Trotz Hunderttausender auf den Straßen geht der neoliberale Umbau Argentiniens für die Bedürfnisse des Weltmarkts ungebremst weiter
Argentinien, das seit 1. Dezember 2017 den G20-Vorsitz innehat und seitdem Großtreffen wie die WTO-Außenministerkonferenz ausrichtet, „öffnet“ sich weiter auch und gerade dem deutschen Kapital. Seit fast einem Jahr finden Massenproteste gegen die neoliberalen „Reformen“ der Cambiemos-Regierung statt, konnten sie bislang aber nicht stoppen oder auch nur bremsen. Während Linke und Basisorganisationen unermüdlich mobilisieren, haben sich Teile der Führung der Großgewerkschaften, aber auch der peronistischen Opposition mit dem Regierungskurs arrangiert und versuchen, den Unmut für sich einzuspannen. Präsident Mauricio Macri ignoriert die Proteste so gut er kann, versucht, mit Notstandsdekreten seine Vorhaben noch zu beschleunigen und sein Land weiter für die G20 herauszuputzen, für deren Gipfel Ende des Jahres seine Staatsgewalt bereits eifrig probt.