Der Fall Mateluna entlarvt die weitreichende Befangenheit der chilenischen Justiz
Ende Dezember 2018 wurde der Antrag auf Revision im Fall Jorge Mateluna vom höchsten chilenischen Gericht mit der Begründung fehlender neuer Beweise abgelehnt. Mateluna, ein ehemaliges Mitglied der Widerstandsgruppe Frente Patriótico Manuel Rodríguez (FPMR), wurde 2013 für einen Banküberfall verurteilt (s. LN 523). Durch das Engagement seiner Anwält*innen, Familie und Freund*innen konnte gezeigt werden, dass die Beweisführung der chilenischen Polizei damals eklatante Fehler aufwies und seine Verurteilung zu 16 Jahren Haft einer legalen Grundlage entbehrt. Dennoch sind nach dem nun in letzter Instanz abgelehnten Antrag auf ein Revisionsverfahren alle juristischen Instanzen auf nationaler Ebene ausgeschöpft. Der Fall zeigt, dass es auch im demokratischen Chile möglich ist, Urteile auf Grundlage manipulierter und gefälschter Beweise zu fällen und den Betroffenen die Möglichkeit zu verwehren, gegen dieses Urteil vorzugehen.