Szenen aus dem Leben der Menschenrechtlerin Mónica Echeverría
Selten nahm sie ein Blatt vor den Mund. Ihre scharfe Kritik als politische Schriftstellerin und Menschenrechtlerin war gefürchtet. Auch im experimentellen Theater und als subversive Performance-Künstlerin forderte sie Grenzen heraus. Bis kurz vor ihrem Tod am 3. Januar 2020 blieb sie politisch aktiv. Da Echeverría in ihren letzten Lebensmonaten nicht mehr sprechen konnte, teilte sie sich schreibend mit, an Protesten nahm sie im Rollstuhl teil. Nicht einmal der Tod bringt sie zum Schweigen: Als Zeichen der Solidarität mit den Demonstrierenden, die bei den Polizeieinsätzen der letzten Monate ihr Augenlicht verloren hatten, ließ sie sich mit einer roten Augenklappe aufbahren. Hier veröffentlichen wir eine Collage der Lebensgeschichte Echeverrías mit Auszügen aus ihrem letzten politischen Essay „¡Háganme callar!“ (Bringt mich zum Schweigen!, 2016) und einem unveröffentlichten Interview (2017).