pallais, ein Mitglied der Nationalen Koalition, demzufolge „die Opposition überdenken muss, ob sie teilnehmen wird oder nicht“, sollte es keine Reformen geben. In beiden Oppositionsblöcken haben derweil Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur begonnen. Im Gespräch ist auch Cristiana Chamorro, Tochter der Ex-Präsidentin Violetta Barrios und des ermordeten Journalisten und Nationalhelden Pedro Joaquín Chamorro. Vorerst sieht es so aus, als würde jeder Block seine eigenen Kandidat*innen nominieren.

Zweifel an seinem Wahlsieg scheint Ortega nicht zu haben, wenn er sich heute schon Projekte für die Zukunft vornimmt: Während einer Veranstaltung zum Gedenken an den Dichter Rubén Darío im Januar 2021 kündigte er an, dass er nach den Wahlen zu einem großen nationalen Dialog aufrufen werde. Auch wenn seine Zustimmungswerte schwinden, kann er sich auf das engmaschige, über mehr als ein Jahrzehnt gesponnene Netz von Abhängigkeiten stützen, auf die Ängste vieler Staatsbediensteter und Parteikader, die im Falle eines Regierungswechsels ihre Existenzgrundlage verlören. Eine von Teilen der Opposition befürchtete geringe Wahlbeteiligung könnte sogar seine Wiederwahl wahrscheinlich machen.


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