Nummer 359 - Mai 2004 | Zentralamerika

Tatbestand Tätowierung

Der Kampf gegen Jugendbanden hat Konjunktur in Mittelamerika

Für die hohe Kriminalität und Gewalt in den zentralamerikanischen Ländern werden immer wieder die Jugendbanden, die maras, verantwortlich gemacht. Vor allem in den Ländern Guatemala, El Salvador und Honduras haben die Regierungen in letzter Zeit einen hohen Aktivismus bei der Bekämpfung der maras gezeigt. Die Folge sind Menschenrechtsverletzungen und Militarisierung. Die repressiven Maßnahmen gegen die Jugendbanden werden von einem Großteil der Bevölkerung befürwortet, das eigentliche Problem lösen sie jedoch nicht, denn die Ursachen für das Phänomen der maras liegen tiefer.

Helen Rupp

Eine tätowierte Träne im Gesicht eines mareros steht für einen getöteten Freund. Dass ein befreundetes Gangmitglied umgebracht wird, ist nichts Außergewöhnliches. Nur drei Jahre beträgt nach Angaben von Ramón Romero, Sicherheitsberater des honduranischen Präsidenten, die durchschnittliche Zugehörigkeit eines Jugendlichen zu einer mara. Viel länger überlebt keiner die vida loca („verrücktes Leben“), wie die Bandenmitglieder ihr Dasein zwischen Gruppensolidarität, Drogenkonsum und Gewaltexzessen bezeichnen.
Tätowierungen sind eine der wichtigsten non-verbalen Ausdrucksformen der maras. Sie formen Teil der ausgeprägten Riten und Symbole der Subkultur der Jugendbanden. Zur typischen Identitätsmarkierung der mareros gehören außerdem Kleidung, Haartracht, Graffities und (Zeichen-)Sprache. Durch Wandmalereien mit dem Namen der mara wird das Revier der jeweiligen Jugendbande markiert. „Eindringlinge“ in das von den maras kontrollierte Gebiet müssen um ihr Leben fürchten. Denn zwischen den Angehörigen der Mara Salvatrucha und der Mara 18 (siehe Kasten), denen die meisten der zentralamerikanischen Jugendbanden angehören, herrscht ein mörderischer Krieg. Der Konflikt ist irrational, da sich die mareros nur durch die Zugehörigkeit zur gegnerischen Gruppe unterscheiden. Er legitimiert jedoch in den Augen der Bandenmitglieder die mara als solche und ist somit unverzichtbar. In den Jugendbanden herrscht ein strikt einzuhaltender Ehrenkodex. Die Solidarität in der mara und das Ansehen der Gang gehen über alles. Das Individuum muss im Endeffekt bereit sein, für die Ehre seines Kollektivs zu töten und zu sterben.
Zwei Drittel der mareros sind zwischen 16 und 21 Jahre alt, es gibt jedoch auch Neun- oder Siebenjährige unter ihnen. Mädchen und Frauen machen etwa ein Fünftel der Bandenmitglieder aus. Nach einer Studie der Universidad Tecnológica de El Salvador kommen fast 83 Prozent der Angehörigen einer Straßengang aus Familien, die in extremer Armut leben; fast 73 Prozent sind ohne Vater aufgewachsen. Für viele mareros stellt das soziale Netzwerk der Gang eine Art Familienersatz dar.
Obwohl die Solidarität in der Gruppe und nicht die Ausübung krimineller Handlungen der eigentliche Beweggrund für Kinder und Jugendliche ist, sich einer mara anzuschließen, verdienen sich die mareros ihren Lebensunterhalt häufig durch gesetzeswidrige Aktivitäten. Immer wieder begehen sie Verbrechen gegen die Bevölkerungsschichten, die sich am wenigsten dagegen wehren können, da sie etwa kein privates Schutzpersonal bezahlen können und auf die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind.
Die Medien tragen dazu bei, den Eindruck der Bedrohung zu verstärken. Tag für Tag gelangen brutale Gewaltverbrechen und andere Delikte, die Bandenmitgliedern zur Last gelegt werden, in die Schlagzeilen.
Für die PolitikerInnen bieten die mareros durch ihr auffälliges Äußeres und ihre soziale Ausgren-zung ideale Sündenböcke, die für die hohe Kriminalität in den Ländern verantwortlich gemacht werden können.

Freiheit, Harte Hand und Besen
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Iudop halten 42,7 Prozent der SalvadorianerInnen die Gewalt und die Delikte der maras für das größte Problem ihres Landes. Die meisten anderen MittelamerikanerInnen teilen offenbar diese Ansicht. Repressive Maßnahmen gegen die Jugendbanden genießen hohe Popularität und werden von den Regierungen in letzter Zeit verstärkt ergriffen.
Vorreiter bei der Bekämpfung der maras in Zentralamerika war der honduranische Präsident Ricardo Maduro. Schon in seinem Wahlkampf stellte er das Thema Sicherheit in den Mittelpunkt und bei seiner Amtsübernahme im Januar 2002 versprach er eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Kriminellen. Jugendliche, die aussehen, als würden sie einer mara angehören, werden (zumindest vorläufig) festgenommen. Bei Straßenkontrollen werden von Militär und Polizei Autos und Busse, die in Richtung eines Elendsviertels fahren, angehalten. Alle männlichen Insassen müssen ihre Hemden ausziehen. Wer tätowiert ist, wird abgeführt. Diese rein repressiven Maßnahmen führt die Regierung Maduro seit August 2003 unter dem Motto „Operación Libertad“ (Operation Freiheit) durch.
Der Tatkraft seines honduranischen Kollegen wollte der salvadorianische Präsident Francisco Flores offenbar nicht nachstehen. Im Juli vergangenen Jahres kündigte er die „Operación Mano Dura“ (Operation Harte Hand) zur Bekämpfung der maras an.
Einen noch eingängigeren Namen wählte der am 14. Januar 2004 aus dem Amt geschiedene Ex-Präsident Guatemalas, Alfonso Portillo. Er ordnete Anfang August letzten Jahres den „Plan Escoba“ (Plan Besen) an, der ebenfalls massive Polizei- und Militäroperationen zur Ergreifung der mareros vorsieht. MenschenrechtsaktivistInnen und SicherheitsexpertInnen kritisieren diese Maßnahmen, die zu einer Militarisierung führten anstatt die zivilen Kräfte zu stärken. Der Einsatz der Streitkräfte bedeutet in Guatemala außerdem eine Verletzung der Friedensverträge, die eine Entmilitarisierung des Landes vorschreiben.

Anti-Mara-Gesetze
Der Aktivismus der zentralamerikanischen Regierungen beim Durchgreifen gegen die maras kam Umfragen entsprechend bei der Bevölkerung zwar gut an, besonders effektiv waren die Maßnahmen jedoch nicht. Militär und Polizei nahmen massenhaft mutmaßliche mareros fest. Auf Grund fehlender Tatbestände oder mangelnder Beweise musste die überwältigende Mehrheit jedoch kurz später wieder freigelassen werden. Die Regierungen ließen sich dadurch nicht entmutigen, sondern schafften kurzerhand die fehlenden Tatbestände.
Als erste in der Region brachte die Regierung Maduro ein so genanntes Anti-Mara-Gesetz auf den Weg. Am 7. August 2003 verabschiedete der Kongress einstimmig eine Änderung des Artikels 332 des Strafgesetzbuches, die maras zu kriminellen Vereinigungen erklärt. Schon allein die Zugehörigkeit zu einer Jugendbande kann in Zukunft mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Für die AnführerInnen der maras sind sogar Strafen zwischen neun und zwölf Jahren vorgesehen.
El Salvador folgte kurz darauf dem Beispiel Honduras. Am 9. Oktober 2003 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das die maras zu „kriminellen Banden und unerlaubten Organisationen“ erklärt. Angehörige einer Straßengang können mit zwei bis fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Eine konkrete Straftat muss ihnen dafür nicht nachgewiesen werden. Diese Strafen liegen deutlich unter dem im honduranischen Gesetz vorgesehenen Maß. Das Anti-Mara-Gesetz in El Salvador schließt jedoch Regelungen ein, die in Honduras nicht einmal ernsthaft diskutiert wurden und die nach Ansicht vieler gegen mehrere Artikel der Verfassung sowie gegen internationale Abkommen, die El Salvador unterzeichnet hat, verstoßen.
Kriminelle Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sollen strafrechtlich wie Erwachsene behandelt werden können. Dies missachtet die von El Salvador unterzeichnete internationale Konvention zum Schutz der Rechte des Kindes. „Sie ist in stabilen Demokratien sicher angebracht, nicht aber in El Salvador“, meint dazu Mauricio Sandoval, ehemaliger Direktor der Nationalen Zivilpolizei in El Salvador. Weiterhin sieht das Anti-Mara-Gesetz die Einrichtung von Sondergerichten vor, die Bandenmitglieder im Schnellverfahren aburteilen können. Zahlreiche Formen von öffentlicher Versammlung werden unter Strafe gestellt.

Hitzige Debatte
Die Verabschiedung des Anti-Mara-Gesetzes in El Salvador ging nicht so glatt wie in Honduras, wo ein breiter Konsens zwischen den Abgeordneten aller politischen Parteien und Strömungen herrschte. Vor allem die linke FMLN (Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional) lehnte das Anti-Mara-Gesetz als verfassungswidrig ab.
Zeitweise wurde in der aufgeheizten politischen Debatte sogar die Lüge verbreitet, die FMLN unterstütze aktiv die maras, indem sie diese beispielsweise mit Waffen versorge.
Erst nach einer zweimonatigen Debatte wurde das Anti-Mara-Gesetz mit knapper Mehrheit mit 43 Stimmen von ARENA (Alianza Republicana Nacionalista) und PCN (Partido de Conciliación Nacional) gegen 41 Stimmen verabschiedet. Durch eine große öffentlich finanzierte Werbekampagne hatte Präsident Flores eine Kehrtwende bei der rechten PCN erreicht, die dem Gesetz ursprünglich nicht zustimmen wollte. Die Fraktion, die gerne das Zünglein an der Waage spielt, erklärte, sie halte das Gesetz weiterhin für verfassungswidrig, stimme ihm jedoch zu, da die Öffentlichkeit dies so wolle. Auch wollten sie dem Präsidenten keine Entschuldigung dafür liefern, dass er die maras nicht bekämpfen könne.
Auch mit der Verabschiedung des Anti-Mara-Gesetzes war der Konflikt in El Salvador über das umstrittene Gesetz nicht zu Ende. Ein großer Teil der Richterschaft des Landes erklärte, das Gesetz sei unnötig und verfassungswidrig. Wenn, so die Argumentation, bestimmte mareros tatsächlich Straftaten begangen haben, könnten sie dafür auch schon nach den bestehenden Gesetzen belangt werden. Einem Jugendlichen auf Grund seines Aussehens die Mitgliedschaft in einer Jugendbande vorzuwerfen und dafür zu verurteilen, wie es das Anti-Mara-Gesetz vorsieht, lehnen viele RichterInnen als verfassungswidrig ab. Sie ordnen Haft weiterhin nur an, wenn Beweise für konkrete Straftaten vorliegen. Somit musste die Mehrheit von Hunderten von Jugendlichen, die monatlich von den Sicherheitskräften im Rahmen von Mano Dura verhaftet werden, auf Grund mangelnder Beweise kurze Zeit später wieder frei gelassen werden. Die geringe Zahl derer, die schließlich angeklagt und verurteilt werden, machen Flores offizielle Verlautbarungen zweifelhaft, die Jugendbanden seien für 70 Prozent der Straftaten und hundert Morde monatlich verantwortlich.
Der offene Widerspruch der Justiz brachte die Regierung El Salvadors in eine unangenehme Lage. Die Weigerung der RichterInnen, das Anti-Mara-Gesetz anzuwenden, stellt die Effektivität von Mano Dura grundsätzlich in Frage, wenn die Mehrzahl der verhafteten mareros nicht verurteilt werden. Flores und andere RegierungsvertreterInnen reagierten mit heftigen Beschimpfungen gegen die RichterInnen und versuchten diese mit moralischen Vorwürfen unter Druck zu setzen. Wie Flores erklärte, „verweigern die Opposition und einige Richter den ehrlichen und arbeitsamen Bürgern ihr Recht auf Frieden und Sicherheit und verteidigen stattdessen die Existenzberechtigung von kriminellen Gruppen“.

Stimmen für harte Männer
Bei den „ehrlichen und arbeitsamen Bürgern“ kommen die Maßnahmen der Regierung gut an. Die Mehrheit unterstützt die Operación Mano Dura und Francisco Flores gewann an Popularität. Umfragen verschiedener Universitäten ermittelten, dass er in der Bevölkerung als der Präsident bekannt ist, der „hart gegen das Verbrechen“ vorgehe. Auch bei den Präsidentschaftswahlen im März war die Angst der Bevölkerung ein wichtiger Grund für den Sieg der rechten ARENA. (Siehe Artikel Seite 38) Die Offensive gegen die maras war in einem internen Dokument von ARENA selbst als „Wahlstrategie“ bezeichnet worden.
Auch wenn das Thema Jugendbanden im guatemaltekischen Wahlkampf eine geringere Rolle gespielt hat als in den Nachbarländern, versprach der für das Parteienbündnis GANA (Gran Alianza Nacional) kandidierende Oscar Berger in seiner Kampagne, gegen kriminelle Gruppen hart vorzugehen. Mit seinem Amtsantritt am 14. Januar wurde die repressive Anti-Mara-Politik in Guatemala intensiviert.
Als eine seiner ersten Amtshandlungen unterzeichnete der frisch vereidigte Präsident Berger am 16. Januar das von El Salvador, Nicaragua und Honduras am Tag zuvor auf den Weg gebrachte Zentralamerikanische Abkommen zur Bekämpfung der Jugendbanden. Die „Gemeinsame Erklärung über die Pandillas Mara Salvatrucha und Mara 18“ soll die grenzüberschreitende Festnahme von mareros unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit ermöglichen. Das Abkommen sieht außerdem eine Angleichung der Anti-Mara-Gesetzgebung in den zentralamerikanischen Ländern vor.
Es beeinträchtigte die Popularität der Anti-Mara-Gesetze offenbar nicht, dass sich inzwischen die Interamerikanische Menschenrechtskommission mit ihnen befasst. Die Kommission möchte mit einer Delegation in El Salvador, Honduras und Guatemala die Gesetze und ihre Anwendung überprüfen, die verschiedene Menschenrechtsorganisationen als willkürlich, antidemokratisch und die Menschenrechte verletzend angeklagt hatten.

Kriegserklärung
Auf die vermehrten Streifzüge der Sicherheitskräfte und das harte Vorgehen gegen die maras nach Bergers Amtsantritt in Guatemala, reagierten ihre Mitglieder teils mit brutaler Gewalt gegen die einfache Bevölkerung. „Herr Präsident, wenn Sie uns weiter verfolgen, werden wir noch mehr Menschen umbringen“, stand auf einem Zettel, der in Guatemala-Stadt neben einer Leiche gefunden wurde. In Honduras haben mareros einige Male abgetrennte Köpfe an öffentlichen Plätzen hinterlassen als offene Herausforderung an den Präsidenten Maduro und seine Offensive gegen die Straßengangs. „Maduro, so viele Millionen, die du ausgibst, und es gibt keine Sicherheit … Hurensohn”, war auf einem Zettel zu lesen, der im Februar neben einem Kopf ohne Augen, Ohren und Nase gefunden wurde.
Offenbar geht der Konflikt zwischen Jugendbanden und Regierungen in Zentralamerika in eine neue Runde.

Täter und Opfer
Bei den Meldungen über die Gewaltverbrechen der mareros ist zu bedenken, dass die meisten Todesopfer unter den Jugendlichen elbst zu beklagen sind. In El Salvador und Honduras ist Mord die häufigste Todesursache unter Jugendlichen.
Seit Jahren schon klagt die Nichtregierungsorganisation Casa Alianza (www.casa-alianza.org) gewaltsame Übergriffe auf Kinder und Jugendliche an. Allein in Honduras hat die Organisation im Zeitraum von Januar 1998 bis Februar 2004 2.190 Morde an unter 23-Jährigen in Honduras dokumentiert, die bis heute unaufgeklärt sind. Auch in Guatemala wurden vergangenes Jahr 747 Kinder und Jugendliche umgebracht, 229 davon waren unter 18 Jahren alt.
Selbst von RegierungsvertreterInnen wird die Existenz von geheimen Gruppen, die im Sinne einer „sozialen Säuberung“ Mitglieder von Jugendbanden ermorden, eingestanden. Die Bereitschaft, die MörderInnen zu finden und zur Verantwortung zu ziehen ist indes begrenzt. In keinem der Länder hat es bislang nennenswerte Fahndungserfolge bei diesen Fällen von extra-legalen Hinrichtungen gegeben. Der Grund liegt zum einen wohl in Verbindungen von MitarbeiterInnen der staatlichen Sicherheitskräfte zu den Todesschwadronen. Zum anderen verhindert das „langsame und korrupte Justizsystem“, dass die „soziale Säuberung“ rechtliche Konsequenzen hat, wie der Landesbeauftragte für Menschenrechte in Honduras, Ramón Custodio, in einem Bericht für den Kongress feststellt.
Auch die Haltung eines Großteils der Bevölkerung ist beunruhigend. Diese hat sich anscheinend an die Gewalt gewöhnt und angesichts der ermordeten Kinder und Jugendlichen eine gleichgültige Haltung angenommen. Bis zu dem extremen Standpunkt hin, dass die Morde an Kindern und Jugendlichen gerechtfertig seien.
Der regionale Leiter von Casa Alianza in Lateinamerika, Bruce Harris, betont, dass nicht alle mareros gleich seien. Es gebe eine Minderheit von Bandenmitgliedern, die sehr gefährlich seien, aber auch viele, die gerne aussteigen würden. Nach Umfragen des Instituts Iudop würden 87 Prozent der mareros lieber ein ruhiges Leben führen und sich von der Bande trennen – vor allem sobald sie verheiratet sind und Kinder haben.
Nichtregierungsorganisationen und Kirchen sind schon lange im Bereich Rehabilitierung ehemaliger mareros aktiv. Homies Unidos (www.homiesunidos.org) beispielsweise ist eine Organisation, die sich seit 1996 um Jugendbanden in den USA und El Salvador durch Reintegrations- und Umerziehungsmaßnahmen bemüht.
In Honduras führt die katholische Kirche das Programm „Adiós tatuajes“ (Tschüss Tätowierungen) durch. Etwa 12.000 junge Menschen haben sich dabei seit 2000 ihre Tätowierungen entfernen lassen, was in der Praxis einen Rückzug aus der mara bedeutet.

Resozialisierung und Rekrutierung
Auch gut funktionierende staatliche Resozialisierungsprogramme, die von den Regierungen keinesfalls abgelehnt werden, würden das Übel der mara leider nicht aus der Welt schaffen. So lange an den tieferliegenden Ursachen des Phänomens nichts geändert wird, werden die Jugendbanden weiter Zulauf finden. Trotz aller repressiven Maßnahmen haben die maras nach wie vor keine Probleme, neue Mitglieder zu rekrutieren. Es werden wohl weiterhin Tränen tätowiert werden.

Die Mara 18 hat ihre eigene Internetseite: http://xv3gang.com

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