50 Jahre | Film | In eigener Sache | Nummer 593 - November 2023

LN jetzt auch als Film

Dokumentarfilm über die Lateinamerika Nachrichten feierte Premiere

Von Claudia Fix
Bei der Premiere Filmemacher Jan-Holger Hennies und Vertreter*innen der LN-Film-AG im ausverkauften Kino Moviemento (Foto: Mirjana Mitrovic)

Am 24. September war es endlich so weit: Nach mehr als einem Jahr Drehzeit, vielen Stunden Interviews
mit ehemaligen und heutigen Redakteur*innen der Lateinamerika Nachrichten, Drehs in den Redaktionsräumen, der Druckerei und auf der Gründungswiese feierte Donnerstags, 19 Uhr im
Berliner Kino Moviemento Premiere. Dokumentarfilmer und ehemaliger LN-Redakteur Jan-Holger
Hennies war verantwortlich für Kamera, Ton und Schnitt, unterstützt wurde er von der sechsköpfigen
Film-AG der Redaktion.

„Was macht ein Kollektiv aus? Und wie schafft es ein Kollektiv, 50 Jahre nicht nur zu überleben, sondern lebendig, jung und jeden Monat aktiv zu bleiben? Das war für uns die spannendste Frage bei diesem Filmprojekt“, sagte Jan-Holger Hennies nach der Premiere.

Donnerstags, 19 Uhr nimmt uns mit auf eine filmische Zeitreise durch 50 Jahre Redaktionsgeschichte.
Er erzählt von der stetigen Neuerfindung der LN. Von 50 Jahren politischer Selbstorganisation und internationaler Solidarität. Von feministischen Revolutionen in Lateinamerika und innerhalb der Redaktion. Von Schreibmaschinen und Digitalisierung. Von prekären Produktionsbedingungen und unserer Liebe zum Print-Journalismus.

Dabei haben wir viel Kontinuität entdeckt. Nicht nur beim Zeitpunkt der wöchentlichen offenen
Redaktionssitzung, der seit 50 Jahren erstaunlicherweise immer noch derselbe ist. „Die Donnerstagssitzungen machen süchtig“, sagt Gründungsmitglied Urs Müller-Plantenberg dazu im Film. Ob das das Geheimnis des Erfolgs ist? Das Publikum im ausverkauften großen Kinosaal – mit vielen
Menschen aus dem Umfeld der Redaktion – lachte jedenfalls wissend bei vielen Szenen: „Ja, das
kennen wir!“ Im anschließenden Q&A gaben auch Abonnent*innen Auskunft über die Bedeutung der Lateinamerika Nachrichten zu ihrer Zeit, sogar in der DDR, als es diese noch gab. Bei Sekt, Empanadas und vielen angeregten Gesprächen klang der Abend aus.

Was wir diesem Film wünschen? Dass er viele Menschen und andere Kollektive dazu inspiriert, zuversichtlich zu sein. Ja, kollektive monatliche kleine Wunder sind möglich, sogar über fünf Dekaden. Und weil wir nicht für alle Interessierten Eintrittskarten hatten, wird es bereits am 29. Oktober eine weitere Vorstellung geben: Um 19 Uhr im Kino Central, Rosenthalerstr. 39 in Berlin Mitte. Karten sind
ab dem 19. Oktober über die Website des Central erhältlich. Bald wird es auch die Möglichkeit geben, den Film online zu streamen – ob im Heimkino oder mit dem lokalen Kollektiv.

Alle weiteren Infos zu unserem Film gibt es hier!

Donnerstags, 19 Uhr // Jan-Holger Hennies (Kamera, Ton, Schnitt) // Lateinamerika Nachrichten e.V. (Produktion) // Deutschland 2023 // Deutsch/Spanisch (mit dt. UT) // 54 Minuten // Mit finanzieller Unterstützung von: Umverteilen! Stiftung für eine, solidarische Welt

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