Die Verbindungen der Miliz von Rio de Janeiro mit der Familie Bolsonaro
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In der Operation „Unberührbare”, geleitet von Staatsanwaltschaft und Zivilpolizei, wurden im Januar Mitglieder der ältesten paramilitärischen Miliz in Rio de Janeiro festgenommen. Eines der Ziele der Operation war Adriano Magalhães da Nóbrega, ehemaliger Hauptmann der Militärpolizei, der direkte Verbindungen zur Familie des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro besitzt. Er ist angeklagt, die Miliz angeführt zu haben und Mitglied des Mordkommandos Escritório do Crime (Verbrechensbüro) gewesen zu sein. Gegen ihn wird ebenfalls wegen des Mordes an der Stadträtin Marielle Franco ermittelt. Außerdem wurde vor kurzem bekannt, dass seine Mutter wie seine Ehefrau im Büro von Flávio Bolsonaro arbeiteten, als der älteste Sohn des brasilianischen Präsidenten Abgeordneter im Stadtparlamament von Rio de Janeiro war. Für den Soziologen José Cláudio Souza Alves kam diese Nachricht nicht überraschend. Im Interview mit Agência Pública, das die LN hier in einer gekürzten Version erstmals auf Deutsch veröffentlicht, resümiert er mit Leidenschaft: „Die Miliz in Rio, das ist der Staat!” Nach seiner Analyse sind die Mitglieder der Familie Bolsonaro die politischen Erben der Abgeordneten mit Verbindungen zu den Todeschwadronen der 1990er.