Interview zu klandestinen Schwangerschaftsabbrüchen in Chile
Schwangerschaftsabbrüche sind in Chile nur in drei Fällen erlaubt: Wenn die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist, bei Lebensgefahr für die Mutter oder bei einer tödlichen Erkrankung des Fötus. Abseits davon bleibt Schwangeren in rechtlicher Hinsicht keine andere Wahl, als das Kind auszutragen. Weil viele sich jedoch dagegen entscheiden und auch die Infrastruktur für legale Eingriffe zum Abbruch einer Schwangerschaft äußerst begrenzt ist (siehe Infokasten), haben sich seit Jahren im ganzen Land Netzwerke gebildet, um Abtreibungen illegal durchzuführen. Im Interview mit den LN sprachen María Ch´ixi* und Lobelia Tupa* über diese Arbeit und darüber, wie die Corona-Pandemie sie verändert. María Ch´ixi war in einem Netzwerk für klandestine Abtreibungen im Valle del Mapocho aktiv, Lobelia Tupa ist im Norden des Landes Teil eines Netzwerks zur Unterstützung bei Schwangerschaftsabbrüchen.