DON LEO WILL KEIN NARCO SEIN

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Wieder in seiner Welt Don Leon (Foto: Lorena Schwab De La O)

„Ich bin im Jahr 1953 in der Region Chocó geboren. Als Kind ging ich nur für ein paar Monate in die Schule, gerade genug, um Lesen und Schreiben zu lernen. Mit neun Jahren sandte mich meine Familie auf eine Kaffeefarm. Die Besitzer der Farm, die wir Kinder als unsere ‚Großeltern‘ bezeichneten, nahmen uns als einen Teil ihrer Familie auf. Diese Zuneigung betäubte unsere Armut.

Im Jahr 1975 hatte ein Frost in der brasilianischen Region Paraná, wo die größten Mengen an Kaffee weltweit produziert wurden, tausende Kaffeepflanzen zerstört. Kolumbien, zuvor der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt, stieg auf und wurde die Nummer eins. In Brasilien nannte man dieses Ereignis helada negra (der schwarze Frost), während die kolumbianische Regierung es stattdessen helada santa (der heilige Frost) nannte. Denn der Wert eines Pfunds Kaffee in Kolumbien stieg von 70 Cent auf vier US-Dollar in den Jahren 1976 und 1977. Durch diesen übertriebenen Preis wurden die Farmbesitzer immer reicher und trotzdem wurden wir Kaffeepflücker immer noch mit demselben erbärmlichen Tageslohn bezahlt, wie es vor der Erhöhung der Kaffeepreise der Fall war.

Aus Angst vor der Guerilla und der aufkommenden Gewaltsituation begannen die ‚Großeltern‘ ihre Farmen billig zu verkaufen oder sie zu verlassen, wenn niemand mehr dafür zahlen wollte. In diesem Moment tauchten neue Besitzer auf, die die Farmen kauften und Schutzgeld an die Guerilleros zahlten. Wenn sie eine Farm kauften, rissen sie die bescheidenen, aber gemütlichen Häuser ab und bauten neue große und schöne Häuser. Dann kauften sie eine andere Farm und machten dasselbe. Wenn sie acht bis zehn Grundstücke gekauft hatten, nannte man diese hacienda.

Was dann passierte, verletzte unsere Seele, unsere Gefühle und unseren Stolz als Bauern. Es begann eine soziale Diskriminierung, die wir aus unserer Kindheit nicht gewohnt waren. Die großen Häuser sicherten sie mit Elektrozäunen, damit wir uns nicht näherten und sie brachten Dinge wie Pools und Saunen mit, die wir noch nicht einmal auszusprechen wussten.

Ungerechtigkeiten von allen Seiten

Die Gewohnheiten von den ‚Großeltern‘, uns als Familie aufzunehmen und uns dasselbe Essen wie ihren Kindern zu geben, ging durch die neuen Besitzer der haciendas verloren. Die Nächte wurden traumatisch, weil wir in Kasernen untergebracht waren, wo bis zu 200 Arbeiter auf unmenschliche Weise auf dem Boden schliefen. Wir mussten unser Geschäft in den Kaffeeplantagen erledigen und uns in den Bächen baden, weil es noch nicht einmal Toiletten für uns gab. In dieser Zeit sahen wir Kaffeepflücker, dass für die Besitzer der hacienda die Hunde wichtiger waren als wir Arbeiter. Aufgrund dieser Ungerechtigkeit verfluchte ich mein Leben als Kaffeepflücker und betete in der Nacht, dass Gott mir eines Tages eine eigene Farm geben möge, falls ich das Glück hätte, weder von der Guerilla noch von den Paramilitärs oder dem Militär umgebracht zu werden. So könnte ich den Besitzern der haciendas in Kolumbien zeigen, dass es nicht nötig ist, die Arbeiter zu erniedrigen, ihre Gefühle zu verletzen oder sie als Sklaven zu halten, um eine Farm zu verwalten.

Die Ungerechtigkeiten von allen Seiten verwandelten uns in Nomaden. Im Jahr 1980 wurde ich bis zur Sierra Nevada in Santa Marta gelockt, wo mir gesagt wurde, dass es viel Kaffee gäbe und man als Pflücker sehr gut bezahlt würde. Aber als ich ankam, merkte ich, dass alles ein Betrug war. Denn es gab keinen Kaffee, dafür aber Marihuana auf riesigen Feldern. Ich hatte kein Geld, um zurückzukehren, Essen zu kaufen oder ein Zimmer zum Schlafen zu bezahlen, sodass ich gezwungenermaßen in den Marihuana-Feldern nach Arbeit fragte und dort blieb. Es stellte sich heraus, dass die Arbeit zwar hart war, aber wir das drei- oder vierfache von unserem Lohn als Kaffeepflücker verdienten.

Statt Kaffee, Marihuanafelder soweit das Auge reicht

Das Leben auf dem Feld in der Welt des Marihuanas ist nicht angenehm. Sie ist ungerecht und hart, aber niemand ist dem anderen überlegen. Alle, angefangen bei dem Besitzer der Plantage bis hin zum bescheidensten Arbeiter, essen dasselbe und schlafen in denselben Betten, sodass man die Diskriminierung nicht spürt. Doch trotzdem erreichte uns in der Sierra Nevada die Gewalt mit großer Brutalität, da es dort den Drogenhandel gab. Wieder mussten wir fliehen und so kam ich im Jahr 1984 zu einer riesigen Plantage an der Grenze zu Brasilien, um Kokablätter zu sammeln. Ich kannte diese Pflanze noch nicht, aber hörte schon am ersten Tag die Arbeiter über ein sogenanntes Labor sprechen. Ich wurde neugierig und fragte nach Erlaubnis, um das Labor zu sehen. Dort sah ich einen alten Mann, der Don Vicente hieß und auf einem Baumstamm saß, um die Kokablätter zu verarbeiten. Ich fand, dass es sehr einfach aussah und sagte mir selbst, dass auch ich eines Tages Chemiker werden müsste. Deshalb setzte ich mich jeden Tag nach meiner Arbeit in die Nähe des Labors, nur um zu sehen wie der Alte die Kokablätter verarbeitete. Nach vier Tagen merkte ich, dass Don Vicente nicht mehr die Präzision eines Chemikers hatte, da seine Hände zitterten, wenn er die Chemikalien zusammenmischte. Durch meine Erfahrung als Bauer merkte ich sofort, dass er Malaria hatte.

Meine Begeisterung wurde jeden Tag größer, da ich hoffte, dass ich diesen Mann in seiner Arbeit ersetzen könnte. Nach einigen Tagen musste er mich zur Hilfe rufen und in diesem Moment wurde ich zu der Person, die ich mein ganzes Leben verabscheut hatte, nämlich zu einer opportunistischen. Denn mich interessierte nicht mehr die Krankheit des Mannes, sondern ich wollte nur, dass er mir alles Nötige beibrachte. Er musste es tun, da die Narcos keinen Fehler erlauben. Zwölf Tage später war ich ein Experte und konnte den ganzen Mist manipulieren, der gebraucht wurde, um das Gift herzustellen.

Nach zwei Monaten Arbeit wurden wir alle zum Haus des Besitzers bestellt und bekamen unseren Lohn. Als ich das Geld in der Hand hatte fiel ich vor Freude fast um. Es war für mich so viel Geld, dass ich das Gefühl hatte, in der Lotterie gewonnen zu haben. Ich fühlte mich groß und wichtig und fing an, meine Kollegen von oben herab zu behandeln, wie die narcos, wenn sie viel Geld verdienen. Nach zwei oder drei Stunden – ich lag in meiner Hängematte und hatte bereits einen kühleren Kopf – fing mein Gewissen an, mir alles vorzuwerfen, was ich getan hatte. Ich realisierte, dass aufgrund meiner Tätigkeit in den Bergen tausende von Familien die schlimmste Hölle durchlebten, ohne eine Zukunft für ihre Kinder zu haben. Ich dachte auch an meinen Sohn, der erst einige Monate alt war und dessen Leben irgendwann ebenfalls von einer erbarmungslosen Person vergiftet werden würde, so wie ich es bei vielen Familien tat.

Mut für die Flucht aus der Hölle

Nach einigen Minuten gab mir Gott den Mut für die Entscheidung, aus dieser Hölle zu fliehen ohne die Konsequenzen zu fürchten. Es bestand die Gefahr, vom Regenwald lebendig verschluckt oder von den narcos gefunden und getötet zu werden, denn die Flucht war für sie der größte Betrug. Um elf oder zwölf Uhr in der Nacht, ich kann mich an die Uhrzeit nicht mehr genau erinnern, traf ich also die Entscheidung, zu fliehen. Es waren vier Tage Wanderung durch den Regenwald bis ich das erste Dorf erreichte. Dort konnte ich essen, trinken, schlafen und Medizin kaufen. Denn selbst mein Kopf war geschwollen von den Insektenstichen und ich war mit Malaria infiziert.

Ich kam zu meiner Familie und wir kauften uns mit dem Geld, das ich verdient hatte, alles, was wir vorher nie besessen hatten: einen Fernseher, Möbel für das Wohnzimmer und andere Dinge. Mit dem Rest des Geldes kauften wir einen kleinen Laden, der mit den Jahren ständig wuchs. Im Jahr 2009 war ich schon im Besitz von zwei Autos, mehreren Geschäften und Grundstücken. Aber ich war nicht glücklich, weil das nicht meine Welt war. Meine Welt waren schon immer die Berge, die Felder und die Bauern. Ich sah sie jeden Tag vorbeikommen, beladen mit der Demütigung, die ich mit viel Mühe losgeworden war.

An einem Tag sagte ich deshalb zu meiner Frau und meinem Sohn, dass es an der Zeit wäre, alles zu verkaufen um in die Berge zurückzukehren. Ich wollte eine Farm kaufen, um meinen lang ersehnten Traum zu realisieren. Sie waren einverstanden und wir verkauften alles, außer ein kleines Auto, damit mein Sohn zur Universität fahren konnte, um zu studieren. Dann kaufte ich eine seit der Zeit der Gewalt völlig verlassene Farm mit einem beschädigten Haus. Und ich tat dasselbe, was die Besitzer der hacienda damals taten: Ich riss das Haus ab und baute stattdessen ein großes und schönes Haus mit vielen Zimmern und Bädern. Ich wollte, dass der bescheidenste Arbeiter der Farm dasselbe aß wie mein Sohn, in denselben Betten schlief und ein angemessenes Gehalt bekam. Und noch viel wichtiger: dass dieser Arbeiter eine Wertschätzung als Mensch erfährt und nicht wie ein Produktionsroboter behandelt wird, so wie ich das in meiner Jugend erlebt habe.“

 


KAFFEEINDUSTRIE IN KOLUMBIEN

Die Kaffeebäuerinnen und -bauern in Kolumbien haben mit drastischen Preissenkungen zu kämpfen. Letzten Februar sank der Wert eines Pfunds Kaffee auf 0,93 US-Dollar, den niedrigsten Stand seit 13 Jahren. Der Verkaufswert liegt weit unter den Produktionskosten und ist auch um 74 Prozent geringer als der 1983 durch das Internationale Kaffee-Übereinkommen festgelegte Preis. Die Zukunft der Kaffeeindustrie in Kolumbien und der ganzen Welt bleibt dadurch ungewiss. Der nationale Verband der Kaffeeproduzent*innen in Kolumbien (FNC) stellt dabei keinen tatsächlichen Schutz für die Betroffenen dar. Dieser legte einen „idealen Preis“ fest, der 42 Prozent unter dem im Jahr 1983 festgelegten Preis liegt und für die Kaffeebäuerinnen und -bauern keineswegs „ideal“ ist. Schätzungen zufolge verdienen sie lediglich 2 US-Cents an jeder Tasse Kaffee. Die Kaffeeproduzent*innen sind oftmals von extremer Armut betroffen und müssen auf illegale Produktionen umsteigen oder in die Städte migrieren. Die meisten von ihnen können sich kaum gegen die multinationalen Kaffeekonzerne wehren, die zum großen Teil in der Schweiz angesiedelt sind. Diese wollen trotz der Warnungen, dass Kaffeebäuerinnen und -bauern zunehmend in den illegalen Sektor wechseln, keine höheren Preise zahlen. So ist der rentablere Kokaanbau seit dem Friedensvertrag mit der FARC-Guerilla im Jahr 2016 stark gestiegen.

 

DON LEO NO QUIERE SER NARCO

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De vuelta en su mundo Don Leo (Foto: Lorena Schwab De La O)

 

“Nací en 1953 en la región del Chocó. De niño fui a la escuela sólo por unos meses, lo suficiente para aprender a leer y escribir. Cuando tenía nueve años, mi familia me envió a un cafetal. Los dueños de la finca, a quienes los niños llamábamos nuestros ‘abuelos’, nos acogieron como parte de su familia. Este afecto alivió nuestra pobreza.

En 1975 una helada en la región brasileña de Paraná, donde se producían las mayores cantidades de café del mundo, destruyó miles de plantas de café. Colombia, que antes era el segundo productor de café del mundo, se convirtió en el número uno. En Brasil este evento fue llamado “helada negra”, mientras que el gobierno colombiano la denominó “helada santa”. El valor de la libra de café en Colombia aumentó de 70 centavos a cuatro dólares estadounidenses en 1976 y 1977. Este precio exorbitante hizo a los propietarios de las fincas cada vez más ricos y, sin embargo, a los recolectores de café se nos seguía pagando el mismo miserable salario diario que antes del aumento del precio del café.

Temiendo a la guerrilla y a la violencia que se avecinaba, los ‘abuelos’ empezaron a vender sus fincas a bajo precio o a abandonarlas si ya nadie quería pagar por ellas. En ese momento aparecieron nuevos propietarios que compraron las fincas y pagaron a la guerrilla el precio de la extorción. Cuando compraban una finca, derribaban las modestas pero cómodas casas y construían nuevas casas grandes y hermosas. Luego compraban otra finca y hacían lo mismo. Cuando compraban ocho o diez parcelas de tierra, las llamaban hacienda.

Lo que pasó entonces nos hirió en el alma, hirió nuestros sentimientos y nuestro orgullo como campesinos. Comenzó una discriminación social a la que no estábamos acostumbrados desde nuestra infancia. Los dueños aseguraron las grandes casas con cercas eléctricas para que no pudiéramos acercarnos a ellas y trajeron cosas como piscinas y saunas que ni siquiera sabíamos pronunciar.

Injusticia de todos lados

Los hábitos de los ‘abuelos’ de acogernos como familia y darnos la misma comida que a sus hijos se perdieron en las nuevas haciendas. Las noches se volvían traumáticas, porque estábamos alojados en barracas donde dormían hasta 200 trabajadores en el suelo de manera inhumana. Para hacer nuestras necesidades teníamos que ir a los cafetales y nos bañarnos en los arroyos porque no había ni siquiera sanitarios para nosotros. Durante este tiempo veíamos que para los dueños de la hacienda los perros eran más importantes que nosotros, los recolectores de café. Por esta injusticia, maldecía mi vida como recolector de café y rezaba en las noches para que Dios me diera mi propia finca algún día, siempre y cuando tuviera  la suerte de no ser asesinado por la guerrilla, los paramilitares o los militares. De esta manera podría mostrar a los dueños de las haciendas en Colombia que no es necesario humillar a los trabajadores, herir sus sentimientos o mantenerlos como esclavos para administrar una finca.

Las injusticias nos convirtieron en nómadas. En 1980 me trasladé a la Sierra Nevada en Santa Marta, donde me dijeron que había mucho café y que como recolector ganaría muy bien. Pero cuando llegué, me di cuenta de que todo era un fraude, porque no había café, sino enormes campos de marihuana. No tenía dinero para volver, comprar comida o pagar una habitación para dormir, así que me vi obligado a pedir trabajo en los campos de marihuana y quedarme allí. Resultó que aunque el trabajo era duro, ganábamos tres o cuatro veces más que como recolectores de café.

En lugar de café, campos de marihuana hasta donde desaparece el horizonte

La vida campesina en el mundo de la marihuana no es agradable. Es injusta y dura, pero nadie es superior a otro. Todos, desde el dueño de la plantación hasta el más humilde trabajador, comen la misma comida y duermen en las mismas camas, así que no se siente la discriminación. Sin embargo, en Sierra Nevada, la violencia llegó con gran brutalidad, ya que había tráfico de drogas. De nuevo tuvimos que huir y en 1984 llegué a una enorme plantación en la frontera con Brasil para recoger hojas de coca. No conocía esta planta todavía, pero oí a los trabajadores hablar el primer día de un supuesto laboratorio. Me dio curiosidad y pedí permiso para ver el laboratorio. Allí vi a un anciano llamado Don Vicente sentado en un tronco de un árbol para procesar las hojas de coca. Pensé que parecía muy simple y me dije que un día yo también llegaría a ser químico. Así que todos los días después del trabajo me sentaba cerca del laboratorio, sólo para ver cómo el viejo procesaba las hojas de coca. A los cuatro días me di cuenta que Don Vicente ya no tenía la precisión de un químico, porque le temblaban las manos al mezclar los productos. A través de mi experiencia como campesino, noté inmediatamente que tenía malaria.

Mi entusiasmo creció cada día, esperando poder reemplazar a este hombre en su trabajo. Después de unos días me llamó para pedir ayuda y en ese momento me convertí en la persona que había detestado toda mi vida: en un oportunista. Ya no me interesaba la enfermedad del hombre, sólo quería que me enseñara todo lo que yo necesitaba saber. Tuvo que hacerlo, porque los narcos no permiten errores. Doce días después, ya era un experto y podía manipular toda la porquería que se necesitaba para producir ese veneno.

Después de dos meses de trabajo, nos mandaron a casa del dueño y nos dieron nuestro sueldo. Cuando tenía el dinero en la mano casi me caigo de la alegría. Era tanto dinero para mí que sentí que había ganado la lotería. Me sentía grande e importante y empecé a tratar a mis colegas desde arriba, como los narcos cuando ganan mucho dinero. Después de dos o tres horas – estaba acostado en mi hamaca y ya tenía la cabeza más fresca – me empezó a pesar la conciencia por todo lo que había hecho. Me di cuenta que debido a mi trabajo en las montañas, miles de familias estaban pasando por el peor infierno sin tener un futuro para sus hijos. También pensé en mi hijo, quien tenía sólo unos meses de edad y cuya vida algún día también podría ser envenenada por una persona despiadada, como yo lo hice con muchas familias.

Valentía para escapar del infierno

Después de unos minutos, Dios me dio la valentía de decidirme a escapar de ese infierno sin temer las consecuencias. Existía el peligro de ser tragado vivo por la selva o de ser encontrado y asesinado por los narcos, porque para ellos escapar es el mayor fraude. Así que a las once o doce de la noche, no puedo recordar la hora exacta, tomé la decisión de huir. Fue una caminata de cuatro días a través de la selva tropical hasta que llegué al primer pueblo. Allí pude comer, beber, dormir y comprar medicinas. Incluso mi cabeza estaba hinchada por las picaduras de los insectos y me había infectado con malaria.

Llegué a donde estaba mi familia y con el dinero que gané compramos todo lo que nunca habíamos tenido: un televisor, muebles para la sala de estar  y otras cosas. Con el resto del dinero compramos una pequeña tienda que creció constantemente a lo largo de los años. En el 2009 ya tenía dos coches, varias tiendas y terrenos. Pero no era feliz, porque este no era mi mundo. Mi mundo siempre han sido las montañas, los campos y los campesinos. Los veía pasar todos los días, cargados de la humillación de la que yo me había librado con gran esfuerzo.

Asique un día le dije a mi esposa y a mi hijo que era hora de vender todo y volver a las montañas. Quería comprar una finca para realizar mi sueño tan ansiado. Estuvieron de acuerdo y vendimos todo excepto un pequeño coche para que mi hijo pudiera ir a la universidad a estudiar. Luego compré una finca completamente abandonada, de la época de la violencia, con una casa venida abajo. Hice lo mismo que los dueños de la hacienda en ese entonces: derribé la casa y en su lugar construí una casa  grande y hermosa con muchas habitaciones y baños. Quería que el trabajador más humilde de la finca comiera la misma comida que mi hijo, durmiera en las mismas camas y tuviera un salario decente. Y lo más importante, que este trabajador fuera valorado como un ser humano y no tratado como una máquina de producción, como yo lo había vivido en mi juventud.”

 

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