Arriesgada fragilidad

En el arte de tapa de Nómade se ve el rostro de la cantante, compositora e improvisadora Lucía Boffo multiplicado por nueve. Nueve facetas de la misma persona, nueve formas de acercarse a ese mismo ser. Como las nueve canciones que componen el álbum.
Nómade es el disco más arriesgado de la cantante, no por la complejidad compositiva, sino por el grado de exposición personal. Cada una de las canciones es un micro-universo en el que desnuda sentimientos y emociones como nunca lo había hecho. Es una mirada hacia adentro que invita a conocerla en su intimidad, a explorar los paisajes en los que creció, y la música que la atravesó; música que hoy define su estilo, tan personal como particular. Si “Quiero que me encuentres parece un homenaje encubierto a Spinetta, y en “Volvernos canción se escucha, difuminada y a lo lejos, una posible melodía drexliana, en “Mensajes transatlánticos”, “Lenga” o “Cerremos el telón”, la impronta del folclore argentino es determinante. También en “Desaparecer”, en donde incluso la música urbana tiene su lugar. El lenguaje jazzístico y por sobre todo la improvisación son, desde luego, elemento omnipresente. Y el coqueteo con el impresionismo francés casi que también. Especialmente en “Los ojos”, la canción que quizá más remita a trabajos anteriores, junto al pianista Andrés Marino.
En una época de escucha fragmentada, Nómade insiste en la unidad. El disco abre con una especie de manifiesto en clave de lo que vendrá: composiciones enmarcadas en el tan inmenso como escurridizo término canción; y termina con “Cerremos el telón”, a la vez síntesis de un vínculo que se desmorona y final del álbum. En el medio pasa de todo.
La voz, el piano y la guitarra son la columna vertebral de las canciones que integran el disco. Y a éstos se le suman arreglos de cuerdas y vientos, (contra)bajo, sintetizadores y efectos. Sin embargo, como era de esperarse, la voz en la música de Lucía Boffo sigue siendo el elemento estelar. Y no sólo por la calidad interpretativa y el evidente dominio técnico, sino porque la cantante deja muy en claro que ésta, una vez despojada de las palabras, es un instrumento como cualquier otro. Ella improvisa con la misma naturalidad con la que habla. O respira.
El nomadismo es movimiento, transformación, constante habitar nuevos espacios. En ese ir y venir hay abandono, pero también acumulación infinita de recuerdos, experiencias y encuentros. Nómade fue creado y producido entre Ushuaia, Buenos Aires y Berlín, y eso se escucha en los paisajes evocados, en las historias y en su gente. Y qué gente. Quique Sinesi, Violeta García, Ingrid Feniger, Daniel Schnock e Juan Ignacio Sueyro son algunes de les músiques que intervienen en esos micro-mundos. Nada mal para un debut. Porque Nómade es el primer disco solista de Lucía. Ahora, si los rumores son ciertos y tenemos suerte, es el primero de varios.

RISKANTE ZERBRECHLICHKEIT

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Das Albumcover von Nómade zeigt das Gesicht der Sängerin, Komponistin und Improvisationskünstlerin Lucía Boffo – und das neun Mal. Neun Facetten derselben Person, neun Arten, sich diesem Wesen zu nähern. So wie die neun Lieder, aus denen das Album besteht.

Nómade ist das gewagteste Album der Sängerin, nicht wegen der kompositorischen Komplexität, sondern wegen des Maßes an persönlicher Entblößung. Jedes Lied stellt ein Mikro-Universum dar, in dem sie Emotionen so offenbart, wie sie es nie zuvor getan hatte. Es ist ein Blick nach innen, der uns einlädt, sie in ihrer Intimität kennen zu lernen, die Landschaften zu erkunden, in denen sie aufgewachsen ist, sowie die Musik, die sie beeinflusst hat – Musik, die heute ihren Stil definiert, der ebenso persönlich wie eigen ist.

Während „Quiero que me encuentres”wie eine heimliche Hommage an Luis Alberto Spinetta wirkt, hören wir im Hintergrund von „Volvernos canción” aus der Ferne eine mögliche, verblasste drexlianische Melodie [Ausdruck bezieht sich auf den uruguayischen Sänger Jorge Drexler, Anm. d. Red.]. In Liedern wie „Mensajes transatlánticos”, „Lenga” oder „Cerremos el telón”ist dagegen die Prägung durch die argentinische Folklore entscheidend. Auch in „Desaparecer”, wo selbst Urban Music einen Platz findet. Im gesamten Album sind die Jazzsprache und vor allem die Improvisation allgegenwärtig. Und der Flirt mit dem französischen Impressionismus fast genauso. Besonders in „Los ojos”, eines der Lieder, das vielleicht am meisten auf frühere Werke (vor allem mit dem Pianisten Andrés Marino) verweist.

In einer Zeit des fragmentierten Zuhörens besteht Nómade auf der Einheit. Das Album beginnt mit einer Art Manifest als Vorgeschmack dessen, was noch kommt: Kompositionen, die in dem unermesslichen und schwer fassbaren Begriff „Canción (Lied) eingebettet sind. Und es endet mit „Cerremos el telón”, was doppeldeutig sowohl für eine zerfallende Beziehung wie auch für das Ende des Albums steht. Dazwischen passiert so ziemlich alles.

Stimme, Klavier und Gitarre bilden das Rückgrat der Lieder, die dieses Album enthält. Hinzu kommen Streicher- und Bläser-Arrangements, (Kontra-)Bass, Synthesizer und Effekte. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Stimme in Lucía Boffos Musik jedoch nach wie vor das herausragende Element. Und das nicht nur wegen der Qualität ihrer Interpretation und der offensichtlichen technischen Finesse, sondern auch, weil die Sängerin deutlich macht, dass die Stimme, sobald sie von Worten befreit ist, ein Instrument wie jedes andere ist. Sie improvisiert so natürlich wie sie spricht. Oder wie sie atmet.

Das Nomadentum ist Bewegung, Verwandlung und die ständige Besiedlung neuer Räume. In diesem Kommen und Gehen liegt ein Verlassen, aber auch eine unendliche Ansammlung von Erinnerungen, Erfahrungen und Begegnungen. Nómade ist zwischen Ushuaia, Buenos Aires und Berlin entstanden, was sich in den Landschaften, Geschichten und Mitwirkenden dieses Albums niederschlägt. Und was für Mitwirkende. Quique Sinesi, Violeta García, Ingrid Feniger, Daniel Schnock und Juan Ignacio Sueyro sind einige der Musiker*innen, die sich in diesen Mikrowelten einmischen. Gar nicht schlecht für ein Debüt. Denn Nómade ist Lucías erstes Soloalbum. Und wenn die Gerüchte wahr sind und wir Glück haben, ist es das erste von vielen.

GEMEINSAM UND VON UNTEN

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LUCÍA BOFFO
ist eine argentinische Sänger und Komponistin aus Ushuaia, Feuerland. Ihre eigenen Alben erschienen in den Jahren 2014 (Ellingtones) und 2017 (Diente de león). Seitdem ist sie hauptsächlich an gemeinsamen Musikprojekten mit unterschiedlichen Künstler*innen beteiligt, zuletzt bei La cocina magnética und La jaula se ha vuelto pájaro y se ha volado (beide 2019).

(Foto: Andrea Vargas)


 

Seit jeher gibt es Künstler*innen, die sich offen gesellschaftlich engagieren und solche, die ihre Arbeit eher als ästhethisches Produkt sehen. Wie stehst du zu diesem Konzept?

Ich denke, wir alle machen Politik und wir alle engagieren uns. Man muss hier aber zwischen Politik und politischen Parteien unterscheiden: Meine Musik ist nie parteipolitisch! Aber es ist unmöglich, nicht politisch zu sein. Mein musikalischer Partner Andrés Marino und ich gehen das Thema aus einer impressionistischen Sichtweise an. Im Song „Ella allí“ beispielsweise, der von meiner Großmutter handelt, habe ich metaphorisch eine – wie ich finde – feministische Kritik geäußert. In diesem Lied erzähle ich ihr ganzes Leben und bewundere ihren unglaublichen Optimismus. Ich sage „unglaublich“, weil sie wirklich ein beschissenes Leben hatte. Das lag vor allem an der Situation der Frauen in der Gesellschaft. Als meine Oma geboren wurde, wurde sie ihrer Mutter, meiner Urgroßmutter, weggenommen, weil es keine alleinerziehenden Mütter geben durfte. Das ist für mich pure Politik.

Bezeichnest du dich als Feministin?

Ja, ich könnte mich als Feministin bezeichnen, oder als lernende Feministin, ich entdecke mich gerade neu. Immer wieder merke ich, dass bestimmte Realitäten und Ängste, von denen ich dachte, dass sie nur mich betreffen, strukturell sind. Dass ich nicht die Einzige bin. Diese Erkenntnis stammt besonders aus der letzten Zeit, in der in Argentinien die Generation des gemeinsamen Bewusstwerdens ihren Höhepunkt erreicht hat. Das war nur möglich, weil immer mehr Frauen sich getraut haben, ihre Erfahrungen zu schildern.

Warum war das so wichtig?

Ich denke, nur wenn wir unsere Erfahrungen miteinander teilen, können wir den Stillstand beenden. Ich dachte mein ganzes Leben lang, ich sei eine Schisserin. In Wahrheit sind wir das alle, weil wir Gründe dazu haben: Weil sie uns töten und weil sie uns vergewaltigen. Es ist egal, wo wir sind. Wir müssen immer mit zwei Augen im Rücken herumlaufen, um zu sehen, wer hinter uns läuft. Neulich habe ich in einer Facebookgruppe von Argentinier*innen in Berlin gelesen, dass eine junge Frau von einem Typen bis nach Hause verfolgt wurde. Sofort erzählten viele Frauen, dass ihnen ähnliche Dinge passiert sind. Diese Erfahrungen gibt es, manchmal mehr oder weniger, aber es gibt sie überall. Wenn du dir bewusst machst, dass die Angst nicht nur deine ist, kannst du aufhören, dich allein zu fühlen. Daher ist es unglaublich wichtig, darüber zu reden, auch wenn diese Themen sehr unangenehm sind.

Interessieren dich diese Erfahrungen vor allem privat oder auch auf der musikalischen Ebene?

Ich versuche, diese Dinge in meinen Liedern zu thematisieren. Vor Kurzem habe ich einen Text geschrieben, der von einem ähnlichen Thema handelt: von der Macht, frei lieben zu können und mit der Person, die man mag, händchenhaltend herumzulaufen. Denn das können immer noch nicht alle. Zwei Männer können nicht frei miteinander händchenhaltend herumlaufen. Wieso nicht? Weil es so ist, weil sie verurteilt und angestarrt werden. Selbst wenn wir sie nur ansehen und in lieblicher Stimme denken „ach, wie süß“, dann diskriminieren wir sie. Weil wir das wahrscheinlich bei einem heterosexuellen Paar nicht denken würden. Bei solchen Ungerechtigkeiten wird mir immer wieder bewusst, wie wichtig ich es als Musikerin finde, Stellung zu beziehen. Selbst wenn mir nur ein paar Menschen zuhören, ist das notwendig. Mir ist es wichtig, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Musik, ob singend oder komponierend, zu hinterfragen.

Schließlich bist du ja selbst Sängerin.

Genau. Mein Mittel ist die gesungene Sprache. Und während ich überlege, was ich den Menschen erzählen möchte, stelle ich auch infrage, in welcher Sprache ich singe. Deswegen habe ich angefangen, auf Spanisch zu texten. Das Englische hat mich immer angezogen, es ist eine Sprache mit vielen Harmonien, Lagen und Bewegungen, die die Ausschmückung von musikalischen Frequenzen begünstigen. Aber mich hat die Stimme selbst als Instrument schon immer fasziniert. Wenn ich Instrument sage, dann meine ich den Moment, in dem das eine Wort dich innehalten lassen kann.

Text ist ein grundlegendes Element der Popmusik…

Auf jeden Fall. Er ist der rote Faden der Popmusik. Und in den Charts ist dieser rote Faden immer eine Geschichte, als hätte Disney sie geschrieben: heterosexuelle Liebesgeschichten. Ich habe eine Theorie, dass die Popmusik immer die gleichen Narrative hat: Ein Mann sucht eine Frau, ist mit einer Frau zusammen oder wurde von einer Frau verlassen. Der Großteil der Lieder wird auf Basis dieses Narrativs geschrieben. Ich selbst habe lange Zeit so geschrieben. Bis ich gesagt habe: Halt.

Du bist verheiratet. Was sagt die selbsterklärte Feministin zur Ehe?

Die Eheschließung hat schon immer eine seltsames Gefühl in mir ausgelöst. Ich habe mich schon immer als unabhängige Frau gefühlt und eigentlich nie an eine langfristige Beziehung geglaubt. Als meine Beziehung mit meinem jetzigen Ehemann dann schon so lange gehalten hat, war das eine Überraschung für mich. Aber eine so lange Beziehung ist nur mit viel Empathie und Sensibilität möglich. Mein Mann bewundert mich. Und dass ich als Frau für mein musikalisches Können bewundert werde, ist wichtig in einer Zeit, in der die musikalische Szene uns gegenüber so feindselig ist.

Woran liegt das?

Daran, dass sie es gewohnt sind, dass die Frau nur die Begleitung ist. Vor allem in öffentlichkeitswirksamen Momenten. Wenn wir uns die Musik der Vergangenheit angucken, etwa die Geschichte des Rock, sind immer die Männer die Musiker und die Frauen die Groupies. Natürlich nicht in allen Fällen, aber zum großen Teil.

Die feministische Bewegung in Argentinien ist wegen ihrer Stärke auf der ganzen Welt bekannt. Siehst du einen Effekt, den die Bewegung auf die Musikszene genommen hat? Hat sich etwas verändert?

Ich denke, es ist noch viel zu tun. Aber in Argentinien erleben Organisationen von Frauen seit längerer Zeit ihren Höhepunkt. Die Liedermacherin Teresa Parodi zum Beispiel hat viel erreicht, als sie Kulturministerin war. In dieser Zeit hat sich eine große Bewegung und ein großes schönes Chaos entwickelt, in dem viele Gruppen Platz gefunden haben. Ich glaube, es gibt in der Musikszene eine große Bewegung von unten. MUCABA, die Vereinten Musiker*innen der Stadt Buenos Aires zum Beispiel, sind eine Gruppe von musikalischen Frauen aus allen Genres, die sich einmal die Woche treffen und Aktionen organisieren. Sie sind eine der Gruppen, die auf Festivals für das Mercedes Sosa-Gesetz gesorgt haben, ein Gesetz, das in Argentinien sehr kontrovers behandelt wurde und auf das viele Männer allergisch reagiert haben. (Das Mercedes Sosa-Gesetz sieht vor, dass mindestens 30 Prozent der Acts auf Musikfestivals von Frauen gespielt werden und wurde im Mai dieses Jahres vom Senat angenommen, Anm. der Redaktion)

Hat sich mit dem Gesetz etwas geändert? Wirst du öfter eingeladen, auf Festivals zu spielen?

In meinem Fall als Jazzsängerin ist es sogar weniger geworden, das muss ich leider sagen. Trotzdem habe ich viel Beifall bekommen, wenn ich dann mal in einem Club gespielt habe.

Schreibst du das der allgemeinen Situation im Land zu oder der Tatsache, dass du eine Frau bist?

Das hat zweifellos auch mit der Krise zu tun. Die Konzerthallen wollen besondere Acts, die „funktionieren“ und Follower auf Instagram haben. Die Inhaber*innen müssen die zehnfachen Stromkosten zahlen, also müssen sie ihre Räume füllen. Und wenn man dort nicht reinpasst, nicht funktioniert, dann spielt man auch nicht. Es ist traurig, früher habe ich oft mit Gruppen an bestimmten Orten gespielt. Jetzt antworten sie mir kaum noch.
Trotzdem hat es auch damit zu tun, dass ich eine Frau bin. Letztes Jahr gab es zum Beispiel eine Reihe mit Instrumentalmusik im Centro Cultural Kirchner. Die Reihe hieß „Die argentinische Jazzszene“ und es traten 18 Gruppen auf, in denen es nur eine einzige Frau gab, Belén López, eine unglaubliche Bassistin, die nur dort aufgetreten ist, weil in ihrer Band ein Musiker war, der am Programm mitgearbeitet hatte.

Gab es irgendeine Begründung seitens der Organisator*innen?

Nein. Aber es gab wichtige Kritik daran von Eleonora Eubel, einer großen argentinischen Sängerin und Komponistin, die ich sehr gern habe und bewundere. Ich glaube es war wichtig, dass die Kritik von ihr kam, weil sie eine ältere Dame ist. Es kam eben nicht von uns, der aufstrebenden Generation von „Frauen in Aufruhr“, wie manche meinen. Mit der Kritik wurde außerdem eine Liste von argentinischen Jazzmusikerinnen veröffentlicht. Und es waren nicht nur vier und auch nicht nur Sängerinnen.

Zum Glück gibt es immer mehr Veranstaltungen, die bewusst Musik von Frauen fördern und einen Raum geben…

Ja, die gibt es immer mehr. Eine andere wichtige Sängerin, Mavi Díaz, arbeitet in der Geschlechterkommission der argentinischen Vereinigung von Interpret*innen AADI und setzt sich dafür ein, dass in solchen Reihen auch Frauen eine Bühne bekommen. Tatsächlich hat es eine Zählung von Musikerinnen gegeben, damit die Programmverantwortlichen nicht sagen können: „Die gibt es nicht“. Diese Aktion wurde über das staatliche Musikinstitut organisiert. Es war ein wunderbares Projekt, das auch dazu geführt hat, dass wir uns untereinander vernetzen. Jetzt kennen wir uns viel besser als vorher, quer durch die musikalischen Genres. Das ist verrückt, vorher waren wir jede in unserer eigenen musikalischen Welt unterwegs. Jetzt formieren wir uns gemeinsam und von unten. Das ist wie mit der inklusiven Sprache, die man nicht aufhalten kann, wenn sie von unten kommt und sie niemand diktiert. Es ist etwas, dass einfach passiert, weil es passieren muss.

 

JUNTAS Y DESDE ABAJO

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LUCÍA BOFFO
es una cantante y compositora argentina, oriunda de la ciudad de Ushuaia, Tierra del Fuego. Entre los discos con proyectos propios se encuentran: Ellingtones (2014) (jazz), Diente de león (2017) y el EP Infinita posibilidad (2019) junto con Andrés Marino (composiciones originales en el género canción). Como artista invitada y/o parte de proyectos ajenos: Río interior (2019), Templanza (2019), La cocina magnética (2019), La jaula se ha vuelto pájaro y se ha volado (2019), entre los más recientes.

(Foto: Andrea Vargas)


 

Existen, desde siempre, manifestaciones artísticas más socialmente comprometidas y otras que pretenden mantenerse más al margen, como un producto estético autónomo. Como artista, ¿de qué modo entendés el compromiso?

Yo creo que todos hacemos política. Una cosa es la política y otra son los partidos. Mi música no es partidaria, pero es imposible no hacer política. Nosotros, con Andrés Marino, mi compañero musical, planteamos la música desde un lugar más impresionista. En la historia que yo conté sobre mi abuela en la canción “Ella allí” hice una crítica que considero feminista desde un lugar metafórico. En esa canción cuento la vida que ella tuvo y destaco lo increíble de su optimismo. Y digo ‘increíble’ porque en realidad tuvo una vida de mierda, y en gran parte se debió a la situación de la mujer en la sociedad. Cuando nació la iban a regalar porque mi bisabuela no podía ser madre soltera. Esto para mí es política.

¿Vos te definís como feminista?

Sí, podría definirme como feminista, como una aprendiz de feminista, ya que me estoy redescubriendo. Me estoy empezando a dar cuenta de que las realidades o miedos que yo pensaba que eran cosa mía, no lo son; de que no soy la única. Este redescubrimiento se empezó a dar sobre todo en este último período, cuando en Argentina se dio un auge en la generación de consciencia, gracias al cual se están empezando a compartir cada vez más las experiencias.

¿Qué importancia considerás tiene el hecho de poder compartir las experiencias?

Yo creo que sólo con compartir las experiencias estamos paradas en otro lugar. Toda la vida pensé que yo era cagona. Pero en realidad, todas lo somos. Y tenemos razones para serlo. Porque nos matan, porque nos violan. No importa dónde estés, no importa que el lugar sea más o menos seguro. Siempre vamos a estar con dos ojos en la espalda viendo quién camina atrás nuestro. Hace dos días me metí en la página de Facebook Argentinos en Berlín y ví que una flaca había contado que un chabón la siguió hasta la casa. E inmediatamente un montón de otras mujeres empezaron a contar sus experiencias. Estas cosas pasan, en mayor o menor medida, pero pasan en todos lados. Sos mujer, tenés dos tetas, tenés cara de mujer y listo. Cuando te das cuenta de que el miedo no es sólo tuyo, te dejás de sentir sola y te deja de dar miedo. Empezar a hablar sobre estos temas, que son temas incómodos, es algo que me atraviesa.

¿Te atraviesa únicamente en lo privado o también en el plano artístico?

Cada vez más me estoy planteando estas cosas en mis canciones. Hace poco escribí una letra que habla sobre uno de esos temas “incómodos”: sobre el poder amar libremente y poder caminar por la calle agarrado de la mano de la persona que uno quiere. Eso es algo que sólo se permite en ciertas situaciones. Dos hombres no pueden ir de la mano. ¿Por qué? Porque son. Porque van a ser juzgados, van a ser mirados. Ya cuando los miramos y pensamos “ay, mirá que tierno” los estamos discriminando. Porque vos ves a una mujer y a un hombre de la mano y no decís eso. No te detenés a pensar en eso. Pienso en estas injusticias y en estos lugares en los que se nos pone y siento cada vez más fuerte la necesidad, como artista, de tomar una postura. Sé que voy a caer en el cliché: hay gente que me está escuchando. Por eso siento que es necesario que, aunque sea mínimamente, me plantee estas cosas. A mí me parece muy importante el cuestionar el rol de la mujer en la sociedad.

Como cantante también tengo el recurso del lenguaje hablado. Y el plantearme lo que quiero contar me lleva también a cuestionarme en qué idioma cantar. Por pensar en todas estas cosas es que empecé a escribir en español. El inglés siempre me atrajo; es un idioma que tiene muchos armónicos, posiciones y movimientos que favorecen la amplificación de frecuencias. Pero a mí siempre me interesó la voz como instrumento. ¿Y digo instrumento en qué sentido? Me interesa el momento en que la palabra puede atravesarte.

Las letras son un elemento esencial de la música popular…

Definitivamente. En la música popular el hilo conductor es el texto. Y en la música pop ese texto es una historia, pero como una de esas de Disney. Siempre son historias de amor heterosexuales. Yo tengo mi teoría, y acá me hundo en el quinto subsuelo (risas), de que la música pop tiene masivamente la narrativa de un hombre que está buscando a una mujer, está con una mujer o fue dejado por una mujer. La gran mayoría de las obras se componen en base a esa narrativa. Yo me pasé años cantando como si fuese un chabón. Hasta que dije, “pará”.

Vos estás casada. Como feminista declarada, ¿cómo pensás el matrimonio?

A mi el casamiento me generaba una sensación extraña. Porque yo siempre me pensé como una mujer independiente. De hecho, nunca pensé que iba a tener una relación a largo plazo. Así que fue una sorpresa para mí que la relación con Ramiro durase todo este tiempo. Y me doy cuenta de que si funciona hace tanto tiempo es porque es un tipo muy empático, muy sensible. Y me admira. Es re heavy que te admiren como mujer cuando estás acostumbrada a un entorno tan hostil como es el de la música. Están acostumbrados a que la mujer es la que acompaña, sobre todo, en una situación de exposición.

El movimiento feminista argentino es reconocido por su fuerza a nivel mundial: ¿Pensás que tuvo o tiene algún impacto en el ámbito de la música? ¿Notás una diferencia?

En Argentina está habiendo un auge muy fuerte de organizaciones de mujeres, pero yo creo que aún falta. Teresa Parodi hizo muchísimas cosas cuando estuvo a cargo del Ministerio de Cultura. Hizo un movimiento tremendo, armó un quilombo bárbaro, y le dio ese “primer empujoncito” a muchas organizaciones permitiendo que ahora sigan en pie. Creo que desde el under se está generando una movida muy grande. MUCABA (Músicxs Unidxs en Ciudad Autónoma de Buenos Aires), por ejemplo, es un grupo de mujeres músicos excelentes, provenientes de todos los géneros musicales, que se reúnen una vez por semana y generan movidas. Éste fue uno de los varios grupos que estuvieron involucrados en el proyecto de ley de cupo femenino en los festivales (Ley Mercedes Sosa), una ley muy controversial que generó un montón de movimiento y de erupciones alérgicas en muchos hombres.

¿Y en relación a la convocatoria? ¿Creés que cambió algo? ¿Te salen más fechas?

En mi caso, como cantante de jazz, tengo que decir que mermó muchísimo. Yo no tuve mucha exposición a nivel artístico. Ni siquiera obtuve mucha respuesta en clubes en los que tocaba.

¿Atribuís esto a tu condición de mujer o a la situación general del país?

Sin duda tiene que ver con la crisis. Los lugares están más abocados a cosas específicas, a algo que funcione, que tenga seguidores en Instagram. Es una tristeza. Yo solía ir a tocar con grupos a determinados lugares y ahora ni siquiera nos contestan. Eso es re loco. Pero también hay algo vinculado a la condición de mujer… Por ejemplo, el año pasado hubo un ciclo en el Centro Cultural Kirchner. Era un ciclo de música instrumental, sin cantantes. Se llamaba “La escena del jazz argentino” y eran dieciocho grupos, de entre los cuales había una sola mujer, Belén López. Ella es una bajista increíble y estaba ahí porque se dio que justo tocaba en el grupo de uno de los chabones que formaban parte de la programación.

¿Y hubo algún tipo de justificación de por qué el ciclo tenía esas características?

No. Lo que sí hubo fue una crítica de Eleonora Eubel, que es una cantante y compositora argentina a quien admiro y quiero muchísimo. Me parece que fue re importante que la hiciera ella porque es una mujer grande. No fuimos nosotras, las nuevas generaciones de mujeres, sobre las que la gente piensa que estamos “en ebullición”. En la crítica se puso a disposición un listado de mujeres músicos de la escena del jazz argentino. Y no son sólo cuatro, ni son sólo cantantes.

Ahora empieza a haber cada vez más ciclos de mujeres, o de ciclos que incluyen a las mujeres. ¿Cómo se ha logrado?

Sí. Cada vez hay más. Hay otra gran cantante, Mavi Díaz, que trabaja en la comisión de género de la Asociación Argentina de Intérpretes, y está ahí con una presencia fuerte para que en la organización de eventos haya mujeres en esos ciclos. De hecho, hicieron un censo de mujeres músicas para que cuando los programadores digan “no hay”, se les conteste “¿qué querés, por género, por edad, por región?”. Todo eso lo hicieron a través del Instituto Nacional de la Música. El proyecto estuvo buenísimo e hizo que empezáramos a conectarnos entre nosotras. Ahora nos conocemos mucho más que antes. Antes estaba todo más dividido, cada una en su mundito. De a poco se está armando desde abajo. Es como lo del lenguaje inclusivo, que no se puede parar porque viene desde abajo. No lo dicta nadie. Es algo que está pasando, es una necesidad.

 

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