Literatur | Nummer 594 - Dezember 2023

Lyrik aus Lateinamerika

Ein Gedicht von Karen Byk

Von Karen Byk (Übersetzung: Lea Hübner)
Illustration: Joan Farías Luan / cuadernoimaginario.cl

Qué bueno está buscar en Google

me separo? me parte?
si me parte me destroza o me agranda?

en qué bar sucede buenos aires?

dónde te encuentro?
me esperaste?

cómo hago para desescribir al monstruo que me destruye por la noche el alma?
quién es el que me grita que no?

cómo amarrarme la lengua cómo explotar la nube negra cómo quitarme el nombre

cómo saber de dónde soy?

Google-Suchen sind toll

soll ich mich trennen? was heiß das physisch?
bin ich zweigeteilt klein gemacht oder größer?

in welcher bar passiert buenos aires?

wo finde ich dich?
hast du auf mich gewartet?

was mache ich, um das monster, das nachts meine seele frisst, zu entschreiben?
wer entgegnet mir ein geschrienes nein?

wie kann ich meine zunge zäumen, wie die schwarze wolke zerpplatzen, wie meinen namen ablegen

wie wissen woher ich bin?

Karen Byk ist Historikerin, Schriftstellerin und Kulturmanagerin. Sie erhielt ein Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung, um ihren MA in Kommunikation (UdK Berlin) zu absolvieren und entwickelt Poesieprojekte auf Spanisch, wie Infraleve und Pasajero del Muro. Im Jahr 2022 veröffentlichte sie Tocarle los huesos al bosque (Siesta Verlag).     

Lea Hübner schloss ein Studium der Lateinamerikanistik mit Schwerpunkt Brasilien ab und ist seit 2004 freie Übersetzerin für Spanisch und Portugiesisch. Sie befasst sich mit Genres wie Erzählung, Essay und Lyrik sowie mit Graphic Novels und Kinderbüchern. Sie lebt in Berlin, wo sie auch als Dolmetscherin, Moderatorin, Kuratorin, Dozentin und Comicverkäuferin tätig ist.

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