Interview mit dem Filmemacher Fernando Solanas
Auf der diesjährigen Berlinale erhielt der argentinische Regisseur Fernando Solanas am 10. Februar 2004 den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk im Kino International.
Fernando Solanas hatte vor 35 Jahren den eindrucksvollen politischen Dokumentarfilm La hora de los hornos (Die Stunde der Hochöfen) über die Geschichte Argentiniens gedreht. Während der Militärdiktatur musste er klandestin arbeiten. Danach ging er ins Exil nach Frankreich. Zahlreiche Spielfilme folgten (LN berichtete in der letzten Ausgabe).
Jetzt meldet Solanas sich zurück mit einer Bestandsaufnahme Argentiniens, das 15 Jahre durch eine neoliberale Politik seinem Bankrott entgegengesteuert wurde. Die Frage, wie es kommen konnte, dass Argentinien, die „Kornkammer der Welt“, Hunger leiden muss, führte Solanas zu seiner Bestandsaufnahme in Memoria del saqueo (Geschichte einer Plünderung). Sie ähnelt einer Kamerafahrt durch das in Trümmern liegende Land, das wirtschaftlich und menschlich dem Ende sehr nahe war.