„IN 30 JAHREN VERSCHWINDEN WIR VIELLEICHT“

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BLAS LÓPEZ MORALES
ist Soziologe und war von 2011 bis 2013 Generalsekretär des allgemeinen Kongresses der Guna. Derzeit ist er Mitglied der Kommission, die den Umzug seiner Gemeinde Gardi Sugdub von einer Insel auf das Festland organisiert. (Foto: Proyecto Nativo, www.nativoproject.com)


Welche Veränderungen spüren Sie durch den Klimawandel?
Es gibt eine Zunahme extremer Wetterereignisse. Stürme und Überschwemmungen werden stärker, wir spüren den steigenden Meeresspiegel. In der Zeit von November bis Februar, wenn es in Guna Yala Nordwind vom Meer gibt, kann es zu Wellen kommen, die mehrere Meter hoch sind. Dieses Jahr im Januar war es schlimm. Eine Woche lang gab es Unwetter mit Überschwemmungen und Zerstörungen in mehreren Dörfern. Auf meiner Insel Gardi Sugdub waren die Auswirkungen geringer, weil der Insel eine Landzunge vorgelagert ist.

Was bedeutet eine Überschwemmung für die Inselbewohner*innen?
Das Wasser kommt manchmal am Morgen, manchmal am Nachmittag und bleibt zwei bis drei Stunden. Je nach örtlicher Gegebenheit werden zum Teil nur die Häuser überschwemmt, die nah am Wasser stehen. Auf tiefer gelegenen Inseln werden aber auch ganze Straßenzüge überflutet. Zum Teil werden dabei Häuser komplett zerstört, in anderen Fällen Feuerstelle und Feuerholz überflutet. Die Familien können dann nicht mehr kochen, was sehr hart für sie ist.

Guna-Häuser am Wasser sind bei Stürmen von Überschwemmung bedroht

Wie reagieren die Guna in solchen Fällen?
Die betroffenen Familien kommen dann meist in anderen Häusern bei Verwandten unter, die weiter entfernt vom Wasser wohnen, oft auf anderen Inseln. Wenn nötig, baut die Solidargemeinschaft des Dorfes ein neues Haus für die betroffenen Familien, der Dorfvorsteher Sagla organisiert das. Um sich zu schützen, errichten die Leute Schutzwälle am Ufer und befüllen Sandsäcke. Aber es gibt keine Vorwarnung. Das Gefühl ist, dass es keinen Schutz gibt. Auf den kleinen Inseln kann man sich nicht schnell in Sicherheit bringen. Die Leute haben Angst, dass es in Zukunft wieder passiert. Wie wird das erst in 30 oder 50 Jahren sein? Vielleicht verschwinden die Guna dann. Es gibt aber aktuell noch weitere Probleme durch die Unwetter.

Welche sind das?
Vor allem die Kinder und Älteren bekommen Bauchschmerzen und müssen sich übergeben. Der Grund ist, dass das Hochwasser auch die Flüsse überschwemmt, aus denen wir über eine Leitung unser Trinkwasser beziehen – die Leitungen verstopfen durch Sedimente und gehen kaputt.

Bei Sturm und hohem Wellengang können die Leute nicht mit ihren Kanus zum Fischen raus fahren. Meine Insel Gardi Sugdub ist im Gegensatz zu den anderen Dörfern in Guna Yala seit einigen Jahren über eine Straße mit der Außenwelt verbunden, die Leute hier leben inzwischen mehrheitlich vom Tourismus und versorgen sich nicht mehr selbst. Aber die Straße wurde aufgrund des Unwetters geschlossen, die Läden wurden daher nicht beliefert und aufgrund der ausbleibenden Touristen hatten viele Einnahmeausfälle.

Obwohl wir genug Land haben, gibt es auch auf anderen Inseln einen Trend hin zu weniger Selbstversorgung durch eigene Landwirtschaft – unser traditionelles Essen aus Fisch, Pflanzenknollen, Kokosnüssen und Kochbananen wird mehr und mehr etwa durch Reis und Geflügel ersetzt, was von Schiffen aus Kolumbien oder Colón gebracht wird. Wenn diese bei Unwetter wegbleiben, fehlen Nahrungsmittel.

Die Insel Gardi Sugdub plant den Umzug auf das Festland

Mehrere Dörfer denken inzwischen darüber nach, zurück aufs Festland zu ziehen. Inwiefern laufen konkrete Vorbereitungen?
Die Zerstörungen im Januar haben die Diskussionen angeheizt. Ein weiterer Grund dafür ist der Bevölkerungszuwachs, die Verhältnisse sind überall sehr beengt und die Inseln werden zu klein. In meinem Dorf sind wir am weitesten, wir planen bereits seit zehn Jahren den Umzug von mehr als 300 Familien, etwa 1.500 Personen. Damals haben wir die Initiative ergriffen und eine Kommission für die Organisation des Umzugs gegründet.

Wir haben uns Gedanken gemacht, etwa um die Wasser- und Stromversorgung am Ort der geplanten neuen Siedlung, die Müllentsorgung oder den Umgang mit Insekten und Krankheiten wie Malaria, die es auf den Inseln nicht gab. Der allgemeine Kongress der Guna (Congreso General Guna, ein zentrales Organ der politischen Autonomie Guna Yalas, siehe Infokasten und LN 533), fördert etwa die lokale Agrarwirtschaft, um die Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen.

Gab es Schwierigkeiten beim Umzugsprozess?

Um für alle neue Häuser zu bauen, reichte das traditionelle Baumaterial vor Ort nicht aus, insbesondere gab es nicht genug Blätter der Weruk-Palme, die wir für die Dächer verwenden. Daher haben wir mit der Regierung gesprochen, die uns im Rahmen eines Häuserbauprogramms Unterstützung zugesagt hat. Leider mussten wir dafür akzeptieren, dass die Häuser aus Zement sein werden und nichts mit unseren traditionellen Häusern gemein haben.

Für eine langwierige Suche nach anderweitiger  Finanzierung besserer Häuser hatten viele Leute keine Geduld mehr, denn bereits vor neun Jahren wurde der Bau einer Schule und einer Krankenstation begonnen. Zu deren Fertigstellung und zum Bau der Wohnhäuser kam es damals aber nicht, da die Mittel plötzlich dringend in anderen Provinzen benötigt wurden. Die neue Regierung von Nito Cortizo führt den Bau nun endlich fort. Vor einigen Wochen haben erste Arbeiten begonnen, die Übergabe der Wohnhäuser wird innerhalb von zwei Jahren erwartet. Viele Ältere wollen nach wie vor ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen und auf der Insel bleiben. Die Jüngeren wollen dagegen umziehen, so dass insgesamt eine Mehrheit dafür ist.


Mola-Kunsthandwerk ist eine Einnahmequelle in Gardi Sugdub

Welche Schlüsse ziehen die Guna aus dem bisherigen Prozess?
Die Kommission in Gardi Sugdub arbeitet gemeinsam mit weiteren Experten an einem strategischen Umsiedlungsplan, für den wir mit Unterstützung der Interamerikanischen Entwicklungsbank  die  sozialen,  wirtschaftlichen, ökologischen und kulturellen Aspekte der Umsiedlung untersuchen und aufarbeiten. Wir organisieren auch Schulungen im Dorf, zu Themen wie Gesundheit, Umweltschutz oder wie in Zukunft die räumlichen Gegebenheiten sein werden, etwa der Schulweg der Kinder.

Den fertigen Umsiedlungsplan wollen wir dann auf der Versammlung des Kongresses vorstellen. Die Saglagan haben den Betroffenen nach den Überschwemmungen Reis gebracht. Wir Guna sollten uns aber nicht nur in der Not helfen, sondern müssen selbst einen Handlungsplan entwickeln, denn sonst bleibt uns nur, auf die Regierung zu warten. Der Kongress könnte den Plan für ganz Guna Yala nutzen oder entsprechend weiterentwickeln.

Auch der Regierung und internationalen Institutionen, die uns unterstützen können, wollen wir ihn präsentieren. Ich denke, dass der Plan eine Blaupause sein kann, auch für die anderen Inseln der Guna – von denen einige keine Kapazitäten für eine eigene Planung haben – sowie überhaupt indigene Küstendörfer, die vom Klimawandel bedroht sind und einen Umzug planen.

Arbeit für die Fischer gibt es bei Stürmen nicht

Wie man auf den Inseln sieht, haben die Guna oft Korallen verwendet, um ihre Inseln zu vergrößern oder Dämme zum Schutz gegen Überflutungen zu bauen. Welche Rolle spielt das bei den Überschwemmungen?
Die Guna haben damit angefangen, als der Platz aufgrund des Bevölkerungszuwachses zu knapp wurde und anfangs nicht daran gedacht, dass das Konsequenzen haben könnte – eine reine Überlebensstrategie. Aber die Korallenriffe sind wichtig als Schutz gegen Überflutungen, außerdem sind sie Teil der Natur, die uns am Leben erhält, genau wie der Wald und das Meer. Der Kongress hat die Entnahme von Korallen aus dem Meer inzwischen verboten, und wir müssen dafür sorgen, dass es allen bewusst ist. Heute machen das nur noch wenige, auch weil sie merken, dass es sich negativ auf den Fischfang auswirkt.

Welche Bedeutung hat die Natur in der Kultur der Guna?
Wir haben eine enge, harmonische Beziehung zur Mutter Erde, auch in spiritueller Hinsicht. Wir stellen uns etwa vor, dass die Pflanzen und Tiere unsere Brüder und Schwestern sind, Menschen, die sich einst verwandelt haben, um uns bei unserem heutigen Leben zu helfen. Unsere Schamanen sprechen mit ihnen und der Sagla erinnert uns daran, der Natur Liebe und Respekt entgegenzubringen. Wir geben uns auch entsprechende Regeln, die alle in der Gemeinschaft befolgen müssen, wie jene zum Schutz der Korallen oder etwa Schonzeiten für Langusten zur Erholung der Bestände.

Unsere Anführer sagen: Wir haben verstanden, dass wir von der Natur abhängig sind und sie nicht misshandeln dürfen. Daher nehmen wir uns beim Jagen, Fischen oder beim Hausbau nicht mehr als das, was wir zum Leben brauchen. Der westliche Lebensstil dagegen sieht anders aus.

Traditionelle Kochstellen dürfen nicht nass werden, sonst gibt es nichts zu Essen

Wen sehen die Guna denn in der Verantwortung für den Klimawandel?
Letztlich ist das Problem das kapitalistische System selbst. Die Nationen der Welt haben die Natur ausgebeutet und sie in ein monetäres Gut verwandelt. Die Regierungen vor allem der weit entwickelten Länder und die privaten Unternehmen müssen ihre Politik ändern, denn der Lebensraum von uns Indigenen wird immer verwundbarer. Wir haben auf die Natur achtgegeben, während die Verschmutzung aus den reichen Ländern kommt, von den Unternehmen. Sie produzieren Müll, stoßen Treibhausgase aus und holzen den Wald ab. Es gibt dazu zwar Konventionen der UNO, die die Regierungen unterschrieben haben, aber dann halten sie sich nicht daran. Finanzielle Hilfen kommen oft nur bei der Regierung an und nicht bei den betroffenen indigenen Gemeinschaften. Das sollte sich ändern.

Welche Rolle könnten indigene Gruppen für die weltweite Debatte um Klimaschutz spielen?
Die Regierungen und transnationalen Unternehmen müssen verstehen, dass die Mitwirkung der indigenen Bevölkerung bei diesem Thema sehr wichtig ist. Wir als Guna und Indigene nehmen an den internationalen Konferenzen und Gipfeltreffen zum Klimawandel teil. Unser traditionelles Wissen, unsere traditionellen Praktiken in nachhaltiger Landwirtschaft wie das Säen heimischer Nutzpflanzen oder die Bewirtschaftung von Parzellen mittels Agroforstwirtschaft, die eine Regeneration der Wälder erlauben, können zur Debatte einen wesentlichen Beitrag leisten. Wir müssen da noch offensiver auftreten.

Letztlich müssen wir, die Umweltschützer, NGOs, die sozialen Bewegungen, die ja zur Zeit besonders in Europa sehr aktiv sind, und die Unternehmen beim Thema Klimawandel zusammenarbeiten. Die Staaten der Welt sollten sich verpflichten, die indigene Bevölkerung bei der Stärkung ihrer Kultur und ihres traditionellen Wissens zu unterstützen.

Projekte, die uns unterstützen möchten, sind willkommen, dürfen aber nicht über unseren Kopf hinweg beschlossen werden. Sie müssen den indigenen Gemeinschaften wirklich zugute kommen, es muss viel Transparenz geben, wir müssen in die Entscheidungsprozesse eingebunden sein und man sollte uns keine Vorschriften machen, wie wir die Natur schützen sollen.

WENN DIE STILLE KOMMT

Bild der Zerstörung Die Wassermassen reißen alles mit sich (Foto: Vinicius Mendonca/Ibama (CC BY-SA 2.0)

„Am schlimmsten wird es werden, wenn die Stille kommt“, sagt Cleiton Cândido da Silva, Einwohner der Gemeinde Córrego do Feijão in der Gemeinde Brumadinho. Brumadinho liegt im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, wo am 25. Januar 2019 der Sicherungswall des Rückhaltebeckens Nummer 1 der Erzbergmine Córrego do Feijão brach. Der Dammbruch verursachte min­destens 310 Todesopfer. Jetzt, einen Monat später, wurden noch immer nicht alle Leichen geborgen, die sich unter teils meterhohen Schlammbergen befinden. Der Bruch von Brumadinho gilt bereits jetzt als die schlimmste menschliche Katastrophe der letzten 33 Jahre im Bergbauwesen und als der größte Arbeitsunfall in Brasilien. Die Menschen suchen noch immer verzweifelt nach ihren Angehörigen, während die Rettungskräfte seit Wochen unermüdlich arbeiten, um nach den sterblichen Überresten der Menschen zu suchen. Mundschutz für die Rettungskräfte wurde bereits nach wenigen Tagen Pflicht, da die unzähligen, bisher noch nicht gefundenen Leichen Verwesungsgeruch ausströmen. Und die Menschen sind neben ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung wütend. Denn der Dammbruch von Brumadinho war nicht der erste Großbruch.

Der jetzige Dammbruch erfolgte drei Jahre nach der größten Umweltkatastrophe in Brasilien, als damals am 5. November 2015 der Damm des Rückhaltebeckens Fundão der Firma Samarco Mineração S.A. brach, ein Joint Venture von Vale S.A. und BHP Billiton. In der Nähe der Stadt Mariana gelegen, ebenfalls in Minas Gerais, wurden durch den Dammbruch 62 Millionen Kubikmeter Erzrückstände freigesetzt, die sich in einem Tsunami durch mehrere Dörfer und anschließend durch Flusstäler bis hin zur Mündung in den Südatlantik frästen. Der Bruch von „Mariana“, wie er fortan in den Medien genannt wurde, zerstörte den Bezirk Bento Rodrigues vollständig, begrub Häuser, Kirchen, Schulen, Brücken, Plantagen unter sich, tötete 19 Menschen, traf auf den Rio Doce, eines der größten Flussbecken Brasiliens, und alle Gemeinden entlang des Flusses in den Bundesstaaten Minas Gerais und Espírito Santo, bevor er 700 Kilometer entfernt den Atlantik erreichte und dort die Fisch- und Molluskenbestände ebenso wie die einzigartige Korrallenwelt von Abrolhos zerstörte. Immer noch kämpfen die betroffenen Bevölkerungsgruppen um ihr Überleben und um Gerechtigkeit. „Was wir am meisten wollen, ist, dass wir in unser Haus, zu unseren Nachbarn, zurückkehren“, sagt Mauro Marques da Silva, Bewohner des zerstörten Bento Rodrigues. „Es ist lange her, dass wir so gelitten haben, und wir wissen immer noch nicht, ob wir bezahlt werden oder ob es dann eben dabei bleiben würde, dass wir ganz leer ausgehen“, erzählt er. Zwischen Minas Gerais und Espírito Santo sind insgesamt mehr als 500.000 Menschen betroffen, und sie sind es noch immer, denn die Trinkwasserversorgung basiert auf Flusswasser, das nun aufbereitet werden muss. Vertrauen in dieses Wasser haben die Anwohner*innen jedenfalls nicht.

Drei Jahre sind seit dem Dammbruch von Mariana vergangen, und die Flussanwohner*innen, Fischer*innen und kleinen Landwirt*innen haben noch immer keine ausreichende Entschädigung für den kompletten Verlust ihres Lebenseinkommens erhalten. Dabei gehen die Verantwortlichen für den Dammbruch von Mariana bis heute straffrei aus. Wie Marli de Fátima Felício Felipe, die ihre Mutter bei der Tragödie verloren hat, betroffen sagt: „Ich denke, alle werden sie straffrei davonkommen. Das Unternehmen (Samarco) ist sehr stark. Nur Gott ist größer.“ Dabei haben die beiden gebrochenen Dämme, Fundão und Córrego do Feijão, auffällige Gemeinsamkeiten. Die Betreiberfirma von Fundão bei Mariana gehörte zur Hälfte dem brasilianischen Bergbauriesen Vale. Córrego do Feijão gehörte Vale komplett. Beide Minen belieferten unter anderem auch deutsche Stahlkocher. 52 Prozent der Eisenerzimporte nach Deutschland kommen aus Brasilien, größter Lieferant: Vale S.A. Doch wegen der mangelnden Pflicht zur Offenlegung der Lieferkette reden die deutschen Hüttenwerke sich immer gern mit Verschwiegensheitsklauseln aus der Affäre. Hinterher will niemand mehr etwas damit zu tun gehabt haben. Beide Minen hatten deutsche Versicherer und Rückversicherer, unter ihnen die Marktführer Allianz, Hannover Rück und Münchener Rück, wobei letztere jüngst eine Debatte unter den Versicherern anstrengt hat, die Versicherungspolicen bei den extrem bruchgefährdeten Dämmen strikter zu handhaben. Es wird wohl auch ihnen mittlerweile zu teuer.

Einsparungen bei Sicherheitsfragen führten direkt zu den Dammbrüchen von Mariana und Brumadinho

Beiden Brüchen war auch gemein, dass sie während des Abwärtszyklus der Mineralpreise geschahen, bekannt als Boom und Bust-Boom der mineralischen Rohstoffe. Laut Rodrigo Santos, Professor an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro UFRJ, bezieht sich der Rohstoff-Boom auf die Zeit des deutlichen Preisanstiegs bei standardisierten Mineralgütern, die im Zeitraum von 2003 bis 2011 auf den Weltmärkten gehandelt wurden. Auf der anderen Seite ist der Bustzyklus gekennzeichnet als ein Szenario von Überangebot, gefolgt von einem Rückgang der Nachfrage und der Perspektive niedriger Preise auf lange Sicht, die in der Lage sind, einen Strategiewechsel bei den Bergbauunternehmen herbeizuführen. Diese beginnen dann, die Produktionskosten zu senken, während sie die Förderung erhöhen, um die Verluste des negativen Szenarios auszugleichen. Und genau das hat, so die Wissenschaftler, schwerwiegende Konsequenzen.
Denn bei sinkenden Weltmarktpreisen steigt der Kosteneinsparungsdruck und die erste Maßnahme besteht nahezu immer darin, die Betriebskosten zu senken. Wie Bruno Milanez, Professor an der Bundesuniversität von Juiz de Fora UFJF, betont, ist es nicht ungewöhnlich, dass die ersten Einschnitte bei der Sicherheitsüberwachung, darunter die der Dämme, stattfinden. Im gleichen Sinne zitiert Milanez die Arbeit der kanadischen Forscher Michael Davies und Todd Martin, die einen Zusammenhang zwischen den Zyklen der Erzpreise und dem Bruch der Rückhaltedämme darstellt. Für Milanez ist die Sache klar: Einsparungen bei Sicherheitsfragen infolge des Preisverfalls führten direkt zu den Dammbrüchen von Mariana und Brumadinho.

Im Fall Brumadinho zeigt sich die kalte Arroganz und Inkompetenz der Firmen

Dieser gleichsam systemimmanente Zwang zur Kosteneinsparung zeigt sich auch beim Bau der Dammanlage für die Rückhaltebecken. Die Dammkonstruktionen von Mariana und Brumadinho waren beides sogenannte Upstream-Dämme, das heißt, dass dort der Damm errichtet wird und die Erzschlammreste dahinter gelagert werden. Wenn die Dammkrone erreicht ist, gehen die Ingenieur*innen davon aus, dass das abgelagerte Untermaterial mittlerweile ausreichend ausgehärtet ist, sodass man auf die alte Dammkrone und den Rand des Erzschlammmaterials einfach eine Dammerhöhung draufsetzt. Beim nun gebrochenen Damm von Brumadinho wurde dies zwischen 1976 und 2006 allein zehn Mal durchgeführt, bis zu einer Höhe von 86 Meter. Es gibt solche Dämme bis zu einer Höhe von über 250 Meter. Der nun gebrochene Damm wurde 1976 in erster Stufe von den Ingeneur*innen der damaligen Besitzerin, Thyssen, errichtet. Deren brasilianische Tochterfirma Ferteco Mineração verkaufte ThyssenKrupp dann im Jahre 2001 an Vale S.A. Auch Mariana war ein solcher Damm. Beide sind nun gebrochen. Diese Upstream-Dämme sind die billigste Methode – und die gefährlichste. Chile beispielsweise hat die bei Mariana und Brumadinho verwandte Dammbaumethode verboten. Im Gegensatz dazu sind Downstream-Dämme (also eine Erhöhung der Dämme immer nur in Fließrichtung abwärts) doppelt so teuer, und die vorherige Bearbeitung der Erzschlämme durch Trocknung kostet noch viel mehr − Kosten, die die Bergbaufirmen nicht aufbringen wollen. So steht dann die Sicherheit bei der Überwachung dieser Strukturen nicht im Vordergrund.

Gedenken an die Opfer Mindestens 310 Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben (Foto: Romerito Pontes CC BY 2.0)

 

Medienberichte deckten auf, dass Vale über die Risiken des Einsturzes des Brumadinho-Staudamms seit No­vember 2017 Bescheid wußte und dass Vale S.A. auf die Ingenieur*innen des deutschen Beratungsunternehmen TÜV-Süd Druck ausgeübt hat, um die Stabilitätserklärung des zusammengebrochenen Staudamms – offenkundig wider eigener Fachexpertise und Einschätzung– abzu­geben.Vale selbst versucht seit dem Dammbruch von Mariana sein Image von der größten Umweltkatastrophe in Brasilien zu lösen. Fabio Schvartsman, seit Mai 2017 Präsident der Vale S.A., erklärte in seiner Eröffnungsrede, dass das Motto des Unternehmens „Mariana never again“ lauten würde. Es wurde jedoch offenkundig nichts unter­nommen, um die Sicherheit der Anlagen zu gewährleisten oder die Folgen der Katastrophe im Rio-Doce-Becken effektiv zu beseitigen. Auch nach dem, was am 25. Januar in Brumadinho geschah, sagt Schvartsman weiter: „Vale ist eines der besten Unternehmen, das ich in meinem Leben je gesehen habe. Es ist ein brasilianisches Juwel, das nicht für einen Unfall in seinem Staudamm verurteilt werden kann, egal wie tragisch die Tragödie gewesen sein mag.“ Diese Aussage offenbart die ganze Arroganz des Unternehmens, indem es nicht die gebührende Verantwortung für die Fakten übernimmt und sich selbst als Saubermann darstellt.

Die Verantwortlichen für den Dammbruch von Mariana gehen bis heute straffrei aus

Was die Brüche aber auch mit ermöglicht hat, ist die mangelnde Kontrolle seitens der zuständigen Behörden. Die Unternehmen kontrollieren sich in dem Maße zunehmend selbst, wie der Staat neoliberaler Ideologie folgend den Abbau des staatlichen Kontrollapparats befördert. Die Selbst­kontrolle ermöglicht es Unternehmen, direkt vermeintlich unabhängige Auditor*innen zu beauftragen, die die Sicherheit ihrer Geschäftstätigkeit zertifizieren. Diese direkte Beziehung birgt einen inhärenten Interessenkonflikt, da diejenigen, die die Sicherheit bezeugen, von denen bezahlt werden, die keine Probleme haben wollen. In einer Branche, die keine Toleranz erlauben darf, weil ein Fehler sofort tödlich ist, darf es nicht sein, dass die Unternehmen sich selbst überwachen.In Bezug auf die gezielte Demontage der Staatsapparatur darf die Antwort nicht nur darin bestehen, eine weitere Flexibilisierung und/oder Vereinfachung des Umweltgenehmigungsverfahrens zu verhindern. Es ist vielmehr notwendig, die staatliche Einmischung in den Prozess zu verstärken, die Kapazität des staatlichen Handelns in Bezug auf die Anzahl der Fachleute und Technologien zu erhöhen und die Zivilgesellschaft als wirksamen Teil der Entscheidungen über Bergbaubetriebe wirklich einzubeziehen, fordert das internationale Netzwerk der von der Firma Vale Betroffenen.

Vom eigentlich kollektiven Gut profitieren nur wenige

Der Bergbau ist ein öffentliches Gut und sein Gewinn erfolgt aus einer staatlichen Konzession. Durch die Einführung einer Mineralienexportpolitik profitiert Brasilien von den Gewinnen der Unternehmen zum Nachteil derjenigen Gebiete, die auf allen Folgeschäden des Bergbaus sitzenbleiben. Zu diesen gehören die Zerstörung der Wasserressourcen, Bodenverunreinigung, Luftverschmutzung, Zerstörung diverser Ökosysteme, Erstickung lokaler wirtschaftlicher Alternativen und der Zerfall von Gemeinschaften und traditionellen Völkern, die täglich mit dem Bergbau leben und oft ihrer Territorien beraubt werden. In diesem Szenario führt ein öffentliches und kollektives Gut dazu, dass einige wenige Gewinne erzielen und diese eine Spur von Leid und Tod in den Territorien hinterlassen.Angesichts der weltweit wachsenden Nachfrage nach Erzen und angesichts des Umfangs der sozialen und ökologischen Auswirkungen, die Bergbauunternehmen verursachen, ist es dringend erforderlich, über das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Rohstoffgewinnung nachzudenken, insbesondere in den Ländern, die diese Erze liefern, die aber deren soziale und ökologische Auswirkungen erben, wobei die Risiken und Schäden stärker und deutlicher auf die schwächsten ethnischen Gruppen entfallen und Ungleichheiten produzieren und reproduzieren. So lange dies nicht geschieht, bleibt den Menschen vor Ort meist nicht viel anderes als den Tag zu fürchten, der die Stille bringen wird.

 

 

DER FLUSS FLIESST NICHT

Kein Gold mehr Goldwäscher*innen verloren durch die Flut ihre Lebensgrundlage (Foto: Agencia Prensa Rural , CC BY-NC-ND 2.0)

Puerto Valdivia ist die letzte der vier Stationen unserer Reise. Hier sieht es aus, als hätte der Rio Cauca erst gestern das ganze Dorf überschwemmt und wirklich alle Häuser an der Uferstraße mehr oder weniger verwüstet. Der mitgeführte Sand liegt noch auf den Fußböden der Häuser und bildet Haufen mit zerborstenen Bettgestellen und anderen Möbeln. Kein Mensch lebt mehr hier. Puerto Valdivia gleicht einer tropischen Geisterstadt. „Wir stehen hier im hinteren Teil der Schule,“ erklärt uns Pedro, einer der Vertreter*innen der Vereinigung der traditionellen Goldwäscher*innen (Name von der Red. geändert), der uns durch sein Dorf führt. „Inzwischen sind seit der Überschwemmung sechs Monate vergangen, und die Schulbücher liegen immer noch genau so da.“ Offensichtlich war hier einmal eine kleine Terrasse oder ein Minischulhof. Inzwischen haben alle möglichen Schlingpflanzen die Oberhand gewonnen.

Außer den Aktivist*innen von Movimiento Rios Vivos Antioquia (MRVA) und ausländischen Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen, wie unsere Gruppe, kommt niemand hierher. Wir sind Vertreter*innen von Mitgliedsorganisationen des Netzwerks Zusammenarbeit für den Frieden (ECP). Einige unterstützen bereits seit mehreren Jahren lokale Basisorganisationen in ihrer Kritik an dem Staudammprojekt Hidroituango ca. 170 km nördlich von Medellín. Das Wasserkraftwerk soll eines Tages mit 2.400 Megawatt Stromproduktion 17 Prozent des kolumbianischen Stromverbrauchs liefern. Dazu wird der Cauca, der zweitgrößte Fluss Kolumbiens, auf 76 km Länge aufgestaut. Es ist nur logisch, dass dies mit enormen Auswirkungen auf Flora, Fauna, das lokale Klima und natürlich auch auf die in der Region lebenden Menschen verbunden ist. Nach Schätzungen des renommierten Anwält*innenkollektivs José Alvear Restrepo, das die Betroffenen des Staudammprojekts vertritt, sind ca. 150.000 Menschen direkt davon betroffen. Laut Plan sollte der gesamte Bau Ende 2018 fertiggestellt sein. Doch Ende April 2018 wurde durch einen Erdrutsch einer der Entlastungstunnel an der Staumauer verstopft und am Folgetag durch den Druck des sich aufstauenden Wassers wieder frei gespült. Eine riesige, unkontrollierte Flutwelle entstand und richtete auf ihrem Weg flussabwärts großen Schaden an. Sie riss eine Brücke mit sich, die Hütten der Goldwäscher*innen an beiden Ufern und zerstörte all ihre Habe: Möbel, Haushaltsgegenstände, die Nutzgärten, Boote und Werkzeuge. Auch die Hühner und andere Haustiere ertranken.

Viele Familien lebten im November 2018 noch in provisorischen Unterkünften, die meisten bei Verwandten oder weiter oberhalb auf den angrenzenden Hügeln. 37 Personen saßen immer noch in der Turnhalle von Ituango fest. Ihre Versorgung seitens der Behörden ist prekär. In Eigenarbeit haben sie eine Toilette errichtet und einen kleinen Nutzgarten angelegt, in dem sie Kräuter, Zwiebeln und Tomaten anbauen. Sie fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen und sind im Ort mit ihrer Kritik am Staudammprojekt alles andere als wohlgelitten.
Die Zukunft der durch die Flutwelle obdachlos gewordenen Goldwäscher*innen aus Puerto Valdivia ist völlig ungeklärt. Das Betreiberunternehmen, die Stadtwerke von Medellín (EPM), hatte 2008 vor Beginn der Flutung des Stausees einen Zensus der potentiell Betroffenen durchgeführt. Die Kriterien des Zensus haben sie selbst festgelegt und dabei eine ungeklärte Zahl von Einzelpersonen und Familien unberücksichtigt gelassen. Darin liegt eine der aktuellen Schwierigkeiten, denn diese Familien sind jetzt von der Möglichkeit von Entschädigungen durch EPM ausgeschlossen. Die örtlichen Behörden hatten ihrerseits keinen eigenen Zensus über potentiell Betroffene des Staudammprojekts erhoben. Insgesamt sind die Melderegister in Kolumbien auch durch den jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt und durch andauernde Vertreibungen lückenhaft und nicht aktualisiert. In Bezug auf das Staudammprojekt fallen nun diese nicht registrierten Personen durch alle Raster.

Der alltägliche Kampf ums Überleben macht die Entwicklung von Zukunftsperspektiven schwierig. Dennoch kristallisieren sich zwei Optionen heraus, die bei genauerem Blick mit ähnlichen Schwierigkeiten verbunden sind: Rückkehr an den ursprünglichen Ort oder Umsiedlung an etwas höher gelegene Orte. Insbesondere die ehemaligen Bewohner*innen von Puerto Valdivia, deren Häuser überflutet wurden, wollen nicht dorthin zurückkehren, sehen sich jedoch durch EPM dazu gedrängt. Mit ein paar Reparaturen an den Häusern wäre der Fall für das Unternehmen erledigt – so scheinen sie zu kalkulieren. Dabei wirken zumindest die Häuser an der Uferstraße nicht so, als würde eine Reparatur helfen, sondern eher, als müssten sie wieder ganz neu aufgebaut werden. Aber davon abgesehen, haben die Menschen Sorge, dass sich eine Flutwelle wie im Mai jederzeit wiederholen könnte – und auch Menschenleben kostet. An allen Häusern der Uferstraße ist ein kleiner Aufkleber zu finden: „KEINE RÜCKKEHR!“

Eine unkontrollierte Flutwelle entstand und richtete flussabwärts großen Schaden an

Die meisten wollen in höher gelegene Orte umgesiedelt werden. Dazu benötigen sie allerdings finanzielle und technische Unterstützung, um Fuß zu fassen und eine kleine Landwirtschaft aufzubauen oder die vorherige zu erweitern, so dass sie den Lebensunterhalt sichert. Andere konzentrieren ihre Forderungen und ihr Engagement auf eine Rückkehr zur vorherigen Situation. Dies beinhaltet notwendigerweise einen Rückbau beziehungsweise Abriss der Staumauer und keine Inbetriebnahme des Kraftwerks. Wie realistisch diese Option auch angesichts der enormen bereits getätigten Investitionen sein kann, ist schwer zu beurteilen. Und selbst wenn es einen Rückbau gäbe, bliebe unklar, ob ähnliche Lebensbedingungen der Flussanrainer*innen wieder hergestellt werden könnten.

Im Stausee wurden Fische ausgesetzt, allerdings schmecken sie nach verfaultem Holz

Viele Generationen lang bestand eine Besonderheit der Lebens- und Wirtschaftskultur der Region darin, dass die Familien über eine diversifizierte Einkommensstruktur verfügten. Das Goldwaschen und Fischen fand direkt am und im Fluss statt. Die meisten Familien etwas weiter oben in den Hügeln verfügen auch über ein Stück Land zur Selbstversorgung und über kleine Kaffeefelder. Mit diesen vier Pfeilern konnten sie ihren Lebensunterhalt ziemlich stabil sichern und Jahre mit schlechteren Ernten oder geringen Fischbeständen wirtschaftlich ausgleichen. Durch das Staudammprojekt wurden alle vier Einkommens- und Versorgungspfeiler gleichzeitig beeinträchtigt oder zunichte gemacht. Während bereits zuvor klar war, dass das Goldwaschen durch die Flutung des Stausees als Einkommensquelle wegfallen würde, war nicht vorherzusehen, dass auch die Subsistenzwirtschaft nicht mehr möglich sein würde. Denn die Flutung des Stausees hat auch eine Veränderung des Mikroklimas hervorgerufen, so dass weder die Kaffeeernte noch die Anpflanzungen zur Selbstversorgung gedeihen. Was den Fischfang betrifft, so wurden zwar im Stausee wieder Fische ausgesetzt, allerdings sind diese nach Angaben der Betroffenen ungenießbar, weil sie nach verfaultem Holz schmecken würden: vor der Flutung wäre die Biomasse nicht vollständig entfernt worden. Kurz- und mittelfristig benötigen die betroffenen Familien Unterstützung bei der Umsiedlung und dem Aufbau von stabilen Einkommensmöglichkeiten. Längerfristig ist aber überhaupt nicht klar, welche dies sein und wo sie entwickelt werden können. Beides hängt von politischen Entscheidungen rund um das Staudammprojekt ab.

Überschwemmtes Haus am Fluss  Zahlreiche Anwohner*innen wurden obdachlos (Foto: Christiane Schwarz)

So zeigt sich am Ende der Reise ein düsteres Bild: Hauptsächlich bleiben die Unsicherheiten und Fragezeichen bestehen. Seriöse Prognosen können nicht abgegeben werden. Wird das Kraftwerk in Betrieb genommen und wenn ja, wann? Kann ausreichende Sicherheit gewährleistet werden, so dass es die Familien wagen, nach Puerto Valdivia und an die Flussufer zurückzukehren? Wie entwickelt sich das Mikroklima in den kommenden Jahren im Bereich des Stausees? Ermöglicht es stabile Ernten für Kaffee und Subsistenzwirtschaft? Natürlich gibt es in der Region auch Menschen, die sich neue wirtschaftliche Möglichkeiten durch den Staudamm und größeren Wohlstand für die schwer zugängliche Region erhoffen. Das Betreiberunternehmen rührt die Werbetrommel in diesem Sinne. Auf den ersten beiden Stationen unserer Reise, Toledo und Sabanalarga, konnten wir uns davon ein Bild machen. Als Sponsor der Dorffeste war EPM dort auf Plakaten, Schirmen und in den Getränkebuden omnipräsent. Das MRVA zeigt Anfeindungen und Bedrohungen ihrer Mitglieder immer wieder bei den Behörden an und macht sie auch international bekannt. Im Jahr 2018 wurden bislang die meisten Bedrohungen verzeichnet. Zwischen Januar und dem 10. Dezember 2018 verzeichnet MRVA 108 Aggressionen gegen Kritiker*innen des Staudammprojekts, darunter Bedrohungen, Stigmatisierungen, physische Verfolgung, illegale Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Die Aussichten für 2019 sind leider nicht besser. Anfang Februar wurden die Schleusentore in der Staumauer geschlossen, so dass kurzfristig der Wasserpegel flussabwärts stark abfiel. In der Folge sind unzählige Fische verendet. Der Kampf der Menschen um ihre Lebensgrundlage, den Cauca Fluss, und gegen das Wasserkraftwerk wird 2019 weitergehen.

 

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