STIMMEN DES PROTESTS

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In Chile wird gefoltert“ An den Händen von Präsident Piñera klebt Blut (Foto: Diego Reyes Vielma)

Dieser Tage in Chile aufzuwachen, ist wie verkatert aufzustehen. Am Freitag, den 18. Oktober waren wir auf einer Party. Die Straßen waren voller Leute, die tanzten, schrien und über die Drehkreuze der U-Bahn sprangen. Zu sehen, wie das Land das System herausfordert, erfüllte uns mit einer Vitalität, die nur der Ungehorsam und die Jugend zu verleihen vermögen. Und als das Feuer auf den Straßen ausbrach, waren wir überrascht, aber es schmerzte nicht, denn es erschien beinahe wie eine natürliche Reaktion auf die mangelnde Scham der politischen Klasse. Von ihr hörte man, dass die Menschen sich zum Vergnügen in die Schlangen vor den Arztpraxen stellten, um dort ihr soziales Leben zu pflegen. Ein anderer sagte, wir sollten früher aufstehen, um die höheren U-Bahn-Preise während der Rushhour zu umgehen. Und der Präsident machte sich Sorgen um die Wirtschaft und bat uns, uns der Jungfrau anzuvertrauen. In ihren Augen haben wir uns in Zahlen verwandelt, in Ziffern, Wählerstimmen. Politiker, linke und rechte, widmeten sich der Wirtschaft, um Chile zu einem für das Ausland ertragreichen Land zu machen, in das zu investieren sich lohnt. Aber, was ist mit dem Leben der Menschen und ihren Träumen? Heute gibt es Tote, Verwundete, Vergewaltigte und Gefolterte, Traumata der Geschichte, die wieder aufgebrochen sind, und die politische Klasse führt weiterhin Diskurse ohne Lösungen, ohne Sensibilität, ohne Verpflichtung und ohne Reflexion. Das ist der schlimmste Teil des Katers: Übelkeit, Schwindel, das allgemeine Unwohlsein im ganzen Körper, das die Psyche durchdringt und dein Herz, zwischen Angst und Unsicherheit, bricht. Wir werden zur Opposition, die nicht weiß, was sie mit der Macht, die sie erobert, anfangen soll, und wir sind weiterhin betrunken vom Missbrauch und verfügen über kein Gegenmittel.

// Juan Cruz Giraldo (27), Journalist, Santiago 

 

Die Schließung aller U-Bahnstationen von Santiago löste die Explosion aus. Gewalttätig. Chaotisch. In diesem Moment hatten meine Frau und ich Angst; erst am nächsten Tag konnten wir nach Hause gehen. Im Laufe der Zeit stellten wir fest, dass diese „Revolution“ nicht aufhören würde, bis Präsident Piñera zurücktritt. Es war an der Zeit, 30 Jahre Machtmissbrauch zu beenden. Wir begannen, an den Demonstrationen teilzunehmen, wir sahen die Hoffnung in den Augen, Schreien und Lächeln der Menschen, dieses Fest der Freiheit erfüllte unsere Seele. Tage vergingen, eine Woche, und es gab keine Antwort der Regierung (außer rigorose, unbefriedigende und ungeschickte Antworten) und die Erschöpfung begann körperliche und geistige Spuren zu hinterlassen.
Die letzte Demonstration war die Probe: Wir hatten Angst vor der gewaltsamen Unterdrückung der Polizei. Vielleicht ist es das, worauf die Regierung setzt, auf Erschöpfung und Angst: mächtige Verbündete der Repression. Jetzt überfällt uns die Angst. Die Angst, nichts zu erreichen und dass alles Gelebte wie eine Postkarte von der Plaza Italia in Erinnerung bleiben wird, mit Fahnen gefüllt, aber ohne das angestrebte Ziel erreicht zu haben. Angst, die latent wird. Angst, die sich breit macht. Es gibt Tote, Verwundete, schwere Menschenrechtsverletzungen, und ich frage mich, was sie bereit sind zu tun, um „Ordnung zu schaffen“?

// César Calquín Cavieres (36), Journalist, Santiago

 

Im Alter von 16 Jahren zerstörte der Faschismus meine Jugend, aber nicht mein Bewusstsein. Er zerstörte meinen Traum, eine freie Dichterin zu sein, aber nicht meine Verantwortung und mein Engagement für das Leben. Er tötete meine nächsten Lieben, aber mein Herz erlaubte kein Vergessen. Er brachte ein Volk von Arbeitern zum Schweigen, das nach Gerechtigkeit und Gleichheit strebte, aber aus dem tiefsten Schmerz erwuchs ein Kampf, der den Diktator zu Fall brachte. Heute sind es dieselben Menschen, die weiter eine ausgebeutete, verarmte und marginalisierte Bevölkerung missbrauchen. Und es sind dieselben Menschen, die heute Kugeln und Unterdrückung auf die Straße bringen. Aber heute begegnen ihnen Tausende und Abertausende von Menschen; Junge, Alte, Anarchisten, Mutige, Rebellen – wach und bereit, die Würde zu verteidigen.

// Ana Maria Rojo, Horcón, Valparaíso

 

Ich lebe in der Población Nuevo Amanecer, auch bekannt als Ex-Nueva Habana. Viele Jahre lang folgten die Menschen hier derselben neoliberalen und kapitalistischen Logik der Nabelschau und der Sorge um das eigene Wohlbefinden. Die Familien hörten auf, gemeinsam Eis auf dem Platz zu essen, der Nachbar wurde zum Unbekannten und damit sogar zum potentiellen Feind. Der Nachbarschaftsrat, ein Raum für nachbarschaftliche Organisation in jedem Viertel, diente nur noch der Ausstellung von Dokumenten und anderen bürokratischen Verfahren.
Heute haben sich die Dinge geändert. Das Militär lässt die Población (marginalisierte Viertel) in Ruhe, weil es damit beschäftigt ist, anderswo Menschen zu foltern und verschwinden zu lassen. Auch die Polizei bleibt auf Abstand – wegen „Personalmangel“. Währenddessen erwacht die nachbarschaftliche Organisation wieder zum Leben, durch einfache Dinge wie Whatsapp-Gruppen, gemeinsame cacerolazos (Kochtopfproteste) auf dem Platz, Volksküchen, oder die Sicherstellung der Wasserversorgung für alle.
Ich lebe seit 23 Jahren in dieser Población und empfinde eine tiefe Liebe für sie; für ihre Räume, ihre Menschen und ihren Kampf. Aber nie zuvor waren es meine Räume, meine Menschen und mein Kampf. Diese Veränderung findet in vielen Häusern und Vierteln des Landes statt – und genau davor muss sich die Regierung fürchten, lässt sie nicht aufhören, vor Angst zu zittern. Die Nachbarschaftsorganisation ist aufgewacht, hat die Benommenheit der Routine hinter sich gelassen. Heute ist die Logik nicht mehr „Ich kämpfe für mich und meine Familie“, heute heißt es „Ich kämpfe, um mein Land zu verbessern“. Als Regierung könnte ich mir kein schrecklicheres Szenario vorstellen.

// Dante (22), Pädagogik-Student, Puente Alto, Santiago

 

Die Diktatur war nie zu Ende, sie war immer da und es fehlte nur die Rebellion der Menschen, um auch die militärische Unterdrückung wieder zu sehen. Als Kind hörte ich die Geschichten der Erwachsenen, Geschichten von Toten auf den Straßen, Soldaten, die in den Vierteln schossen, von Folterungen, Verschwinden und Vergewaltigungen. Heute sehe ich mit Wut, wie das Militär zum Massaker am eigenen Volk zurückgekehrt ist, heute sehe ich mit Enttäuschung, wie die Polizei Menschen erschießt, die demonstrieren oder einfach ihrem Leben nachgehen – ein Leben, das seit dem 18. Oktober nicht mehr dasselbe ist.
Letztes Wochenende, Anfang November, sah ich die schlimmste Unterdrückung in meiner eigenen Nachbarschaft. Wie die Militärhorden im Zweiten Weltkrieg schoss die die Polizei in den Straßen meines Viertels, es war wie eine Filmszene. Die Nachbarn erzählten, dass auch in den Schulen geschossen wurde. Ich ging zur Polizeistation und sah mit Entsetzen, dass es stimmte. Ich sah die Rücken der Kinder, die von der Polizei gefoltert und bis zur Verformung ihrer Körper geschlagen worden waren. Die Körper von 13 bis 16-Jährigen, die sich der Gewalt jener Diktatur widersetzt hatten, die heute der korrupte und mörderische Sebastián Piñera verwaltet.
Von Chile aus bitte ich alle Bürger der Welt, zu rebellieren und die Rebellionen, die heute in der Welt stattfinden, zu unterstützen. Um die Diktatoren loszuwerden und uns zu helfen, den chilenischen Staat Chile und den mordenden Präsidenten unter Druck zu setzen, zurückzutreten und aufzuhören, sein eigenes Volk zu ermorden. Lateinamerika wird das Grab des Kapitalismus sein.

// Victor Novoa (31), Maipú, Santiago

 

Polizei außer Kontrolle “Sicherheitskräfte“ zielen auf Köpfe (Foto: Diego Reyes Vielma)

 

Gestern habe ich mich vom Leben verabschiedet, als ein Paco (Polizist) mir gegenüber seine Waffe hob. Ich wandte mich in Umarmung meiner Freundin zu, während ich dachte „das war’s, jetzt beschütze ich wenigstens sie“. Sie sagte nur „Weona“ (umgangssprachliche Anrede) und sah mich an, als wäre es das Ende. Dann rief eine Retterin: „Scheiß Paco, ich filme dich!“ Damit hörte es auf. Der Paco begann, mich einer Identitätskontrolle zu unterziehen. Als er meinen Namen falsch sagte, traute ich mich nicht, ihn zu korrigieren. Ich hörte auf, mich zu fürchten, als ich erkannte, dass er mehr Angst hatte als ich. Denn er befürchtete, dass, wenn dieses System den Bach runter geht, Gerechtigkeit walten wird und er mit der ganzen Scheiße untergeht. Ich hoffe, es passiert.

// Aissa (28), Maipú, Santiago

 

Cacerolazo Das Topfschlagen als Protestform hat in Chile Tradition (Foto: Vania Berríos)

In diesen Tagen habe ich nicht aufgehört mir die Töpfe der Menschen anzusehen. Ich habe viele porträtiert, sie gebeten sich ihre Töpfe wie eine Maske vorzuhalten, damit ihre Töpfe sie beschreiben. Sie sind etwas ganz Besonderes. Zunächst ist da das Originalobjekt, nicht immer ein Topf. Manchmal ist es eine Pfanne, ein Deckel, sogar ein Kessel oder ein Stück Regenrinne. In manchen Fällen ist der Topf gar nicht billig gewesen. Dein Topf sagt etwas über dich aus. Du hast ihn ausgewählt. Oder es ist der, den dir das System gegeben hat. Zeig mir deinen Topf und ich sage dir wer du bist. Oder was dir zugeschrieben wurde zu sein. Oder was dir zugeschrieben wurde wo du bist. Aber was mich am meisten beeindruckt, sind die Dellen der Schläge im Metall. Wie viele Schläge jeder einzelne Topf bekommen hat, mit welcher Kraft sie gegeben wurden, mit welcher Häufigkeit. Ich sehe die Töpfe als Mittler der angestauten Wut. Wenn ich einige sehe, die aussehen wie ein zerknittertes Papier, in denen sich die ursprüngliche Form gar nicht mehr erkennen lässt, dann denke ich, dass seine Besitzer*in schon seit Langem ihre Frustration in sich hineingefressen haben muss. Und wenn ich einen neuen Topf sehe, denke ich: „Dein Topf hat gar keine Macken, Was machst du also hier?“. Aber dann merke ich, dass es Menschen gibt, die sich gerade erst über die Wut bewusst geworden sind, die sie in sich tragen. Und dass es gut war, dass sie anfingen diese endlich herauszulassen. Auch wenn sie dafür erst sehen mussten, wie Millionen an ihrer Seite dies schon seit längerer Zeit taten.

// Moisés Sepúlveda, Cineast, Santiago

 

Was in den letzten Wochen in Chile passiert ist, habe ich nicht kommen sehen, ich glaube niemand hat das. Die soziale Unzufriedenheit erreichte so große Ausmaße, dass die Mobilisierungen historisch waren. Seit Wochen befinden sich unsere Leben im Stillstand und wir gehen mit Töpfen und Holzlöffeln auf die Straße, damit unsere Forderungen gehört werden. Leider will die Regierung nicht zuhören und versucht, uns durch Gewalt zum Schweigen zu bringen. In diesen Tagen haben Carabineros und Militärs getötet, verstümmelt, vergewaltigt und gefoltert. Als Studentin des Journalismus verurteile ich die Handlungen der Medien und ihr Bündnis mit der Regierung, nicht zu zeigen, was wirklich auf den Straßen passiert und den Anschein zu erwecken, dass die Demonstranten die Gewalttäter sind. Meine Großmutter rief mich an, um mir zu sagen, dass ich mich bedeckt halten und nicht schick machen sollte, denn wenn ein Militär es wollte, könnte er mich vergewaltigen. Ich habe Trauer, Wut und auch Angst, aber ich glaube an diejenigen, die darum kämpfen, die Realität, in der wir leben, zu verändern.

// Gabriela Pineda Cárcamo (22), Journalismus-Studentin, Santiago

 

Mari mari pu lamngen (Hallo an alle meine Schwestern). Diese „Revolution“ des chilenischen Volkes macht mich als Mapuche sehr froh. Ich spüre, dass das Bewusstsein der Menschen endlich aufgewacht ist. Und, dass sie für das richtige kämpfen: ihre Rechte. Viele Dinge, für die die Menschen sich jetzt einsetzen, sind die gleichen, für die wir Mapuche schon seit vielen Jahren kämpfen. Die Dekonstruktion des chilenischen Staats muss jetzt beginnen, eine neue Verfassung muss geschaffen werden, die für die Menschen gerecht ist. Es ist sehr bedauerlich, wie die Menschenrechte zurzeit verletzt werden. Ich ganz persönlich glaube, dass uns das noch mehr Kraft geben muss, um weiterzukämpfen. Ich bewundere alle, die auf der Straße sind und alles geben. Manchmal muss erst alles verbrannt werden, um mit dem Aufbau von etwas Besserem beginnen zu können. Fey muten pu lamngen (Mehr gibt es nicht zu sagen, Schwestern).

// Ninoska Pailakurra (25), Trangül, Wallmapu

 

Aus dem Süden des Landes bewerte ich das Aufbegehren des Volkes als etwas, dass unweigerlich aufgrund der vielen ungelösten sozialen Probleme auftreten musste. Auch in den bäuerlichen Territorien finden Proteste statt, da auch hier dieselben Probleme. Die Regierung versucht uns glauben zu lassen, dass ihre Maßnahmen die Probleme lösen, doch es sind nur Scheinlösungen, die die wahren Ursachen unangetastet lassen.
Als Bäuerin vertrete ich die Ansicht, dass der Erhalt der natürlichen Ressourcen Teil der neuen Verfassung werden muss, da dies existentiell für unser Fortbestehen auf dem Land ist. Viele der Probleme stehen auch in Zusammenhang mit dem Zugang zu Gesundheit oder der Bildung. Aber auch das Bewahren traditionellen Saatguts und des solidarischen Handels erscheint mir zentral dafür, dass wir eine auf Vertrauen und Solidarität basierende Ökonomie praktizieren können. Ich denke, dass unsere bäuerlichen Forderungen Teil der Mobilisierungen sein sollten und dass diese nicht eher enden dürfen, als dass es Voraussetzungen für eine verfassungsgebende Versammlung gibt, welche uns alle in die Neugestaltung des Landes einbezieht. In meiner Region wird der Volksaufstand von friedlichen Demonstrationen, kulturellen Veranstaltungen und lokalen Räten begleitet, bei denen wir über Themen diskutieren, die in die verfassungsgebende Versammlung einfließen könnten.

// Alejandra Carrillo Manríquez (39), Bäuerin, Coyhaique, Region Aysén

 

Vor 1990, dem Ende der Diktatur, gab es für mich keinen Präsidenten und keine nationale Autorität. Wir waren nur Leute, die im Hinterhof mit einem Holzlöffel auf einen Topf schlugen und aufpassten, wie viele Nachbarn sich uns aus dem Verborgenen anschlossen. Am 18. Oktober, als die U-Bahn ihre Stationen schloss, um den „gewalttätigen Angriff von Schülern“ abzuwehren, die in einem erneuten Versuch, uns zum Handeln zu bewegen, dazu aufriefen, die Bezahlung des Fahrpreises zu verweigern, war ich in einem Gebäude im Zentrum Santiagos. Die Straßen füllten sich mit Arbeitern, die kilometerweit gingen, um zu ihren Familien zu kommen. Ein unmenschlicher Schlag gegen diese nieder gedrückte Gesellschaft, durch Regeln zum Schweigen gebracht von und für die Reichen. Durch ein Fenster sah ich Studenten und verzweifelte Arbeiter mit der Polizei zusammenstoßen, die kam, um diejenigen niederzumachen, die sich in den Stationen zusammendrängten und ihre Frustration heraus schrien. Einer nach dem anderen nahmen sie Steine und warfen sie gegen die Wasserwerfer, sie erhielten Tränengas und Kugeln. Man wollte sie davon abhalten, aber wohin sollten die Leute gehen, wenn sie nicht nach Hause kamen? So begann die Explosion. Wir blieben wieder ohne Präsident und erkannten uns durch das Geräusch der Töpfe und Pfannen.

// Fernanda Guerra Vidal (35), Anwältin, Santiago

 

Kein Vergleich „Piñera hat 388 Millionen Pesos unterschlagen. Du 83 Pesos“- (83 Pesos beziehen sich auf die Erhöhung der U-Bahnpreise (Foto: Diego Reyes Vielma)

 

Das Laufen ist schwierig geworden; die Freiheit eingeschränkt. Das erwachende Bewusstsein erschreckt diejenigen, die die Macht haben, diejenigen, die immer die meiste Sonne hatten. Heute schwimmen wir auf einer Welle der Revolution, der Zuneigung und Emotionen. Gefühle haben diese so schöne gesellschaftspolitische Bewegung mobilisiert. Wir werden von den Mächtigen angegriffen, weil wir glauben, gestoppt, weil wir lieben, getötet, weil wir Freiheit fordern.
Der Süden weint für diejenigen, die ins Erdreich gehen. Und weint für diejenigen, die unter dem Missbrauch des chilenischen Staates leiden. Er weint für die Menschheit, denn wenn Menschentier weint, weint die Erde, und die Tränen werden zu Regen. Wir stehen mit einem offenen Herzen, mit einer erhobenen Faust, mit einer Kehle voller Wut, mit einer wachsamen Erinnerung und vor allem mit Liebe bereit, allem, was uns umbringt, ein Ende zu setzen.

// Rodrigo De la Mar Palma Nuñez (30), Psychopädagoge, Melipulli, Wallmapu
(durch die Kolonisator*innen Puerto Montt, Region Los Lagos genannt)

 

Plötzlich war ich wieder ein 11-jähriges Mädchen und hörte die Kampfflugzeuge über mir, plötzlich war ich wieder ein Teenager und ertrug das Stigma der Stille. Nach 46 Jahren erneuerten sich die Angst und eine Schuld, weil ich vielleicht nicht alles bis zum letzten Atemzug gegeben hatte. Ich gehöre zu einer Generation von Frauen, die mit der Gewissheit aufgewachsen sind, dass sexueller Missbrauch Teil eines Systems der systematischen Unterdrückung ist und dass die Phantasie immer von der Realität übertroffen wird. Die Erinnerung an das Haus der Folter, genannt „Venda Sexy“ (Sexy Augenbinde), welches es während der Diktaturzeit in Chile gab, drang in meinen Körper bis zum intimsten Zittern.
Nach 46 Jahren, habe ich das Militär wieder in die Augen schießen sehen, als ob ein Gummigeschoss die Geschichte blenden könnte. Und ich sah zum ersten Mal die Flammen, die in die Straßen der Stadt strömten, wie ein Scheiterhaufen, der eine Ordnung verbrennt, die unbesiegbar schien. Ich habe mit jungen Menschen gesprochen, vor allem habe ich sie vor der Gefahr gewarnt und ihnen zugehört. Unsere gemeinsamen Analysen sind nicht ausreichend. Die Regierung muss nicht nur lernen zuzuhören, denn der Scheiterhaufen, der in den Städten Chiles brennt, verlangt von uns allen eine neue Perspektive und konsequentes Handeln.

// Uca Torres Mora (57), Poetin, Concepción, Region Bío Bío

 

// Übersetzungen: Caroline Kassin, Martin Schäfer, Susanne Brust, Elisabeth Erdtmann, Hannah Katalin Grimmer, Wiebke Stork, Sophie Metzler & Julian Keck

VOCES DE LAS PROTESTAS

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„En Chile se tortura“ El presidente Piñera tiene las manos manchadas de sangre (Foto: Diego Reyes Vielma)

Despertar en Chile estos días se ha sentido como amanecer con caña. El viernes 18 todos fuimos a una fiesta: Ver cómo el país se ponía de acuerdo para desafiar el sistema nos llenó de una vitalidad que sólo te entregan la desobediencia y la juventud. Estos últimos, los anfitriones del evento. Estábamos cansados, Chile estaba fallando. El oficialismo se despojó de política y diplomacia (si es que alguna vez la tuvo), empezaron a lanzar comentarios desatinados. Dijeron, por ejemplo, que las personas hacían vida social en las filas de los consultorios, por gusto. Otro dijo que nos levantáramos más temprano para hacerle el quite al alza del transporte y en su momento, el presidente preocupado por el estado de la economía, pidió que nos encomendáramos a la virgen. El viernes las calles estaban llenas de gente bailando, gritando, saltando los torniquetes del metro y cuando el fuego estalló en las avenidas nos sorprendió, pero no nos dolió tanto, porque parecía casi una reacción natural a la falta de vergüenza de la clase política. Una combustión. La cosa es que el dolor en el país estaba acumulado, ante los ojos de nuestros representantes los ciudadanos nos transformamos en simples números, en cifras, en cantidad de votantes; los políticos (de izquierda y derecha) se dedicaron a consolidar la economía, a que Chile fuera una tierra fértil para que el extranjero invirtiera. Pero, ¿qué pasó con la vida de las personas? ¿Quién pensó en nuestra intimidad y nuestros sueños? Chile se llenó de logros, le pusieron “el jaguar”, nos jactamos de ser OCDE (La Organización para la Cooperación y el Desarrollo Económicos​) y este año seríamos sede de la APEC (Foro de Cooperación Económica Asia-Pacífico) y la COP25 (La Conferencia de las Naciones Unidas sobre Cambio Climático) en medio de la crisis global. Hoy hay gente muerta, hay gente herida, violada y torturada, traumas de la historia que volvieron a abrirse y la clase política sigue enfrascada en discursos sin soluciones, sin sensibilidad, sin compromiso y sin reflexión. Esa es la peor parte de la caña: la náusea, el mareo, la incomodidad generalizada en todo el cuerpo, que permea a la psiquis, que te rompe el corazón entre el terror y la incertidumbre. Somos huérfanos de líderes, nos convertimos en la oposición que no sabe qué hacer con el poder que está conquistando y seguimos borrachos de abuso sin ningún remedio que ponga fin a este malestar.

// Juan Cruz Giraldo (27), periodista, Santiago 

 

El cierre de todas las estaciones del metro de Santiago, provocó el estallido. Violento. Caótico. En ese momento, con mi esposa sentimos temor; no pudimos volver a nuestro hogar sino hasta el día siguiente. Con el correr de las horas nos dimos cuenta que esta “revolución” no pararía hasta lograr la renuncia del presidente Piñera. Llegó el momento de terminar con 30 años de abusos. Comenzamos a participar en las manifestaciones. Vimos esperanza en los ojos, gritos y sonrisas de la gente, esta fiesta de la libertad nos llenó el alma. Pasaron los días; una semana, y no hubo respuestas de las autoridades (en rigor, respuestas insatisfactorias y torpes) y el cansancio comenzó a dejar huellas físicas y mentales. La última marcha fue la prueba: sentimos temor por la violenta represión de los carabineros. Quizás a eso apuestan las autoridades, al cansancio y al miedo, aliados poderosos para la represión. Ahora nos invade el miedo; miedo de no lograr nada y que todo lo vivido se recuerde como una pintoresca postal de la Plaza Italia llena hasta las banderas, pero sin haber logrado los objetivos trazados. Miedo que se hace latente. Miedo que se hace presente. Hay muertos, heridos, graves violaciones a los Derechos Humanos y me pregunto ¿qué están dispuestos a hacer para lograr “instaurar el orden”?

// César Calquín Cavieres (36), periodista, Santiago

 

A los 16 años el fascismo quebrantó mi adolescencia, pero no mi conciencia, apagó mi sueño de poeta libertaria, pero no mi compromiso con la vida, mató, desapareció mis afectos más cercanos, pero mi corazón no les permitió el olvido, silenció a un pueblo obrero que enarbolaba una consigna de justicia e igualdad, pero desde el dolor más profundo se levantó la lucha, logrando la caída del dictador. Hoy, son los mismos los que siguen abusando de una población explotada, empobrecida, marginada, hoy son los mismos los que sacan a la calle metrallas para oprimir, pero hoy se encontraron con miles y miles de jóvenes, adultos, ancianos, anarcos, valientes, rebeldes, despiertos, dispuestos a defender la dignidad.

// Ana Maria Rojo, Horcón, Valparaíso

 

Yo vivo en la Población Nuevo Amanecer, también conocida como la ex-Nueva Habana. Durante muchos años la Población cayó en las mismas lógicas capitalistas y neoliberales de mirarse el ombligo y velar por el bienestar propio. Las familias dejaron de compartir helados en la plaza, el vecino era un desconocido y, por lo tanto, incluso un potencial enemigo. Las oficinas de la Junta de vecinos (un espacio de organización básico y fundamental en cualquier barrio) pasaron a ser un espacio muy reducido, y que tan sólo se dedicaba a entregar algunos documentos municipales y necesarios para trámites burocráticos.
Hoy la cosa cambió. Los militares no tocan la Población por estar ocupados torturando y desapareciendo gente en lugares más complicados. Los pacos no se acercan, se ha optado por estrategias de brutalidad que les empujan a “quedar sin personal”. En este escenario las amenazas de enfrentamientos entre las poblaciones hermanas han invitado al resurgimiento de la organización vecinal. Cosas tan sencillas como un grupo de WhatsApp, cacerolazos en la plaza, la olla común, el cuidado del agua (por y para el otro). He vivido 23 años en ésta población y siento un amor profundo por ella; Por sus espacios, por su gente, y por su lucha, pero nunca antes habían sido mis espacios, mi gente y mi lucha. Ese discurso se repite en muchas casas y barrios del país. Es por eso que el gobierno tiene que temer y no dejar de temblar de miedo. La organización vecinal despertó, el estupor de la rutina quedó atrás. Hoy la lógica dejó de ser “yo lucho por mi y por mi familia” y se ha vuelto un “yo lucho por mejorar mi país”. Si yo estuviera en este gobierno, no podría imaginar un escenario más aterrador.

// Dante (22), estudiante de pedagogía, Puente Alto, Santiago

 

Desde el 18 de Octubre vemos como la dictadura liderada por Augusto Pinochet nunca terminó. Solo faltaba que el pueblo se rebelara para volver a ver a los militares reprimiendo. Desde niño escuché las historias de los adultos que vivieron la dictadura asesina de los militares traidores. Historias que hablaban sobre muertos en las calles, militares disparando en los barrios, de torturas, desapariciones, violaciones y abusos extremadamente graves. Hoy veo con rabia e impresión cómo los militares regresaron a masacrar a su propio pueblo, hoy veo con decepción cómo la policía (Carabineros de Chile) dispara a estudiantes, a ciudadanos y ciudadanas que se manifiestan o simplemente van caminando viviendo su cotidianidad, cotidianidad que desde el 18 de Octubre no es la misma, no es como se la contaron al mundo ni como nos hicieron creer a nosotros. Durante este fin de semana vi la peor represión en mi propio barrio, vi como la policía pasaba por las calles disparando tal como lo hacían las hordas militares en la II Guerra Mundial, realmente era una escena de película. Los vecinos y vecinas de la comuna comentaban que la policía estaba disparando en los colegios y escuelas; viendo con horror cómo los comentarios eran reales. Miré con dolor y horror las espaldas de los niños y niñas torturados por la policía, golpeados hasta deformar sus cuerpos, cuerpos de entre 13 y 16 años de estudiantes valientes que desafían la violencia de una dictadura que nunca terminó y que hoy administra el corrupto y asesino de Sebastián Piñera. Desde Chile le pido a todos los ciudadanos y ciudadanas del mundo que se rebelen y que apoyen las rebeliones que hoy ocurren en el mundo, que botemos a los dictadores y que nos ayuden a presionar al Estado de Chile y al presidente asesino a que renuncie y deje de asesinar a su propio pueblo. Latinoamérica será la tumba del capitalismo.

// Victor Novoa (31), Maipú, Santiago

 

Policía fuera de control “Fuerzas de seguridad“ apuntan a la cabeza (Foto: Diego Reyes Vielma)

Ayer me despedí de la vida cuando un paco levantaba su arma. Estaba muy cerca como para salir ilesa de esa mala jugada. Me di vuelta para abrazar a una amiga que me seguía. Mientras pensaba “ya fue, mejor protejo a mi amiga”. Ella solo dijo “weona” y me miró con cara de final. Una salvadora gritó “paco culiao te estoy grabando”. Todo se detuvo con ese grito. El paco comenzó con un control de identidad, dijo idioteces al azar; una que me irritó fue que al mirar a mi amiga, dijo que andar con pañuelo verde (feminista en este caso) era un delito. A ese nivel están, reprimiendo los pañuelos verdes. Yo recién pude respirar mejor cuando el paco dijo mi nombre mal. Me dijo Asisa. No lo quise corregir porque si hablaba, no iba a parar. Dejé de tener miedo cuando me di cuenta que él tenía más miedo que yo. Miedo de que si este sistema termina de irse a la cresta, se haga justicia y se hunda con él la mierda. Espero que suceda.

// Aissa (28), Maipú, Santiago

 

Cacerolazo Esta forma de protesta tiene tradición en Chile (Foto: Vania Berríos)

Estos días no he parado de mirar las cacerolas de la gente. He retratado muchas, pidiéndole a sus dueños que se las pongan como máscaras, para que sus cacerolas los describan. Son algo muy especial. Primero está el objeto original, que no siempre es una cacerola. A veces es un tarro, una tapa, hasta una tetera o una canaleta metálica. Algunas veces es una olla nada barata. Algo dice de ti la cacerola que tienes. Tú la elegiste. O esa es la que te dio el sistema. Muéstrame tu cacerola y te diré quién eres. O quién te tocó ser. O dónde te tocó estar. Pero lo que más me sorprende son las huellas de los golpes sobre el metal. Cuántos golpes tiene cada una, con qué intensidad fueron dados, con qué frecuencia. Lo veo como un medidor de la rabia acumulada. Cuando he visto algunas que parecen un papel arrugado, en que ya no se distingue su forma original, pienso que quien la lleva hace mucho estaba masticando frustración. Y cuando veo una nueva, pienso: “tu cacerola no tiene marcas, ¿qué haces acá?”. Pero luego me doy cuenta de que hay gente que recién se entera de la rabia que tiene dentro. Y estaba bueno que en algún momento comenzaran a sacarla fuera. Aunque para eso tuvieran primero que ver cómo millones a su lado llevaban tiempo haciéndolo.

// Moisés Sepúlveda, cineasta, Santiago

 

Lo que ha sucedido las últimas semanas en Chile no lo veía veni, yo creo qualnadie se lo esperaba. El descontento social llegó a niveles tan grandes que las movilizaciones han sido históricas, llevamos semanas en que nuestras vidas se han paralizado, salimos a la calle con ollas y cucharas de palo para que se escuchen nuestras demandas. Lamentablemente, el gobierno no quiere escuchar y trata de callarnos mediante la violencia. Por primera vez desde el retorno de la democracia, el gobierno ha llamado a los militares a la calle, por primera vez, desde 1987, en Chile se vivió un toque de queda.  En estos días, carabineros y militares han matado, mutilado, violado y torturado. Como estudiante de periodismo condeno el actuar de los medios de comunicación y su alianza con el gobierno para no mostrar lo que pasa en las calles y hacer parecer que los manifestantes son los violentos. Marcho con miedo de que me pueda llegar una bala, mi abuela me llamó para decirme que por favor no me exponga y que ande desarreglada porque, si un milico querría, podría violarme. Tengo pena, rabia y también miedo. Pero, por encima de todo, tengo fe en los y las que luchan para cambiar la realidad en que vivimos.

// Gabriela Pineda Cárcamo (22), estudiante de periodismo, Santiago

 

Mari mari pu lamngen (Hola a todas las hermanas). Esta “revolución” del pueblo chileno me tiene muy contenta como mapuche. Siento que por fin se estan despertando las conciencias de las personas. Están peleando por algo justo: por sus derechos. Algunas de las cosas por las que luchan son las mismas por las que hemos peleado durante muchos años como pueblo mapuche. La  deconstrucción del estado chileno es algo que tiene que pasar: Hay que crear una nueva constitución donde todo sea justo para el pueblo. Por otro lado, es lamentable las violaciones a los derechos humanos que están ocurriendo. Siento que esto tiene que dar más fuerza para seguir luchando. Admiro mucho a todos los que están dando la pelea en la calle. A veces hay que quemarlo todo para empezar a construir algo mejor. Fey muten pu lamngen (No hay más que decir, hermanas)

// Ninoska Pailakurra (25), Trangül, Wallmapu

 

Desde la zona sur del país veo a la movilización social y al levantamiento popular como algo que tenía que ocurrir por todos los problemas sociales y demandas no resueltas. El gobierno nos hace creer que todo lo puede solucionar con medidas parches pero sin ir a las cuestiones de fondo. Como mujer campesina pienso que los recursos naturales tienen que ser incluidos en la nueva constitución porque es lo que nos da garantía de seguir existiendo en los campos.A la vez muchos de los problemas que nos afectan tienen que ver con el acceso a las distintas áreas sociales como la salud, la educación, las semillas y el comercio solidario, donde podamos seguir practicando nuestra economía con base en la confianza y la solidaridad, diferente a la especulación de las empresas sobre la alimentación y la producción del pueblo. Pienso que nuestras propuestas campesinas tienen que acompañar la movilización, que no puede terminar sin antes establecer condiciones mínimas para la instalación de una asamblea constituyente que nos llame a construir entre todas y todos el país que queremos. En mi región el alzamiento popular se ha respaldado mediante marchas pacíficas, actos culturales y cabildos para pensar temas que incorporar a la nueva asamblea constituyente. En estos espacios participamos en diferentes instancias desde lo urbano al plano de las mujeres campesinas. La movilización nacional también es complementada desde la lucha de los territorios campesinos porque los problemas que sufren las ciudades son transversales a todo el territorio nacional.

// Alejandra Carrillo Manríquez (39), campesina, Coyhaique, Region de Aysén

 

Escuché de presidentes a partir de 1990, antes de eso no existía autoridad nacional para mí. Solo éramos personas que tocaban la cacerola con cuchara de madera desde el patio trasero, atentos a cuántos vecinos se unían desde la clandestinidad. El 18 de octubre me encontraba en un edificio de la Alameda, cuando el metro cerró sus estaciones para repeler el “ataque violento de los escolares” que llamaban a evadir el pago del pasaje, en un nuevo intento por hacernos reaccionar. Así, sin aviso ni justificación válida, las calles de Santiago se llenaron de trabajadores caminando kilómetros para reunirse con sus familias. Un golpe inhumano en contra de esta sociedad aplastada, silenciada por reglas hechas por y para ricos. Así, desde la ventana vi a estudiantes y trabajadores desesperanzados toparse con carabineros, que llegaron a reprimir a quienes se agolpaban en las estaciones y gritaban su frustración. Uno a uno fueron tomando piedras y las arrojaban contra el carro lanza agua, recibiendo disparos de lacrimógena y balines. Querían disuadirlos, pero ¿dónde pretendían que se fueran si no podían llegar a sus casas? Así comenzó el estallido. Volvimos a quedar sin presidente y a reconocernos a través del sonido de las cacerolas.

// Fernanda Guerra Vidal (35), abogada, Santiago

 

No hay comparación „Piñera evadió 388 millionen de pesos. Tú 83 pesos“ (Los 83 pesos se refieren al alza de la tarifa del metro en Santiago) (Foto: Diego Reyes Vielma)

Aunque el caminar se ha hecho complicado y la libertad haya sido cuestionada; el despertar de consciencia asusta a quienes tienen el poder, a quienes siempre se han tomado, incluso la mayor cantidad de sol. Hoy, nos vemos involucrados en una ola de revolución, en el afecto con que todos y todas se encargan de movilizar tan hermoso movimiento sociopolitico. Sin embargo, nuestro amor esta siendo puesto en duda por el poder, somos atacados por querer, detenidos por amar y asesinados por gritar libertad. 
El Sur llorallora a quienes parten a la tierra, llora a quienes sufren el abuso del Estado de Chile, lloramos y lo hace también la humanidad, porque cuando el animal-hombre llora, llora también la tierra y el llanto se hace lluvia, en Chile lo que llueve sabe a sal. 
Estamos con el corazón abierto, con el puño levantado, con la garganta llena de rabia, con la memoria atenta y sobre todo con el amor dispuesto a terminar con todo lo que nos mata.

// Rodrigo De La Mar Palma Nuñez (39), psicopedagogo, Melipulli, Wallmapu (llamado Puerto Montt, Region de Los Lagos, por lxs colonizadorxs)

 

De pronto, volví a ser una niña de 11 años, acurrucada con su madre y su hermana, escuchando los aviones de guerra, mientras mi padre y mis hermanas mayores huían de su seguros captores. De pronto, volví a ser una adolescente, cargando con la diferencia, con el estigma del silencio.  Volví a la universidad, con libros y pasamontañas, con besos y rebelión popular. Volví a los golpes, a los muertos, a los desaparecidos. De pronto, como en una pesadilla, volví a ser una niña agarradita de una madre que partió de este mundo, demasiado pronto.
Después de 46 años, ubicada en posición fetal, tuve un renovado miedo, una sensación de golpe en descampado, una culpa por no haber dado, tal vez, hasta el último aliento. Pertenezco a una generación de mujeres que creció con la certeza de que el abuso sexual era parte de un sistema de represión sistemático y que la imaginación siempre sería superada por la realidad. El recuerdo de la casa de tortura llamada la Venda sexy, que funcionó en la época de la dictadura en Chile, me invadió el cuerpo hasta el temblor más íntimo. 
Después de 46 años, desde mi balcón o mientras marchaba por las calles de mi ciudad, he vuelto a ver a los militares disparando a los ojos, como si pudiera una balín de goma enceguecer la historia. Vi, por primera vez, las llamaradas entrando por las distintas avenidas de la ciudad, como una pira que hace arder un orden que parecía invencible.
Mis emociones han estado fluctuando entre la rabia, la pena y la alegría. He llorado por la sordera de la clase política y me he reído por el ingenio de los carteles. He tocado las cacerolas y vigilado el actuar militar desde mi balcón. Cuando un colega de mi trabajo me dijo que aplaudía la presencia militar en las calles, le exigí respeto. Soy una sobreviviente, exclamé. Guardó silencio. 

He conversado con jóvenes, y en primer lugar, les he advertido del peligro, de las detenciones arbitrarias, de las torturas y las desapariciones. Luego de ello, me dispuse a escucharlos. Nuestros análisis de coyunturas se han quedado cortos. No solo el gobierno tiene que aprender a escuchar, porque la explosión masiva de la gente y la pira que arde en las ciudades de Chile nos exige a todos y todas una mirada nueva y un actuar consecuente. Todavía hay una niña asustada y huérfana en mí, pero ello no me inmoviliza. Hoy, una niña de 11 años, está reclamando salir para repararse de una infancia que le fue arrebatada.

// Uca Torres Mora (57), Poetin, Concepción, Region del Bío Bío

 

// Traducciones: Caroline Kassin, Martin Schäfer, Susanne Brust, Elisabeth Erdtmann, Hannah Katalin Grimmer, Wiebke Stork, Sophie Metzler & Julian Keck

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