Nummer 200 - Februar 1991 | Uruguay

Kommuniqué der nationalen Befreiungsbewegung Uruguays (Tupamaros)

Tupamaros

Gegen die Bevölkerung hat ein Vernichtungskrieg begonnen. Die moralischen Prinzipien, auf die sie sich zu ihrer Rechtfertigung berufen, lassen sich auf folgenden Nenner bringen: Kontrolle über das Öl. Die imperialistischen Staaten können nicht erlauben, daß in Regionen von so strategischer Bedeutung Regierungen existieren, die sich ihrer Kontrolle und ihren Interessen entgegenstellen. Das Vergehen von Saddam Hussein war nicht, ein Land zu überfallen, sondern in einen Öl-Staat wie Kuwait einzudringen und die Kontrolle der USA über diese Zone in Gefahr zu bringen. Das Recht oder das Unrecht des Irak spielen keine Rolle für die USA. Daß die Imperialisten straflos ausgehen, ist allen bekannt. Denkt an Grenada oder Panama, worüber es keine weltweite Empörung gab.
Die imperialistische Macht, die sich heute entwickelt, kann nicht nur mit der Unterstützung der Erfüllungsgehilfen der ganzen Welt rechnen, sondern auch mit dem von der Sowjetunion gelassenen Freiraum, der durch ihre eigenen internen Konflikte die Hände gebunden sind.
In einer so grausamen Realität wissen die Tupamaros, daß Worte nichts bedeuten. Unser Kampf gegen den imperialistischen Agressor ist nicht nur den jetzigen Umständen geschuldet, sondern ist permanent, seitdem wir für die nationale Befreiung und für die Beendigung der Ausbeutung kämpfen.
Dafür werden wir uns mit unserer ganzen Kraft einsetzen und widersetzen uns diesem neuen imperialistischen Massaker.
!Habrá Patria para Todos! Ein Vaterland für alle!

Montevideo, den 17.01.1991

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