Podcast

Folge #13: Warum hat es die Linke in Panama so schwer?

Viele Menschen verbinden Panama hauptsächlich mit dem Panama-Kanal, wie sich derzeit auch wieder an den Äußerungen von Donald Trump zeigt. Das Land ist politisch jedoch sehr interessant und lohnt eine nähere Beschäftigung.

Seit Jahrzehnten wechselt in Panama zwar bei jeder Wahl die Regierung, aber alle Parteien machen weiter die gleiche neoliberale Politik. Präsidenten und Abgeordnete sind dabei oft korrupt, Demonstrationen gab es trotzdem nur selten. Mehr noch, es gibt auch keine relevante linke Partei in Panama. Es ist sogar so, dass sich dort fast kein Politiker*in traut, sich als links zu bezeichnen.
Schließlich scheint das Fass doch überzulaufen: 2022 und 2023 kommt es zu zwei großen und erfolgreichen Protestwellen gegen hohe Preise, Bergbau und Korruption.
Vor den Wahlen 2024 ist der beliebteste Kandidat dann jedoch ein wegen Geldwäsche zu 10 Jahren Gefängnis verurteilter Ex-Präsident. Da er nicht antreten darf, wird sein Ersatzkandidat gewählt.

Was ist da los in Panama?

Über die Widersprüche in diesem kleinen, eher wenig bekannten Land in Mittelamerika sprechen wir mit Maribel Gordón, der linken Präsidentschaftskandidatin bei der letzten Wahl, dem Gewerkschaftsführer Eduardo Gil sowie dem LN-Panamakorrespondenten und Soziologen Carlos Escudero. Wir ergründen, warum progressive Kräfte es dort so schwer haben. Dabei stellen wir fest, dass die Probleme der politischen Linken in Panama möglicherweise nur eine besonders extreme Kombination von Problemen sind, die die Linke überall in Lateinamerika, ja weltweit, plagen.

 

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Folge #12: Ecuador: Militarisierung als Antwort auf die Gewalt?

In dieser Folge schauen wir uns den Anstieg der Gewalt in Ecuador und die Situation der betroffenen Bevölkerung genauer an. Um die Ursachen besser zu verstehen, haben wir mit Juana Francis gesprochen, eine afro-ecuadorianische Menschenrechtsaktivistin aus der Küstenprovinz Esmeraldas. Mit ihr und der Politikwissenschaftlerin Isabel Díaz haben wir uns auch darüber unterhalten, was dem Land aus der Krise helfen könnte.

 

 

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Folge #11: Widerstand unter den Palmen: Guatemalas Palmölindustrie unter der Lupe

Palmöl steckt in etwa der Hälfte aller Produkte, die wir in deutschen Supermärkten finden. Ein Großteil dieses Palmöls stammt aus Guatemala – 2023 importierten deutsche Unternehmen von dort mehr Palmöl als aus jedem anderen Land. Die Produkte tragen häufig ein Siegel, das die nachhaltige Produktion des Palmöls kennzeichnet. Doch wie nachhaltig ist das Palmöl aus Guatemala wirklich? Wir folgen der Spur des bekanntesten Nachhaltigkeitssiegels des Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO). Dafür sprechen wir mit Lourdes Gomez, Aktivistin des Volkes Maya Kekchí aus Guatemala und mit Dominik Groß, Referent bei der Menschenrechtsorganisation Romero Initiative aus Münster.

 

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Folge #10: Kolumbien, Chile und Europa: Mit grünem Wasserstoff gegen Klimawandel?

Grüner Wasserstoff soll der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel sein. Die Europäische Union und Deutschland investieren derzeit weltweit Millionen von Euro in die Entwicklung von diesem Energieträger, auch innerhalb Lateinamerikas.

Kolumbien und Chile arbeiten bereits an konkreten Projekten, um bald massiv produzieren zu können. Damit sollen einerseits die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika gestärkt und andererseits mit grüner Energie ein Beitrag zu Klimaneutralität geleistet werden.

Doch bedeutet “grün” auch gleichzeitig “gerecht”? Und wie “grün” sind die Projekte wirklich? Darüber sprechen wir mit zwei Expertinnen: Sophia Boddenberg ist freie Journalistin, lebt seit 2014 in Chile, arbeitet zu Umweltthemen, Rohstoffabbau und Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden. Kristina Dietz ist Professorin der Uni Kassel für Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Lateinamerika, Teil einer Forschungsgruppe zu Landkonflikten in Lateinamerika und Subsahara-Afrika.

 

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Folge #9: Kohleabbau in Kolumbien: Welche Verantwortung trägt Deutschland?

 

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#9: En español: Explotación de carbón en Colombia: Qué responsabilidad tiene Alemania?

 

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Folge #8: Gefängnisse in Ecuador: Gewalt wird zum Alltag

 

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Folge #7: Honduras – Zwischen Hoffnung und Korruption

 

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Folge #6: Der negierte Krieg in Kolumbien – Die Geschichte von Stella Castañeda

 

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Folge #5

 

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Folge #4

 

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Folge #3

 

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Folge #2

 

 

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Folge #1

 

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NICHT VERGESSEN

Beinahe drei Jahrzehnte sind seit den ersten dokumentierten Feminiziden in Ciudad Juárez vergangen, und noch immer ist nicht aufgeklärt, wieso so viele Mädchen und Frauen ermordet werden. Eine simple Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Aber einen neuen Versuch, sich der Wahrheit anzunähern: durch den Podcast Forgotten: Women of Juárez. Präsentiert von Fernsehproduzent Oz Woloshyn – mit Blick von außen – und Mónica Ortiz Uribe – einer Journalistin, die in Juárez und El Paso aufgewachsen ist – versucht Forgotten in zehn Folgen zu ergründen, wer für die Feminizide in der mexikanischen Grenzstadt verantwortlich ist.

Theorien dazu gab es im Laufe der Jahrzehnte viele, und der Podcast geht ihnen chronologisch nach – von der Frage, ob die Schuldigen Einzelpersonen sind, wie es anfänglich von mexikanischen Behörden vertreten wurde, bis hin zu den größeren Strukturen, die zeigen, dass Polizei, Politik und narcos nicht nur, wenn es um Geld geht, sondern auch bei den Morden zusammenarbeiten. Anhand vom Schicksal weniger Familien entfaltet der Podcast das systemische Problem, das sich in mehreren Wellen von Feminiziden und mit mehreren (möglichen) Tätern und Täterorganisationen offenbart. Somit fällt Forgotten streng genommen zwar unter True Crime, die Bezeichnung wäre aber zu kurz gegriffen: Der Podcast ergötzt sich nicht wie andere dieses Genres an einem grausamen Mord, sondern ist sehr daran interessiert, die gesellschaftlichen Hintergründe aufzudecken.

Auch wenn Forgotten: Women of Juárez im Original auf Englisch ist und dadurch eine eher US-amerikanische Perspektive und Zielgruppe impliziert, wird Mexiko nicht exotisiert. Es kommen Menschen zu Wort, die auf beiden Seiten der Zwillingsstädte, in El Paso wie in Ciudad Juárez, zu Hause sind: Privatpersonen, Journalist*innen und Ermittler*innen. Der Podcast nimmt die USA nachdrücklich in die Verantwortung. Denn der Einfluss des Nachbarlands hat lange Tradition: Schon zu Zeiten der Prohibition gab es einen regen Schmuggel, und vom Handel illegaler Waren ging es über zum Party- und Sextourismus bis hin zur outgesourcten Arbeit nach Abschluss des Handelsabkommens NAFTA, das für billige mexikanische Arbeitskräfte sorgte – und für lange, unsichere Heimwege der Arbeiterinnen, die dadurch zu potenziellen Opfern werden. Teilweise wurden die Feminizide sogar als „Maquiladora Murders“ bezeichnet, nach den Montagefabriken entlang der Grenze, in denen Güter für US-amerikanische Firmen gefertigt werden. Dazu kommen die hohe Nachfrage an Drogen seitens der Vereinigten Staaten und die US-amerikanischen Banken, die für die Wäsche des Blutgelds verantwortlich sind. Forgotten betont: Die Frauenmorde von Ciudad Juárez und die neoliberalen, von den USA ausgehenden Dynamiken stehen in konkretem Zusammenhang miteinander.

Seit diesem Frühling gibt es den Podcast auch auf Spanisch, Deutsch und Dänisch, die deutsche Version wird von Leyla Yenirce und Düzen Tekkal präsentiert. Allerdings sind die Folgen nicht nur kürzer, beide Moderatorinnen sprechen „Juárez“, ein Wort, das oft fällt, konsequent falsch aus. Was die Frage aufwirft, ob sich im deutschsprachigen Raum keine mexikanischen oder zumindest lateinamerikanischen Moderator*innen finden ließen, um Vergessen: Die Frauenmorde von Juárez einzusprechen. Wer des Englischen mächtig ist, dem sei nachdrücklich das Original empfohlen.


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